Das vom ift durchgeführte Forschungsprojekt befasst sich mit der Untersuchung verschiedener Materialien, Typen und Konstruktionsdetails von Verbundaufbauten. Der jetzt veröffentlichte Bericht enthält neue Konstruktionsgrundlagen und ist beim ift käuflich zu beziehen.
Holz als Rahmenwerkstoff für Fenster hat die längste Tradition. Durch verschiedene Umstände sind in den vergangenen Jahren reine Holzfenster zunehmend verdrängt worden. Dennoch besitzt der Werkstoff nach wie vor bestechende Argumente für einen Einsatz im Fenster. Die Konstruktion ist in vielen Bereichen aber den aktuellen Anforderungen anzupassen und auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. Ein Ansatz mit hohen Erfolgsaussichten ist dabei die Kombination von Holz mit innovativen Materialien und Technologien.
Das vom ift durchgeführte Forschungsprojekt „Konstruktionsgrundlagen für Fenster-, Türen- und Fassadenelemente aus Verbundwerkstoffen und Holz – Teil 2“ befasst sich mit der Untersuchung verschiedener Materialien, Typen und Konstruktionsdetails von Verbundaufbauten. Es dokumentiert, unter welchen Voraussetzungen diese für den Einsatz als Außenwandbauteil in Form von Rahmenprofilen oder Platten geeignet sind. Zusammen mit den in Teil 1 gewonnenen Ergebnissen zu Feuchtebelastungen und zum Verformungsverhalten von Verbünden sind so in den beiden Teilprojekten des Verbundprojekts „Holzbau der Zukunft“ der TU München, der Hochschule Rosenheim und des ift Rosenheim Konstruktionsgrundlagen für Fenster-, Türen- und Fassadenelemente aus Verbundwerkstoffen und Holz entwickelt worden.
Durch den Einsatz von Verbundwerkstoffen sei es möglich - so das ift - Fenster, Fassaden und Türen bezüglich folgender Schlüsselfaktoren zu verbessern:
- Erfüllung eines breiteren Einsatzspektrums,
- Verbesserung der Wirtschaftlichkeit,
- Steigerung der Lebensdauer,
- Reduzierung des Pflegeaufwands und Verlängerung der Wartungsintervalle,
- Nutzung der vielfältigen Möglichkeiten des Werkstoffs Holz zur Verbesserung der Ästhetik,
- Reduzierung der Wärmeverluste durch Integration von Dämmstoffen in den Rahmen,
- Dauerhaftigkeit und Nachhaltigkeit der Produkte unter Verwendung nachwachsender Rohstoffe.
Dabei sei stets das Gesamtkonzept aus Werkstoffen, Fügetechnik, Fensterkonstruktion, Herstellprozess und Einsatzzweck zu berücksichtigen. An mehreren Stellen der Forschungsarbeit sei die komplexe Abstimmung dieser Faktoren hervorgetreten. Die bestehenden Herstellungsverfahren für Holzfenster seien dabei nur eingeschränkt für einen schnellen und vollständigen Umstieg auf Holz-Werkstoff-Verbünde geeignet, erläutert das Institut für Fenstertechnik.
Wichtig sei es in Zukunft, eine enge Zusammenarbeit zwischen den Lieferanten der Werkstoffe, der Anlagen und dem Hersteller zu praktizieren. Die ganzheitliche Entwicklung der Konstruktionen, der Werkstoffe, der Herstellverfahren und der Erarbeitung von Strategien für den gesamten Lebenszyklus sei die wesentliche Aufgabe für die kommenden Jahre.
Der Forschungsbericht kann als Download oder als Druckfassung auf der ift-Website unter www.ift-rosenheim.de/fachinformationen_forschungsberichte.php zum Preis von 49 Euro bezogen werden.
Titel „Konstruktionsgrundlagen für Fenster-, Türen- und Fassadenelemente aus Verbundwerkstoffen und Holz – Teil 2“, Juli 2008, Autoren: Dipl.-Ing. (FH) Ingo Leuschner, Dipl.-Ing. (FH) Bernhard von Houwald; ISBN 978-3-86791-126-9; Preis 49,00 Euro; Seiten 180
Aus dem Inhalt:
1 Einleitung
2 Struktur des Projekts
3 Recherche
4 Wetterschutz
5 Wetterschutz durch beständige Materialien im festen Verbund
6 Wetterschutz durch lösbare Schalen
7 Verbindung von Schalen mit Beschlägen
8 Verbundkonstruktionen aus unterschiedlichen, fest verbundenen Werkstoffen
9 Statik
10 Bearbeitbarkeit von Verbünden
11 Verwertung und Entsorgung
12 Brandverhalten
13 Umsetzung der Ergebnisse in Form eines Messeobjekts
14 Resümee und Ausblick
15 Dank
16 Literaturverzeichnis
Anhang 1 Liste der durchgeführten Prüfungen
Anhang 2 Materialdaten
Anhang 3 Anleitung zum Statikprogramm