Die 70er-Jahre waren von Bewegung geprägt. Am 17. Oktober 1973 stieg der Preis von Erdöl um 70 % von 3 auf 5 US-Dollar pro Barrel. Und im Folgejahr stieg der Preis noch weiter auf über 12 Dollar. Der so genannte Ölpreis-Schock hat die Wirtschaft und unsere Branche nachhaltig verändert und nach vorne gebracht. So wurde die erste Wärmeschutzverordnung ins Leben gerufen und das Isolierglas trat seinen Siegesfeldzug an. Im selben Jahrzehnt wurde das Aluminiumfenster gerettet. Maßgeblich waren hier Wicona und Ensinger beteiligt. (mr)
Der Staat reagiert mit der 1. Wärmeschutzverordnung
Als Folge des Ölpreis-Schocks von 1973 und den stark gestiegenen Energiepreisen wurde die Bundesregierung aktiv und rief 1977 die erste Verordnung über einen energiesparenden Wärmeschutz bei Gebäuden ins Leben. Die 1. Wärmeschutzverordnung (kurz WärmeschutzV) war geboren. Diese trat am 1. November 1977 in Kraft, als Folge des 1976 vom Bundestag beschlossenen Energieeinsparungsgesetzes (EnEG).
Gleichzeitig waren diese Beschlüsse auch die Anfänge, auf die letztendlich die heute gültige EnEV zurückgeht. (mr)
Rettung Metallfenster
Als in den 70er-Jahren immer mehr Kunststofffenster auf den Markt kamen, wurden die Hersteller von Metallfenstern mit deutlich besseren Profil-Wärmedämmwerten konfrontiert. In Kombination mit stark steigenden Heizkosten sah es nicht gut für die Metallsysteme aus.
In dieser Situation ging das Systemhaus Wicona auf die Firma Ensinger mit der Aufgabenstellung zu, ein dauerhaftes thermisches Trennprofil für Alusysteme zu entwickeln.
Ensinger setzte zur thermischen Trennung der Metallprofile auf Dämmstege aus glasfaserverstärktem Polyamid 66, dessen Wärmeausdehnungskoeffizient dem von Alu entspricht. Damit war die Marke Insulbar geboren.
Der Siegeszug des Isolierglases
Noch bis in die 1970er dominierten in Deutschland einfachverglaste Fenster sowie Kasten- und Verbundfenster mit je zwei Einzelscheiben. Gleichzeitig nahm durch die steigenden Anforderungen an den Wärmeschutz in den 1970er-Jahren die Entwicklung beim Isolierglas so richtig an Fahrt auf.
Der ISO-Hersteller Interpane bot dann Ende der 70er-Jahre ein Isolierglas mit einem für damals unglaublichen K-Wert von 1,4 an.
Die flotten Glaser
Dass der Monteur die Visitenkarte des Unternehmens ist, spiegelte sich in den Anzeigen für Berufskleidung wider. Hier die flotten Modelle von 1976.
Innovation zur Fensterbau 1970
Nicht nur das Isolierglas trat in den 70er-Jahren seinen Siegeszug an, auch bei den Beschlägen gab es einen Optimierungsschub. Hierzu eine Anzeige von Winkhaus.
Frühes 3-fach-ISO am Markt
Im Zuge der 1. Wärmeschutzverordnung wurden Isoliergläser weiter optimiert. So waren bei Isolar bereits in der zweiten Hälfte der 70er-Jahre 3-fach-Gläser im Angebot.