Erste Gespräche zwischen der IPH und dem HolzAluForum fanden schon auf der LIGNA in diesem Jahr statt - jetzt gehe es darum, die Vereinigung voranzutreiben, sodass man schon auf der fensterbau/frontale 2008 gemeinsam für das Fenster aus Holz und auch aus Alu kämpfen kann, erläuterte der Vorsitzende des HolzAluForums, Prof. Dr. h.c. Layer. In seiner „Vereinigungsrede“ vollzog er nochmals die wesentlichen Meilensteine des Forums, von Beginn an, als man sich zur Gründung in Karlsruhe traf. Jetzt sei es an der Zeit, gemeinsam mit allen Beteiligten für das Fenster aus Holz zu kämpfen – schließlich sei man in der Lage, ein modernes Bauteil anzubieten, das nicht nur den optischen Wünschen der Kunden entspricht, sondern zudem auch noch beste Voraussetzungen für ein Energiesparfenster der Zukunft biete.
Layer betonte, dass es beiden Organisationen einzig darum gehe, für das Fenster mit dem Werkstoff Holz zu kämpfen. Und für andere Verbände, die ebenso Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit für Fenster betreiben, werde man als verlässlicher Partner bereitstehen.
Der geschäftsführende Vorstand der Initiative ProHolzfenster, Heinz Blumenstein, gab im Anschluss die Vorstellungen zur Verschmelzung beider Vereine wider, auf die sich die Führungsgremien bereits verständigt hatten: Als Namen schlägt man den „Bundesverband Holz und Alu e. V.“ vor (mit Varianten, wie die Wörter Holz und Alu möglichst gleichmäßig berücksichtigt werden). Auch ein Untertitel soll noch kreiert werden. Aber hier ist die entgültige Entscheidung noch nicht getroffen. Bei der Organisationsform hat man sich aber schon festgelegt: Zukünftig wird es einen geschäftsführenden Vorstand, einen Präsidenten und je einen Vorstand für den Bereich Holz und Alu geben. Auch das bewährte Instrument eines Beirates bzw. eines Exekutivrates solle wieder installiert werden.
Das anschließende einstimmige Votum der Mitglieder des HolzAluForums für den Zusammenschluss war die eindrucksvolle Bestätigung der Vorstands-Vorarbeit. Nach der positiven Entscheidung der IPH-Mitglieder, die man im Anschuss schriftlich einholte, könne man nun weitere Schritte zur Verschmelzung einleiten, so Heinz Blumenstein.
Der neu zu gründende Bundesverband werde sich zunächst mit dem Aufbau einer Gesamtplattform beschäftigen. Auf dieser Plattform sollen die Interessen dieser Branche gebündelt abgebildet sein und sowohl für die Mitglieder als auch für den Endkunden als nutzbringendes Tool zur Verfügung stehen. Als Beispiel nannte Blumenstein die Abbildung repräsentativer Referenzen, das Bereitstellen wertvoller Informationsschriften und auch eine Verlinkung zu den einzelnen Mitgliedsunternehmen.
Als Gesamtziele des zukünftigen Bundesverbandes Holz und Alu nannte Blumenstein u.a. folgende Eckpunkte:
- Hinzugewinnung von Marktanteilen
- Bevorzugung bei der öffentlichen und privaten Beschaffung
- Bereitstellung ökologischer Argumentationshilfen
- Positive Meinungsbildung für Holz und HolzAlu beim Verbraucher
- Gewinnung neuer Mitglieder
- Lobbyismus
- Technikverbesserung
- Öffentlichkeitsarbeit
Gerhard Schuler wirbt für sein Beteiligungsmodell
Der Gründer und Ehrenaufsichtsratsvorsitzende der Homag Gruppe, Gerhard Schuler, der zugleich auch Gastgeber der diesjährigen Mitgliederversammlung war, warb in seinem Vortrag lebhaft für eine Beteiligung der Mitarbeiter am Gesellschaftskapital.
Für ihn gibt es nach wie vor zwei wesentliche Faktoren für den langfristig angelegten Erfolg, auf den man beispielsweise auch bei der Homag AG zurückblicken kann: Das sei zum einen die konsequente strategische Ausrichtung des Unternehmens aber auch partnerschaftliche Mitarbeiterstrukturen. Und dabei dürfe man nicht erwarten, dass mit wenig Anreiz viel erreicht wird. Schließlich könne man „mit einer Banane auch keinen Elefanten aus dem Urwald locken“, veranschaulicht Schuler. Unermüdlich warb er für eine materielle und auch immaterielle Beteiligung aller Mitarbeiter, denn schließlich gebe es dadurch nur Gewinner: Mitarbeiter erhalten mehr Kapital und können zusätzliche Bausteine zur Altersversorgung einrichten, das Unternehmen verfügt über motivierte Mitarbeiter, die sich mit dem Betrieb identifizieren (Bei Homag nutzen 100% das Beteiligungsmodell). Dazu macht man sich durch das Kapital der Belegschaft unabhängiger von den Banken. Aber auch die Gesellschaft profitiert: Schließlich werde der Konflikt zwischen Arbeit und Kapital entschärft und die Wirtschaft kann ihre Wettbewerbsfähigkeit deutlich steigern.
Für den achtzigjährigen Schuler sind scheinbar festzementierte Gegensätze zwischen Kapital und der Arbeiterschaft jedenfalls nicht vorhanden. Mit einem gewissen Stolz verkündet er: „Bei der Homag nimmt der Betriebsrat an den Vorstandssitzungen immer teil.“ DM