Besonders fatal aus Sicht des Unternehmers, der bis vor zehn Jahren ein Metallbauunternehmen führte: Die guten Mitarbeiter verlassen derartige Chefs und suchen sich einen passenderen Arbeitsplatz. Mit dem Unternehmen kann es dann nur noch bergab gehen. Die Cheffalle ist zugeschnappt. Raus kommt nur, wer eine ehrliche Bestandsaufnahme macht und sich von seinen Mitarbeiter beurteilen lässt und sich seinen Führungsanspruch neu verdient, so der knorrige Vordenker. Sieben Kardinalfehler hat Knoblauch festgestellt:
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So macht man das
Vor allem Chefs, die ihre Firma selbst aufgebaut haben, erwarten, dass Mitarbeiter ihre Arbeit exakt so erledigen, wie er es selbst tun würde. Schließlich kennt er die Tätigkeiten von der Pike auf. Doch damit nimmt er seinen Angestellten jegliche Freiheit und Initiative. Vielleicht funktioniert das bei zehn Mitarbeitern. Aber nicht bei 100. Außerdem verzettelt er sich in Kleinigkeiten. Chefs müssen sich auf Führungsaufgaben und Personal konzentrieren. -
Ich habe doch alles erreicht
Chefs haben es geschafft: Sie sind ganz oben gelandet. Weiterbildung? Das ist etwas für die Mitarbeiter. Aber nicht zu oft, so deren Auffassung, das koste unnötig und bringe doch nichts. Doch wenn sich der Chef auf den Lorbeeren der Vergangenheit ausruht, tun es seine Mitarbeiter auch. Wer nicht weiter lernt, bleibt stehen und wird überholt. Regelmäßige Impulse durch Seminare, Vorträge oder Bücher sind unabdingbar. -
So ist halt der Markt
In allen Branchen wird der Wettkampf härter und die Gewinnmargen dünner. Deshalb sind Mitarbeiter – selbst Gewerkschaften – in den vergangenen Jahren kompromissbereiter, wenn es um das Gehalt geht. Doch wer eine produktive Arbeitsatmosphäre und innovative Produkte entwickeln will, muss faire Löhne zahlen. Das gilt von der Putzfrau bis zum Ingenieur. Das ist für den bekennenden Christen eine Frage des Anstands und der Vernunft. -
Den mach ich rund
Vielleicht weil sie Chef sind und ahnen, dass sie ihr Geschäft nicht mehr im Griff haben, beschimpfen und beleidigen manche ihre Angestellten in unschöner Regelmäßigkeit. Überlastet, weil sie meinen, sie müssten sich um alles kümmern, scheinen sie nur noch von Unfähigen umgeben. Doch: Wer eine Führungskraft sein will, darf seinen Frust niemals an seinen Mitarbeitern auslassen. Chefs müssen ihre Mitarbeiter respektieren und wertschätzen. -
Alles ist so groß geworden
Manchen Chefs wächst der Erfolg über den Kopf. Das Unternehmen ist zu schnell und zu stark gewachsen. Mit dem Ergebnis, dass das Geschäft für den bisherigen Chef zu komplex geworden ist. Sie sind praktisch ein Mal zu oft „befördert“ worden. Statt sich weiter zu überschätzen und auf Teufel komm‘ raus ihre Rolle beizubehalten, ist es ehrlicher, einen Geschäftsführer einzustellen, der es besser kann. -
Das haben wir immer so gemacht
Ein autoritärer Führungsstil, gepaart mit Entscheidungsschwäche ist eine gute Möglichkeit sein bisher erfolgreiches Unternehmen mittelfristig in die Insolvenz zu treiben. Chefs, die stur an ihrem alten Konzept festhalten und unfähig sind, bessere Entscheidungen zu treffen, stehen bald vor den Trümmern ihrer Arbeit. Märkte ändern sich, Geschäftsmodelle müssen sich weiterentwickeln. Deshalb müssen Chefs Impulse setzen und sie konsequent verfolgen. -
Probieren wir doch mal was anderes
Das andere Extrem – hektische Schnellentscheider – funktioniert auch nicht. Wer Prioritäten schneller wechselt, als es Mitarbeiter nachvollziehen können, sorgt für Verwirrung: Was gilt jetzt, fragen die, und legen die Hände in den Schoß, bis sich der Unternehmensnebel gelichtet hat. Doch das wird er nicht, wenn immer wieder eine neue Marschrichtung befohlen wird. Der Chef verliert seine Glaubwürdigkeit und die guten Mitarbeiter gehen. Chefs dürfen nicht allein aus dem Bauch raus entscheiden, sondern Informationen sammeln, Meinungen ihre Mitarbeiter einholen und eine verlässliche Strategie entwickeln.