Mehr als 400 Teilnehmer informierten sich im Design Center in Linz bei spannenden Vorträgen über aktuelle Entwicklungen in der Glasbranche sowie an den Ständen der ausstellenden Firmen über neueste (Glas-)Produkte. Durch den Tag führte Evamaria Nickel vom SGG-Marketing Deutschland.
Eine überaus gute Stimmung, so die Veranstalter, herrschte unter den Teilnehmern des 14. Fachtag, der am 24. März im Linzer Design Center stattfand. Als Ergänzung zu einem interessanten Vortragsprogramm, präsentierten sich dort im Foyer die österreichischen ClimaPlusSecurit-Partner und Organisatoren der Veranstaltung C. Bergmann, Eckelt, Ertl, Steindl und Ziegler sowie weitere Aussteller, u.a. Bohle, Dorma, Swissspacer, Vetrotech und Dow Corning.
Im Rahmen der Vorträge beleuchtete Ursula Schneider Forschungsergebnisse aus Projektstudien wie dem „Haus der Zukunft“ und den Umgang mit Glas und Tageslicht in der Architektur. Tenor dabei: Viele Fassaden werden nach ästhetischen und finanziellen Kriterien geplant. Aus ihrer Sicht sei jedoch mehr Tageslicht in Räumen eines der wichtigsten Kriterien für den Menschen.
"Lasst mehr Sonne ins Haus"
Daher sei ihre Maxime, die Tageslichtausbeute in Räumen im Verhältnis zum Energieverbrauch und den Kosten zu optimieren und den Glasanteil am Gesamtfenster zu maximieren. Beispielsweise könne man mit der Kombination aus größeren Fensterflächen, schlankeren Profilen und Fixverglasungen deutlich mehr Licht in Räume leiten. Schneider verwies zudem auf die Tatsache, dass bei der Verwendung größerer Glasflächen deutlich an Heizenergie gespart werden könne.
Modernes 3-fach-ISO bringt Wärmegewinne
Letzteres bekräftigte Dr. Peter Holzer von der Donau-Universität Krems anhand einer wissenschaftlichen Studie, in der er die Zusammenhänge zwischen Glasart und den energetischen Anforderungen des Energieausweises nach OIB RL 6 erläuterte. Die Studie beschäftigte sich mit drei unterschiedlichen Verglasungen (2-fach bzw. 3-fach-ISO) an zwei Klimastandorten (Salzburg, Wien) bei gleicher Raumgröße. Holzers Fazit: Eine Vergrößerung der Verglasungsanteile führt in allen Varianten zu einer Senkung des Heizwärmebedarfs.
Mehr noch: Der Einsatz von 3-Scheiben-Isolierglas mit einem Ug-Wert von 0,5 W/m2K und einem g-Wert von 60 % führt zu einem Netto-Wärmegewinn der Fenster. Somit biete ein solches Glas eine neue Freiheit in der Dimensionierung und Positionierung von transparenten Fassadenteilen hinsichtlich Belichtung und Bezug zur Außenwelt bei gleichzeitig höchster Energieeffizienz.
Dauerbrenner Verträglichkeit
Markus Plettau von Dow Corning sprach unter dem Titel „Die schönste Nebensache am Bau“ über das Thema Dichtstoffe und deren Verträglichkeit. Plettau betonte, dass der Kontakt verschiedener Komponenten zueinander wie z.B. Randverbund und Hinterfüllmaterial zu chemischen Reaktionen führen könne, die die technischen Eigenschaften der einzelnen Materialien und deren Funktion negativ beeinflussten. Er appellierte daher an die Teilnehmer, immer geprüfte Dichtstoffe zu verwenden.