_ Insgesamt 60 Besucher waren zu der Versammlung des FVSB nach Velbert gekommen. Darunter waren 38 der insgesamt 69 Mitglieder des Fachverbandes. Ähnlich erfreulich waren die Zahlen, die FVSB-Geschäftsführer Stephan Schmidt präsentierte. „Wir konnten unser Wachstum um 2,4 % steigern“, so Schmidt, wobei der gute Umsatz im Ausland die Schwächen im inländischen Markt kompensiert habe. Insgesamt habe die Schloss- und Beschlagindustrie 2016 ein Produktionsvolumen von 7 Mrd. Euro erreicht. Vor allem im Bereich Bau seien Zuwächse erzielt worden: Das Volumen sei um 3,9 % auf 2,8 Mrd. Euro gestiegen.
Produktbereiche genauer trennen
Für 2017 zeigt sich Schmidt zuversichtlich: „Die Indikatoren weisen auf Wachstum.“ Das liege nicht zuletzt an der positiven Entwicklung im Wohnbau, insbesondere was den Bereich Mehrfamilienhäuser betreffe. „Dazu verzeichnen Büro- und Verwaltungsgebäude sowie Hotels ein ordentliches Plus.“ Für die Produktionsstatistiken kündigte er für 2018 eine Änderung an: „Dann werden wir in mechanische sowie elektronische/mechatronische Produktbereiche unterscheiden.“
Auch einen Hinweis auf die enorme Tradition, die mit der Branche verbunden ist, erlaubte sich Schmidt. „35 unserer Mitgliedsunternehmen sind bereits über 100 Jahre alt“, sagte er. Das älteste Unternehmen ist mit dem Gründungsjahr 1809 Bever & Klophaus in Schwelm. Von solcher Historie weit weg ist AMI Deutschland. Die Niederlassung des niederländischen Beschlagherstellers in Straelen werde geschlossen, so Schmidt, und damit verliert der Verband zum Jahresende ein Mitglied, was der Zugang der GSG Baubeschläge jedoch ausgleicht.—
Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie e. V.
Der Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) e.V. ist die verbandliche Organisation der Schloss- und Beschlaghersteller in Deutschland und somit die zentrale Interessenvertretung für Unternehmen der Branche.
Aktuell betreut der Verband rund 70 Mitgliedsunternehmen mit insgesamt über 25 000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 4 Milliarden Euro.
Drei Fragen an …
GLASWELT – Herr Woelm, nach einigen Jahren ohne Vorsitzenden haben Sie sich nun an die Spitze des Fachverbandes wählen lassen. Was hat dafür den Ausschlag gegeben?
Karl Kristian Woelm – Durch die Normungsarbeit und durch den Aufbau der Fachabteilung Schiebebeschläge habe ich die Basisarbeit im Verband kennen und vor allem auch schätzen gelernt. Bei vielen technischen Themen sitzen wir Hersteller im selben Boot und können uns gegenseitig unterstützen. Zudem erlebe ich die Vorstandsarbeit als sehr kollegial und wenn ich in der Position etwas für unsere Branche tun kann, dann freut mich das.
GLASWELT – Sie führen eine Unternehmensgruppe, sind auch regional engagiert, u. a. in der Schlüsselregion, muten Sie sich zu viel zu? Oder vereinfachen die so gesponnenen Netzwerke die Aufgaben?
Woelm – Ich finde es grundsätzlich wichtig, dass sich Mittelständler vernetzen und auch regional engagieren. Das macht vor allem auch Freude, wenn man gemeinsam etwas bewegt. Beim Fachverband, der IHK und der Schlüsselregion e.V. haben wir sehr professionell aufgestellte Geschäftsstellen, sodass der Aufwand kalkulierbar ist. Ich meine der Einsatz lohnt sich.
GLASWELT – Haben Sie sich Ziele gesteckt, die Sie als Vorsitzender des FVSB erreichen möchten?
Woelm – Im Wesentlichen geht es darum, die kontinuierlich gute Arbeit im Verband weiter fortzuführen und dazu werden wir sicherlich wie in der Vergangenheit spannende Handlungsfelder definieren. Vor allem reizen dabei natürlich die Zukunftsthemen, wie EPD, Smart Home oder BIM. Der Fachverband wird zum Nutzen seiner Mitglieder diese Entwicklungen eng begleiten.
Karl Kristian Woelm steht nun dem Fachverband vor.