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ESG in neuer Qualität: arcon stellt ab sofort Messtechnik und Glas bereit

Online-Check ist besser

_ arcon liefert schon seit einigen Jahren anisotropie-armes ESG in den Markt. Bisher war jedoch die Messung dieser Gläser nur offline möglich. Der damit verbundene hohe Aufwand erzeugte hohe zusätzliche Kosten sowie eine Limitierung der produzierbaren Menge. Auch für die Regelung des Prozesses eigneten sich die ermittelten Werte nicht richtig, da der zeitliche Versatz zu groß war.

Nach eigener Auskunft will arcon in nächster Zukunft sowohl anisotropie-arme ESG-Gläser zu geringem Aufpreis auf den Markt bringen als auch die Anlagentechnik interessierten ESG-Herstellern verkaufen.

Bei dem Anfang Februar 2018 offiziell vorgestellten neuen Messverfahren StrainScanner handelt es sich um einen echten Inline-Prozess, der es erlaubt, jedes Glas bereits während des Produktionslaufs auf Anisotropie zu prüfen. Damit steht dem Anlagenführer nicht nur eine „Gut-schlecht- Prüfung“ zur Verfügung, sondern er bekommt ein probates Mittel an die Hand, um seinen (Vorspann-)Prozess zu regeln und zu verbessern.

Ein neues Messverfahren als Basis

Anisotropien entstehen durch einen ungleichmäßigen Vorspannprozess. Mit der nun möglichen Bereitstellung der Informationen aus dem Glas in Echtzeit, lässt sich das Vorspannen nachregeln, vorausgesetzt, die Vorspannanlage lässt dies zu.

„Mit dem StrainScanner ist erstmals eine hochauflösende Inline-Messtechnik verfügbar, die nicht nur auf der Auswertung von einfachen Polarisationsfilteraufnahmen beruht, sondern am Ausgang von Vorspannanlagen eine echte Spannungsmessung durchführt“, erläutert Albert Schweitzer, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Arnold Glas.

„Der StrainScanner sieht nur die Eigenspannungen im Material. Das Messergebnis ist also nicht von anderen Einflüssen wie beispielsweise Beschichtungen oder Färbung abhängig. Eine ständige Neukalibrierung des Messsystems bei Produktwechseln entfällt dadurch, was die Verlässlichkeit der Messergebnisse erhöht und natürlich Arbeitszeit spart“, erklärt Henning Katte, Geschäftsführer der ilis gmbh www.ilis.de.

Was sind eigentlich Anisotropien?

Licht hat in jedem Medium eine spezifische Lichtgeschwindigkeit, im Vakuum, in Luft und auch in Glas jeweils eine andere. Ungleichmäßiges Vorspannen verändert das Glas so, dass es Bereiche gibt, in denen das Licht ungleich schnell ist. Durch diese Veränderung kommt es zu Interferenzerscheinungen, die als unschöne Streifen oder Punkte in der Fassade sichtbar sind und bemängelt werden.

Optisch hochwertige Gläser

Das so gefertigte ESG erfüllt höchste Ansprüche an die Optik, wie sich die GLASWELT bei der Vorstellung selbst überzeugen konnte. Mit diesem Verfahren sind optisch hochwertige ESG-Scheiben von arcon in größeren Mengen verfügbar. Wie arcon unterstreicht, kann diese Technik sogar mit entsprechender Rückkoppelung an die Maschinensteuerung zur zukünftigen autonomen Fertigung von ESG hinführen.

Hermann Dehner, Produktmanager bei arcon: „Anhand der Messergebnisse können Vorspannanlagen gezielt optimiert werden. In der laufenden Produktion werden geringste Spannungsdifferenzen (optische Gangunterschiede) detektiert, was dem Ofenführer eine unmittelbare Korrektur der Vorspannparameter erlaubt. Qualität ist mit dem StrainScanner nicht mehr Zufall.“

Nach Überzeugung von arcon gibt es einen wachsenden Markt für anisotropie-arme ESG Gläser. Diese will das Unternehmen künftig selbst anbieten (zu einem Aufpreis). Zudem ist geplant, die Anlagentechnik auch anderen ESG-Herstellern anzubieten.—

Dr. Thomas Schmidt

Die Details zur Neuen Messtechnik

Eine monochromatische Lichtquelle (= Licht einer Wellenlänge) durchleuchtet das zu prüfende Glas. Das Licht wird dabei noch polarisiert, d. h. nur in einer Ebene durchgelassen (Effekt „Sonnenbrille“). Durch die unterschiedliche Vorspannung im Glas und die damit verbundenen Veränderungen kommt auf der Rückseite des Glases modifiziertes Licht an, das durch eine Spezialkamera direkt aufgenommen und über eine Spezialsoftware ausgewertet wird. Das Ergebnis wird als Anisotropie-Zahl in Prozent angegeben. Dabei wird der Teil der Fläche einer Scheibe, der isotrop ist mit dem der Scheibe, der anisotrop ist, ins Verhältnis gesetzt. Die Bestimmung der „Grenze“ für isotrop erfolgt anhand der Beurteilung von Grenzmustern.

www.arcon-glas.de

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