Laut einer aktuellen Befragung der Heinze Marktforschung sind die ersten Reaktion wie folgt: 41% der Befragten gaben an, dass Großbritannien eine wichtige Rolle spiele und eine Mehrheit von 61% schätzt die langfristigen Auswirkungen für Deutschland insgesamt eher negativ ein. Lesen Sie, warum unter den Befragten aber "nur" Sorge vorherrsche, jedoch kein Schock.
In der spontanen Umfrage der Heinze Marktforschung unter Herstellern von Bau-, Ausstattungs- und Einrichtungsprodukten zeigte sich dagegen vor allem eine nachdenkliche Stimmung. Beim Fokus speziell auf die Baukonjunktur befürchten mehr als zwei von drei Herstellern Absatzrückgänge deutscher Produkte in Großbritannien. In dem Umkehrschluss, einer Schwächung britischer Produktanbieter in Deutschland, sieht dagegen gerade einmal jeder Vierte neue Absatzchancen.
Der von 74% der Befragten unerwartete Brexit wird deshalb mit großer Sorge zur Kenntnis genommen, von Schock oder Hysterie wie an den Börsen ist jedoch derzeit noch nichts zu spüren. Wohl auch, weil weiterreichende Folgen wie etwa schwere politische Krisen in der EU, der Austritt weiterer Staaten oder gar ein Zerbrechen der Europäischen Union mehrheitlich für unwahrscheinlich gehalten werden.
Vielleicht aber auch, weil es noch ein bis zwei Jahre dauern wird, bis der Austrittsvertrag geschlossen ist und damit höhere Handelsschranken in Kraft treten. Vieles wird bis dahin von den Verhandlungsergebnissen zwischen der EU und Großbritannien und den innerbritannischen politischen Entwicklungen abhängen.
Dagegen scheint eins schon jetzt sicher: Zumindest in den Augen der Befragten ist das (noch) Vereinigte Königreich ganz klar selbst der größte Brexit-Verlierer. 95% erwarten negative Folgen für Großbritannien und mehr als zwei Drittel halten die Abspaltung einzelner Länder wie Schottland oder Nord-Irland für denkbar.