Auch in diesem Jahr wird die Branche zulegen: Die aktuelle Prognose des Verbandes Fenster und Fassade lautet +4,1 %. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung warnt VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn: Man müsse sich auf schwierigere Zeiten einstellen.
Nach Erhebungen des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) erzielte die Branche 2009 ein Mengenwachstum von 3,6 Prozent. Auch in diesem Jahr werde die Branche zulegen, die Prognose lautet 4,1 Prozent plus. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung reagiert die Branche mit verhaltenem Optimismus. VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn: „Schließlich stellt die KfW-Bank ab dem 1. September 2010 die Förderung von Einzelmaßnahmen im Programm „Energieeffizient Sanieren“ ein.“ Das Förderangebot im Rahmen von Sanierungen zu KfW-Effizienzhäusern bleibe zwar bestehen, doch könne man die Uhr danach stellen, wann die staatlichen Förderprogramme weiter reduziert oder ganz eingestellt werden. „Klimaschutzziele der Bundesregierung hin oder her, wenn kein Geld mehr für diese Ziele fließt, wird es für unsere Branche eher schwieriger als einfacher werden“, so Tschorn.
Die vom VFF jetzt abgeschlossene Halbjahres-Konjunkturumfrage verdeutlicht, dass die Unternehmen mit der derzeitigen Lage zufrieden sind. Danach beurteilen 43 % der Unternehmen die Umsatzlage besser, 37 % gleichbleibend und 20 % schlechter als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Außerdem stufen rund 55 % der Befragten die Produktnachfrage im Vergleich zum Vorjahreszeitraum als besser ein, 30 % sehen keine Veränderungen und rund 15 % beurteilen die Lage schlechter.
In der Fensterbranche beurteilen rund 50 Prozent der befragten Unternehmen die Umsatzsituation als besser, rund 33 Prozent als gleichbleibend und 17 Prozent als schlechter im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Den bemerkenswerten Aufwärtstrend von Holz-Metall-Fensterkonstruktionen und von Kunststoff-Fenstern machte Tschorn vor allem an den derzeit verstärkt durchgeführten energetischen Modernisierungen von Wohngebäuden fest.
Ein etwas besseres Bild als im ersten Halbjahr 2009 bietet die aktuelle Umsatzsituation der Haustürbranche. 34,5 Prozent der Unternehmen stufen die Lage als besser, rund 47 Prozent als gleichbleibend und nur 18,5 Prozent als schlechter ein.
Ausgeglichen stellt sich auch die Situation bei den Fassadenkonstruktionen dar. 35 Prozent der Unternehmen sehen die Situation positiver, rund 33 Prozent stufen sie als gleichbleibend ein und 32 Prozent beurteilen die Umsatzsituation im Vergleich zum 1. Halbjahr 2009 als eher schlechter.
Bei Wintergärten ist der Trend auch weiterhin rückläufig. Ca. 10 Prozent der befragten Unternehmen sehen die Lage positiver, rund 43 Prozent gleichbleibend und rund 47 Prozent sind der Meinung, dass sich die Lage verschlechtert habe.
Trotz der insgesamt guten Ergebnisse der Branchenumfrage, stellt sich die Fenster- und Fassadenindustrie in Deutschland auf schwierigere Zeiten ein. Denn trotz des gestiegenen Bewusstseins zur energetischen Modernisierung im privaten Bereich, fallen Investitionen der öffentlichen Hand durch das Auslaufen des Konjunkturpaketes II weg und zusätzlich wird das Volumen der KfW-Förderung seit 2009 kontinuierlich weniger.
Um das bisherige Niveau zu halten bzw. auszubauen, hat der VFF deshalb jetzt eine umfangreiche Marktanreizkampagne aufgelegt. Mehr dazu unter „Neue Fenster sparen Geld“ oder unter www.neue-fenster-sparen-geld.de