Die Branche hatte Anfang der 1990er Jahre dramatische Marktanteilsverluste zu verkraften – von 65% in den 70ern auf 40 % in den 90ern. Bei einer Branche mit 20.000 beteiligten Unternehmen sah man sich mit einer dramatischen Erosion konfrontiert.
Angesichts dieser Entwicklungen formierte sich am 28. Juni 1994 eine Initiative, angestoßen vom damaligen Weinig-Chef Wolfgang Wilmsen. Das Ziel der Initiative: Öffentlichkeitsarbeit, Lobbyarbeit, Qualitätssicherung und Innovationsbeschleunigung – letztlich wollte man von Anbeginn die Interessen der Holzfensterhersteller vertreten.
2008 dann wollte man mehr sein als eine Initiative, schließlich gingen die Aufgabenbereiche über die einer Initiative längst hinaus: Es kam zur Vereinsgründung des Bundesverband ProHolzfenster e.V.
Die Geschichte des Holzfensters ist noch nicht zu Ende erzählt
Am 21. März kehrte nun der Verband zum Gründungsort zurück: Rund 140 Teilnehmer kamen im großen Kursaal in Bad Mergentheim zusammen, um die Erfolgsgeschichte zu feiern und weiter den wichtigen Stellenwert eines guten Holz- oder Holz-Aluminiumfensters darzustellen.
Mit einem Grußwort zollte Minister Peter Hauk MDL dem Bundesverband seinen Respekt vor seiner Leistung in den vergangenen Jahrzehnten und er resumierte mit der Feststellung, dass „die Geschichte des Holzfensters noch nicht zu Ende erzählt ist“. Moderne Holzfenster würden sich für die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude – aber eben auch bei Neubauten eignen. Die intelligente Verwendung von Holz spiele eine entscheidende Rolle um die Klimaschutzziele zu erreichen.
Der Kongress bot generell viel Inspiration und Raum für den Austausch untereinander wie mit kompetenten Experten. Zum Beispiel bei den Workshops: Hier sprachen Fachleute über konkrete, praxisnahe Themen wie z. B. BIM, mit denen sich jeder Unternehmer in der Branche beschäftigen muss. Dazu bot sich die Gelegenheit, einen Einblick in den Fensterbaubetrieb eines Kollegen zu bekommen – diesmal unternahmen die Kongressteilnehmer einen Ausflug zum Fensterbaubetrieb Schenk in Unterschüpf, der vor 74 Jahren als Schreinerei gegründet wurde. Heute verfügt der Betrieb über eine rationelle Fertigung in allen Materialbereichen und bedient Kunden und Partner in einem Umkreis weit über die Region hinaus.
Ein Vor-Ort-Bericht von GLASWELT Chefredakteur Daniel Mund