_ Die traditionellen Wege führen heute nicht immer zur Steigerung der Kundenzahlen – im Marketing können neue Pfade dem Unternehmen neue Kundenkreise erschließen. Vielleicht sollte man manchmal die gute alte Werbung über den Postweg überdenken …
Was wäre, wenn die Entscheider der Fensterbranche die Veränderungen der digitalen Revolution als Chance sehen völlig neue Wege zu gehen, sich von Mitanbietern zu unterscheiden und damit nicht Opfer, sondern als Teil dieser zu betrachten? Leider sind nur 5 Prozent in der Fensterbranche heute intelligent genug aufgestellt, um diese Veränderungen zu meistern, die anderen werden sehr darunter zu leiden haben.
Was würde heute ein junges Unternehmen in der Fensterbranche tun? Würde es sich ein Faxgerät kaufen, oder lieber eine intelligente Website mit Social Media Verknüpfung aufbauen und alle strategischen Mittel der Branche und der Technik nutzen? Nun, so ein junges Unternehmen entsteht vielleicht gerade irgendwo in Deutschland oder auf dieser Welt – es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann dieses Unternehmen die Branche revolutionieren wird.
Andere Branchen und sogar ehemalige Marktführer haben das bisher schon direkt zu spüren bekommen (Grundig, Quelle, Neckermann, Weltbild etc.). Spätestens wenn das Aufwachen dann schmerzhaft ist, flüchten die Entscheider und lassen das Unternehmen ganz einsam untergehen – das ist der negative Anteil jeder Evolution – obwohl sie es frühzeitig hätten verhindern können.
Die Freunde unserer Kunden sind potenzielle Kunden
Warum kein Unternehmen das Marketingpotenzial von Facebook ignorieren darf: Stellen Sie sich vor, einer Ihrer Kunden gestaltet sein Haus mit Ihren Fenstern und Türen und zeigt es stolz seinen Freunden. Einer der Freunde fragt: „Hey, wo hast Du denn diese tolle Tür her?“ Ihr Kunde antwortet: „Ich nehme Dich mit dorthin!“. Ihr Kunde kommt dann mit seinem Freund zu Ihnen und Sie sagen: „Hallo Kunde, schön, dass Sie wieder da sind, aber wen haben Sie da mitgebracht? Den kennen wir nicht, der darf hier nicht rein!“
Unvorstellbar, sagen Sie? Nun, genau das passiert gerade bei sehr vielen Unternehmen der Branche im Social Web – bei Facebook – wenn diese das soziale Netzwerk nicht optimal einsetzen.
Im Gegensatz dazu sind Sie in Facebook in der Lage, eine Seite ähnlich Ihrer Website kostenlos zu erstellen und dort mit Ihren Produkten und Dienstleistungen zu werben. Diese Seiten nennt man „Fanpages“.
Ein Facebook-Nutzer, der Sie dort findet, kann nun Ihre Fanpage besuchen und den „Gefällt mir“-Knopf drücken, wenn ihm die Inhalte gefallen. In dieser Sekunde passieren dann wunderbare Dinge für unser Marketing: Sobald ein Nutzer von Facebook auf den „Gefällt mir“-Knopf auf Ihrer Fanpage drückt, werden alle Freunde dieses Nutzers darüber informiert, dass Ihr Kunde Sie mag und ein Fan von Ihnen geworden ist. Was passiert nun? Irgendein Freund Ihres Kunden wird neugierig, schaut auf Ihre Fanpage, findet diese auch interessant und drückt den Knopf – und wieder werden alle seine Freunde darüber informiert. Das Schöne an diesem System ist, dass es Marketing mit Erlaubnis ist.
Während die meisten Unternehmen heute noch auf „Werbung mit Unterbrechung“ setzen (TV, Radio, Zeitung etc.), nutzen die strategisch aufgestellten Unternehmen bereits „Marketing mit Erlaubnis“: Die Menschen gehen freiwillig ins Facebook, sie werden von niemandem dazu genötigt. Wenn Facebook ein Land wäre, dann wäre es das viertgrößte Land der Erde – so viele Menschen tummeln sich in diesem Netzwerk, auch aus Ihrer Zielgruppe sind genügend dabei!
Ist Kritik nicht gefährlich?
Viele Unternehmen haben die Sorge, dass es Menschen geben wird, die auf der Fanpage negative Beiträge schreiben könnten, z. B. wenn sie mit dem Kundenservice nicht zufrieden sind.
Das wird auch passieren, denn es gibt wohl kaum ein Unternehmen, welches nicht kritisiert werden kann. Nutzen Sie die Kritik auf Ihrer eigenen Fanpage, denn hier hat ein Fan Sie kritisiert – er will, dass Sie noch besser werden – und Sie gewiss nicht zerstören. Sagen Sie den Menschen die Sie kritisieren: Danke!
Und es ist besser, wenn die Kritik auf einer von Ihnen kontrollierten Seite geäußert wird, als auf einem der vielen Bewertungsportale im Internet.Das bedeutet also, selbst wenn Sie gar kein Facebook und Co. einsetzen, reden und schreiben Menschen über Sie – dann aber unkontrolliert und unauslöschbar im Internet. Das kann sich heute kein Unternehmen mehr leisten.
Dieses „Reputationsmanagement“ sorgt also dafür, das Sie oder jemand in Ihrem Unternehmen dafür verantwortlich ist herauszufinden, wer, wo, und was über Ihr Unternehmen schreibt und dann nach Spielregeln (wir nennen diese „Social Media Policy“) darauf zu reagieren.
Sind Sie schon in Facebook ohne es zu wissen?
Melden Sie sich auf Facebook mit einem „Avatar“ an und suchen Sie dort nach Ihrem Untenehmen oder geben Sie direkt „http://www.facebook.com/IhrUnternehmen“ ein. Sollte dort schon jemand in Ihrem Namen eine Facebook-Fanpage angelegt haben und Sie noch gar nichts davon wissen, dann wird es Zeit für Sie zu reagieren. Es gibt tatsächlich die Fälle, in denen Mitarbeiter ohne Erlaubnis der Geschäftsleitung selbst Fanpages für das Unternehmen angelegt haben. Dort werden dann (unkontrolliert) im Namen des Unternehmens – jedenfalls ist das das Gefühl, das ein Besucher bekommt – Informationen gesendet.
Ist diese Seite allerdings noch frei, dann melden Sie sich offiziell bei Facebook an und legen dann Ihre erste Werbeseite – Fanpage – an.
Werbung nach demografischen Angaben
In Facebook haben Sie die einmalige Chance, alle dort angemeldeten Menschen nach demografischen Angaben zu durchsuchen und dann zielgerichtet Werbung auf deren Profilseiten zu platzieren.
Stellen Sie sich vor, Sie suchen alle 30- bis 50-jährige ledigen Männer. Zum Valentinstag könnten Sie nun eine Facebook-Anzeige starten (facebook.com/ads), die genau auf den Profilen derjenigen Facebooknutzer erscheint, die in Ihr gewünschtes Profil passen. Wenn die Anzeige intelligent gestaltet ist, werden Sie ziemlich schnell viele neue Fans gewinnen.
Konversation ist die neue Währung
Ihre Fans wollen sich nun mit Ihnen unterhalten – Konversation betreiben. Hier werden Fragen gestellt und erwartet, dass jemand aus Ihrem Unternehmen darauf umgehend antwortet. Wenn die Fragen unbeantwortet bleiben, wirft das ein sehr schlechtes Licht auf Ihr Unternehmen. Daher sollte jemand aus dem Unternehmen dazu bestimmt werden, regelmäßig auf die Fanpage zu schauen und dort auf Fragen, Wünsche und Kritik einzugehen.
Und hüten Sie sich vor Agenturen, die Ihnen den Erfolg der Fanpage über die Anzahl der Fans „verkaufen“ möchten. Das würde dem Ego schmeicheln, bringt aber aus Marketingsicht keinen Vorteil. Es wäre viel besser, Sie hätten „echte“ Fans, die auch über das, was Sie auf Ihrer Fanpage schreiben, diskutieren. —
Kontakt: http://www.iroipraxis.org
Schauen Sie doch mal vorbei: http://www.facebook.com/glaswelt
Der Praxis-Tipp
Bevor Sie sich mit Ihrem eigenen Klarnamen in Facebook anmelden und damit für die gesamte Welt in Facebook sichtbar sind, sollten Sie die ersten Schritte mit einem „Avatar“ probieren, d. h. einen Kunstnamen verwenden und auch eine E-Mail-Adresse von einem freien Anbieter wie z. B. GMX nutzen. Erst wenn Sie Erfahrung gesammelt haben, empfehlen wir das Erstellen einer offiziellen Profilseite und der daraus folgenden eigenen Fanpage.