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Handwerkskonjunktur am Bau ist wieder Konjunkturlokomotive

Das deutsche Handwerk hat weiter Hochkonjunktur. Eine deutliche Mehrheit der von der Creditreform Wirtschaftsforschung befragten 1.272 Handwerksbetriebe (66 %) bezeichnete die aktuelle Geschäftslage mit “sehr gut“ bzw. “gut“- das sind deutlich mehr als im Vorjahr (61,8 %). Konjunkturlokomotive sind das Ausbau- und das Bauhauptgewerbe.

Angeschoben wird diese Entwicklung von anhaltenden Niedrigzinsen und der ungebremsten „Flucht“ der Deutschen in Immobilien und Sachwerte.

Die Betriebe profitierten dabei vor allem von der kräftigen Binnennachfrage. Drei von zehn Befragten (29,6 %) erzielten ein Umsatzplus (Vorjahr: 29,4 %). Mit 12,7 % waren weniger Betriebe als im Vorjahr (16,1 %) von Umsatzrückgängen betroffen. Die erneut gute Umsatzentwicklung war insbesondere von den Bauhandwerkern getragen. In den übrigen Handwerksbereichen wurden die guten Vorjahreswerte diesmal nicht ganz erreicht.

Fortgesetzt hat sich der Beschäftigtenaufbau im Handwerk. Nahezu jeder vierte Betrieb (23,7 %) hat den Personalbestand im Verlaufe des Winterhalbjahres erhöht (Vorjahr: 23,1 %).

2016 wird ein gutes Jahr für das Handwerk

Das handwerkliche Konjunkturhoch in Deutschland dürfte zumindest bis zum kommenden Herbst halten, denn die befragten Handwerksbetriebe blicken weitgehend positiv in den Zukunft. So rechnet jeder dritte Befragte (32,4 %) mit steigenden Umsätzen (Vorjahr: 31,8 %), während gerade einmal 8,8 % der Betriebe ein Umsatzminus befürchten. Mehr noch: Nur einmal in den letzten zehn Jahren war das Handwerk vor Beginn des Frühjahrs noch optimistischer als in diesem Jahr – das war 2014. 

Auch die Ertragslage scheint intakt. Ähnlich wie im Vorjahr erwarten 28,8 % der Befragten auch bei den Erträgen einen Zuwachs. 

Kapazitäten werden erhöht

Die guten Auftrags- und Umsatzerwartungen werden die Betriebe nur bei entsprechenden Kapazitätserweiterungen realisieren können. So will auch jeder fünfte Befragte (20,5 %) die Belegschaft aufstocken und nur einer von zwanzig Betrieben (4,6 %) hat einen Stellenabbau angekündigt. Zudem kletterte die Investitionsbereitschaft auf einen neuen Rekordwert. 58,8 % der befragten Betriebe haben vor, in den kommenden Monaten zu investieren (Vorjahr: 52,6 %; 10-Jahres-Durchschnitt: 53,3 %). Vor allem das Bauhauptgewerbe hat offenbar Aufstockungspläne: Die Investitionsbereitschaft stieg um rund zehn Prozentpunkte und knapp ein Viertel der Betriebe (24,3 %) sucht derzeit Personal (Vorjahr: 19,0 %).

Weiter entspannt zeigt sich die Liquiditätslage im Handwerk. Weniger Betriebe als im Vorjahr waren von hohen Forderungsausfällen betroffen. So musste nur jeder zehnte Befragte (10,5 %) Ausfälle von mehr als 1,0 % seines Gesamtumsatzes hinnehmen (Vorjahr: 13,2 %).

Auch die Eigenkapitalquoten haben sich verbessert. Mittlerweile weisen 22,9 % der Handwerksbetriebe eine Eigenkapitalquote von mehr als 30 % auf (Vorjahr: 19,2 %). Im Durchschnitt verfügt ein Handwerksbetrieb in Deutschland über Eigenkapital in Höhe von 85.000 Euro. Bei 7,5 % der Betriebe beträgt das Eigenkapital mehr als 1 Mio. Euro.

www.creditreform.de 

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