Das ift hat unter Mitwirkung der Veka AG und der Horst Klaes GmbH & Co. KG einen CE-Generator entwickelt, um für Fenster- und Türenhersteller die umfangreichen Dokumentationspflichten zu vereinfachen.
Das Verfahren: Der Hersteller sendet per Mausklick die Positionen aus der Klaes-Software über eine Schnittstelle an die ift-Datenbank zum CE-Generator. Dort wird automatisch die Leistungserklärung und das CE-Zeichen für jede Produktposition als PDF erzeugt und zurück in die Klaes-Software übermittelt. Somit lassen sich einfach und schnell normkonforme Leistungserklärungen und CE-Zeichen direkt aus der Klaes-Software erstellen.
Das ift Rosenheim hat deshalb für Veka eine Datenbank entwickelt, die alle Nachweise, Systempässe und gutachtlichen Stellungnahmen des Unternehmens enthält. Zusätzlich sind die Übertragungsregeln der DIN EN 14351-1 für den direkten und indirekten Anwendungsbereich hinterlegt sowie Regeln der Austauschbarkeit von Komponenten definiert. Weiterhin sind in der ift-Datenbank die Systembeschreibungen und Kenndaten der Veka-Systeme digital hinterlegt.
Hermann Schmitz, Leiter Anwendungstechnik Profile bei Veka: „Der CE-Generator rundet unsere Dienstleistungen im Rahmen der jahrelangen Aktivitäten zur CE-Kennzeichnung und Systemzertifizierung für unsere Partner ab.“
Auf diese Daten kann ein Verarbeiter mit der Klaes-Fensterbau-Software einfach über eine Schnittstelle zugreifen. Per Mausklick werden die Daten der einzelnen Auftragspositionen an den CE-Generator übermittelt. Dort wertet die ift-Datenbank die Positionen aus und gleicht diese mit den Veka-eigenen Nachweisen und Kennwerten ab. Der CE-Generator erstellt dann eine Leistungserklärung und das CE-Zeichen als PDF-Datei und sendet diese in die Klaes-Software zurück. Die für die Angebotserstellung und Arbeitsvorbereitung zuständigen Mitarbeiter können so in ihrer gewohnten Klaes-Softwareumgebung arbeiten. Dies spart Zeit und reduziert Fehler durch manuelle Datenübertragung. Der CE-Generator funktioniert auch in verschiedenen europäischen Landessprachen, denn die Leistungserklärung muss in der Landessprache ausgestellt werden, in die das Produkt geliefert wird.
Alle Werte der Leistungserklärung und des CE-Zeichens sind durch Veka-eigene normkonforme Nachweise abgesichert. Das bietet ein hohes Maß an Rechtssicherheit, die im Fall einer Kontrolle durch die Marktaufsicht von Vorteil ist. Der Hersteller kann die vorgeschlagenen Werte so übernehmen oder auch abändern. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn in einer Ausschreibung „niedrigere“ Werte gefordert werden. Um auch die Anforderungen der DIN 18055 zu erfüllen, kann von der Klaes-Software zur ift-Einsatzempfehlung über eine Schnittstelle zugegriffen werden. Die Verantwortung für die Richtigkeit verbleibt per Gesetz beim Hersteller und kann nicht übertragen werden.
Nach dem Launch eines Prototypen des CE-Generators vor zwei Jahren wurden Funktionserweiterungen und Programmoptimierungen eingearbeitet. Jetzt durchlief der Generator noch die entsprechende Testphase und auf den Veka -TEC-Tagungen 2017 kann das Systemhaus diesen seinen Partnern exklusiv präsentieren und zur Nutzung freigeben.
www.veka.de
www.ift-rosenheim.de
Hintergrund: Mit Inkrafttreten der europäischen Bauproduktenverordnung (BauPVO) ist auch für Fenster und Türen verpflichtend eine Leistungserklärung (LE) zu erstellen. Der Hersteller muss hierfür eigenverantwortlich die richtigen Kennwerte ermitteln und angeben. Dafür kann er die technische Dokumentation seines Systemhauses über das Cascading-Verfahren nutzen. Hierzu gehören Nachweise und Prüfzeugnisse, Konstruktionsbeschreibungen und Dokumente der werkseigenen Produktionskontrolle (WPK). Mit der Leistungserklärung erklärt der Hersteller die Übereinstimmung zur Produktnorm und bestätigt gesetzlich verbindlich technische Eigenschaften und Kennwerte wie Wärmeschutz, Schalldämmung, Luftdurchlässigkeit, Widerstand gegen Windlast oder Schlagregendichtigkeit. Damit steigen die Verantwortung und das Haftungsrisiko des Herstellers.