Sind Fenster nach jahrzehntelangem Gebrauch energetisch veraltet und technisch nicht mehr in Ordnung, kommt der Einbau moderner, zeitgemäßer Produkte in Betracht. Wichtig ist es dabei, gleich auf die passende Belüftung zu achten. “Das gilt natürlich auch für den Neubau. Eine dichtere Gebäudehülle bedingt automatisch einen geänderten Lüftungsbedarf“, erklärt der Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF), Ulrich Tschorn.
Tschorn weiß rat: "Wer daheim ist, kann bei „dicker“ Luft durch eine so genannte Stoßlüftung mit den Fenstern gezielt für Abhilfe sorgen. Dabei ist zu beachten, dass ein kurzes, kräftiges Lüften für frische Luft sorgt, ohne den Raum auszukühlen. Abgesehen werden sollte aber auf jeden Fall von einer ständigen Lüftung durch gekippte Fenster. Dies gilt besonders in der kalten Jahreszeit, dann werden die Räume und die angrenzenden Wände viel zu kühl."
Vom Fensterspaltlüfter bis zur zentralen Lüftungsanlage
In einer Information für den Endkunden erklärt Tschorn: "Eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, frische Luft in die eigenen vier Wände zu bekommen, sind Fensterspaltlüfter. Das sind Luftdurchlässe in geschützten Bereichen der Fenster, die mit einer Drosselklappe versehen sind, die bei heftigem Wind eine zu starke Luftzirkulation verhindert. Diese Fensterlüfter funktionieren bei gegenüberliegenden Gebäudeseiten innerhalb einer Wohnung durch Sog und Druck und können auch mit hoher Schalldämmung ausgestattet werden. Damit das klappt, müssen die Ein- und Auslassseiten richtig dimensioniert und die dazwischen befindlichen Zimmertüren mit einer so genannten ‚Überströmöffnung‘ versehen sein.“
In vielen Wohnungen befindet sich ein Abluftventilator im Bad beziehungsweise WC, der mit zusätzlichen Sensoren ausgestattet werden kann: „Dieser sorgt bei Bedarf für Frischluft und bläst die verbrauchte oder feuchte Luft nach draußen. Gleichzeitig kommt über die Fensterspaltlüfter frische Luft in die Wohnung.“
Noch komfortabler sind Ventilator betriebene Lüfter mit Wärmerückgewinnung. Sie sorgen – durch Sensoren gesteuert – für frische, aber angenehm temperierte Luft, indem die kalte Zuluft durch die warme Abluft erwärmt wird. Im Text heißt es dazu: Diese Lüfterart gibt es für die Montage unter, neben oder über dem Fenster, weitere Montageöffnungen oder lange Lüftungsrohre können so vermieden werden. „Außerdem erhältlich sind in den Fensterrahmen integrierte Lösungen. Beide Varianten sind dank der kurzen Luftwege sehr pflegeleicht und durch ihre besondere Konstruktion sehr geräuscharm. Ferner sind sowohl Schallschutz als auch Pollenfilter möglich“, bekräftigt der VFF-Geschäftsführer.
Ein weiterer Vorteil: Da diese Varianten bei mehreren Fenstern in einem Raum einsetzbar sind, können auch größere Luftmengen problemlos bewältigt werden, was sie für einen Einsatz in Kitas, Pflegeeinrichtungen oder Schulen prädestiniert. Als weitere Möglichkeit für den „großen Einsatz“ bieten sich schließlich zentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung an. „Diese haben meist eine enorme Lüftungsleistung und sind die geeignetste Lösung für Räume mit vielen Personen“, schließt Tschorn.