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Im Interview mit der Führungsspitze des BVRS

Wir stehen immer zum Dialog bereit

Glaswelt – Herr Abletshauser, es war Ihnen wichtig die Möglichkeit zu bekommen, einige Dinge klarzustellen. Worum geht es Ihnen dabei?

Heinrich Abletshauser – Ich hatte schon in meiner Antrittsrede in Hamburg angekündigt, dass wir das Gespräch suchen, wenn es Probleme gibt. Wichtig ist mir dabei vor allem, dass man miteinander redet, nicht über Dritte. Das gilt nicht nur für das Handwerk, sondern auch für die Industrie, mit der wir uns übrigens im Industriebeirat regelmäßig austauschen.

Christoph Silber-Bonz – Bei der letzten Sitzung des Industriebeirats haben wir sehr offen über die Situation mit den Innungen Köln und Düsseldorf informiert und intensiv darüber gesprochen. Im Ergebnis haben sich die Beiratsmitglieder einmütig dahingehend geäußert, dass sich alle zur Klärung der Probleme an einen Tisch setzen sollten, und dringend für die Einigkeit der Handwerksorganisation plädiert. Eine Positionierung der Industrie in die eine oder andere Richtung lese ich aus diesem Statement nicht.

Glaswelt – Ein Hauptdiskussionspunkt ist das Technische Kompetenzzentrum (TKZ). Wie ist da Ihre Sicht zur derzeitigen Lage?

Abletshauser – Das TKZ ist fachlich gut besetzt. Ich selbst war an der Auswahl der derzeitigen Mitarbeiter beteiligt und stehe nach wie vor zu dieser Entscheidung. Doch wir planen grundsätzlichere Umstrukturierungen in der Verbandsgeschäftsstelle, die wir am 15. Februar bei der Delegiertenversammlung näher vorstellen wollen. Zurzeit suchen wir in diesem Zusammenhang nach einem weiteren Mitarbeiter für das TKZ, um die Leistungsfähigkeit noch weiter zu verbessern.

Silber-Bonz – Die Diskussionen zum TKZ werden teilweise leider etwas unsachlich geführt und dabei auch die Mitarbeiter persönlich angegriffen. Da sehe ich mich losgelöst von allen inhaltlichen Fragen verpflichtet, mich schützend vor meine Mitarbeiter zu stellen. So sollte man nicht miteinander umgehen. Aber wie der Präsident schon erwähnt hat, investieren wir im Moment sehr viel Energie in das TKZ, um noch besser für unsere Mitglieder arbeiten zu können.

Glaswelt – Düsseldorf hat sich beschwert, dass der BVRS per Rundschreiben und Telefonanten den direkten Dialog zu deren Mitglieder unter Auslassung des Vorstandes gesucht hat. Eine berechtigte Beschwerde?

Abeltshauser – Nein, wir nehmen es als Bundesverband sehr ernst, im direkten Dialog mit unseren Mitgliedern zu stehen, um zu wissen wo der Schuh drückt. Nur so sind wir in der Lage aufkommende Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Darüber hinaus suchen wir natürlich auch immer den Dialog mit den Innungsspitzen – nicht nur in Düsseldorf oder Köln. Es ist nicht unsere Absicht, irgendwas an den Obermeistern vorbei zu unternehmen.

Silber-Bonz – Ich telefoniere in der Tat regelmäßig mit unseren Mitgliedern. Das sehe ich als eine meiner Kernaufgaben und ich schätze den direkten und fruchtbaren Dialog. Es liegt uns dabei vollkommen fern, Einfluss auf demokratische Prozesse innerhalb der Innungen zu nehmen. Die Autonomie jeder Innung wird von uns voll und ganz respektiert.

Glaswelt – Konkret wurde das Thema Kommunikation auf Facebook und die Zusammenarbeit mit der Agentur Koob kritisiert. Berechtigt?

Christoph Silber-Bonz – Ich bin nicht gegen Facebook und nutze das Medium persönlich und als Verband sehr intensiv. Auch die dort existierenden Gruppen für die R+S-Branche sind eine sinnvolle Sache. Aber für die individuelle Beratung durch einen Verband halte ich Facebook einfach für den falschen Weg. Hier steht den Mitgliedern jederzeit der persönliche Dialog per Mail und Telefon zur Verfügung.

Heinrich Abletshauser – Über die Zusammenarbeit mit Koob haben wir im Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit vor kurzer Zeit sehr intensiv diskutiert und beschlossen, diese aufgrund des Erfolges auch künftig fortzusetzen. —

Das Telefoninterview führte GLASWELT Redakteur Olaf Vögele

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