Für Prof. Sieberath ist der rote Faden auf den Fenstertagen das Thema Zukunft. Dabei gehe es um die Digitalisierung und die Intelligenz, die dahinter steckt. Sieberath ist sich sicher: „Wer sich heute nicht auf die Digitalisierung einlässt, der muss sich wohl in 5 Jahren überlegen, womit er sein Geld verdient.“
Aktuelles aus der ift Sachverständigenzentrum
Ingo Leuschner vom ift Sachverständigenzentrum lieferte ein wahres Gruselkabinett der Bauschäden - und spricht von einem Spagat: Das Qualitätsniveau der Fenster sei einerseits so hoch wie nie, andererseits gebe es auch ebenso krasse Ausreißer. Als Beispiel brachte er Bilder von „Fenstern aus deutschen Profilen“, die aber in Polen hergestellt wurden. Der Hersteller hatte eindrucksvoll dokumentiert – beispielsweise durch eine miserable Eckverschweißung –, dass er den Produktionsprozess überhaupt nicht im Griff hat. Leuschner verwies auch auf z. T. mangelhafte Dokumentationspraxis der Betriebe und warnte dabei: „Es war noch nie so leicht, die Anforderungen nicht zu erfüllen!“
Auch PVC-Fenster brauchen Pflege
Vermarktungsschwächen der Bauelementehändler
Digitale Disruption betrifft uns alle
Am besten wäre es, einfach mal die Reset-Taste zu drücken. Würde man heute mit den Ressourcen genauso am Markt auftreten wie früher? Für viele Unternehmer gehe es aber auch darum, gleichzeitig zu erneuern und zu erhalten: „Sie müssen alles tun, um das jetzige Geschäft am Laufen zu halten, denn damit finanzieren Sie die digitalen Optionen für ihr Unternehmen.“
Etwas düstere Prognosen gab es in diesem Zusammenhang auch von Dr. Lehner von Interconnection Consulting: „In 10 Jahren werden 20 bis 30 Prozent der Unternehmen, die hier im Raum vertreten sind nicht mehr existieren.“ Er verwies auf das digitale Potenzial, dass in der traditionellen Bauelemente-Brache schlummert – auch hier würden bald 15 Prozent des Gesamtumsatzes über digitale Marktplätze verkauft werden. Für ihn ist der traditionelle Offlinekäufer, also der Handelsverkäufer vom Aussterben bedroht. Und in Zukunft gehe es eben nicht mehr um das Produkt Fenster, sondern vielmehr um das Versprechen, dass damit verbunden ist: Sicherheit, Behaglichkeit oder einfach mehr Licht.
Ein Vor-Ort-Bericht von GLASWELT Chefredakteur Daniel Mund.
Den umfassenden Rückblick von den Fenstertagen gibt es in der nächsten Ausgabe der GLASWELT, die am 2.November erscheint.