Die Wirtschaftskrise verliert für die deutsche Fensterbranche ihren Schrecken. Laut einer aktuellen Mitgliederbefragung des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller (VFF) für den Zeitraum Januar bis September 2009 geht es dank Fördermittel und der steigenden Popularität energetischer Modernisierungsmaßnahmen weiter aufwärts.
Mehr als 45 % der befragten Unternehmen bewerten die Umsatzsituation als besser im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, rund 40 % berichten von gleichbleibenden Umsätzen und lediglich rund 15 % bewerten die aktuelle Lage als rückläufig. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres erzielte die Branche laut Verband ein leichtes Umsatzplus.
„Wir sind sehr dankbar für das Konjunkturprogramm II der Bundesregierung. Es hat die Folgen der Krise nicht nur abgefedert, sondern die Wirtschaftskraft einer ganzen Branche neu belebt“, so Ulrich Tschorn, Geschäftsführer des VFF. Zusätzlich werde die Sonderkonjunktur der Branche durch die KfW-Förderprogramme und die Akzeptanz der Produkte durch modernisierungswillige Hausbesitzer gestützt.
Holz-Alu und Kunststoff profitieren am meisten
In der Fensterbranche geht es in nahezu allen Bereichen aufwärts. Beim Rahmenmaterial Holz beurteilen 42 % die Lage als besser, bei Holz-Metall 63 %, bei Metall 33 % und bei Kunststoff 67 %. Auch der Bereich Haustüren zeigt für die ersten neun Monate 2009 bessere Werte als im Vorjahreszeitraum. Fenster aus Holz und Metall zeigen ein ausgeglichenes Bild, während Holz-Metall- und Kunststoff-Fensterkonstruktionen sich am Markt stärker positionieren konnten. „Das liegt nach wie vor an den unterschiedlichen Vertriebswegen und an den Anforderungen der EnEV 2009“, so Tschorn. Den Erfolg von Holz-Metall- und Kunststoff-Fenstern macht er zusätzlich an den derzeit verstärkt durchgeführten energetischen Modernisierungen fest: „Das zeigt, dass die Aufträge aus dem Konjunkturpaket II endgültig im Markt angekommen sind.“
Fassaden und Wintergärten setzen etwas weniger um
Schlechter ist die Lage bei den Fassadenkonstruktionen: „Stockende Umsätze im Gewerbesektor und im europäischen Ausland sorgen hier für einen Abwärtstrend“, erklärt der Verbandsgeschäftsführer. Im Bereich Holz melden 43 % der befragten Unternehmen rückläufige Umsätze. Positiver ist die Lage im Bereich Holz-Metall. 27 % melden bessere Umsätze und nur 20 % rückläufige Einnahmen. Ausgeglichener präsentiert sich der Metall-Bereich. 24 % der Unternehmen melden bessere Umsätze und 38 % rückläufige Zahlen.
Bei Wintergärten ist der Trend über alle Rahmenmaterialien hinweg rückläufig. Am stärksten fällt diese Entwicklung beim Rahmenmaterial Holz aus. Hier melden 56 % der Unternehmen schlechtere Umsätze, bei Holz-Metall sind es 42 %, bei Metall 41 % und bei Kunststoff 38 %. „Dies liegt daran, dass Investitionen in Wintergärten kein typischer Bestandteil der aktuellen Sonderkonjunktur sind und eher saisonal getätigt werden“, erklärt Tschorn.
Angebotsnachfrage steigt bei allen Rahmenmaterialien
Die Angebotsnachfrage für Fenster, Fassaden und Haustüren liegt teilweise deutlich über dem Vorjahr. Die Nachfrage nach dem Rahmenmaterial Holz bewerten 45 % der Befragten als besser. Bei Holz-Metall stieg die Nachfrage bei 60 % der Unternehmen. Besonders stark legte die Nachfrage bei Fenstern, Haustüren und Fassaden aus Kunststoff zu: 70 % der Befragten melden bessere Werte, als im Vorjahreszeitraum. „Das beruht unserer Ansicht nach auf den jetzt eingehenden Aufträgen im Bereich öffentlicher Bauvorhaben, die auf dem Konjunkturpaket II beruhen, sowie auf dem langsam in Fahrt kommenden Anstieg gewerblicher Investitionen in Deutschland“, erklärt Tschorn.