_ Anlässe, zu denen Fensterhersteller ihre Produkte auf Dichtigkeit prüfen lassen müssen, gibt es viele: ein neues Produkt wird auf den Markt gebracht, das halbjährliche RAL-Audit steht an, ein Beschlagwechsel auf eine verdeckt liegende Lösung findet statt. In all diesen Fällen ist eine Dichtigkeitsprüfung nach EN 1026, 1027 und 12211 auf einem kalibrierten Prüfstand Pflicht. Nicht zwangsläufig führt der Weg jedoch zu einem der akkreditierten Prüfinstitute: Siegenia bietet ihren Kunden eine leistungsstarke und kostengünstige Alternative mithilfe von Validierungsprüfungen an.
Als Außenstelle des ift sind wir in der Lage, Prüfungen direkt bei uns im Haus durchzuführen. Für unsere Kunden hat das vielfältige Vorteile: Zeigen sich im Rahmen einer Vorprüfung Defizite, erhält der Fensterbauer eine professionelle Schwachstellenanalyse und Unterstützung bei der System‑optimierung. So kann dieser die Hauptprüfung gezielt vorbereiten. Verläuft die Vorprüfung hingegen erfolgreich, kommt ein Mitarbeiter eines Prüfungsinstituts zu uns ins Haus und nimmt die Endprüfung ab. Unsere Kunden können folglich auf den Transport und das erneute Einrichten des Prüfkörpers verzichten – das spart Zeit und Kosten. Auch bei der Endanwendergewinnung profitieren Verarbeiter von einer erfolgreichen Dichtigkeitsprüfung: Sie dürfen sich dann schließlich Qualitätsanbieter nennen und vermeiden Reklamationen. Letzteres ist nicht zu unterschätzen, weil der Klimawandel zu einer Zunahme von Unwettern auch in bislang eher unbelasteten Regionen geführt hat. Dichtigkeit ist also nicht nur unter dem Aspekt der Energieeffizienz zu einem wichtigen Thema geworden.
Schallschutz nachweisen – Regressforderungen ausschließen
Auch beim Thema Schallschutz leistet das Team des Advance Business Supports Schützenhilfe. Grundsätzlich gilt: Erst wenn ein Fenster erwiesenermaßen dicht ist, lohnt eine Schallschutzprüfung nach DIN 4109, denn speziell hohe Frequenzen bahnen sich ihren Weg bevorzugt durch undichte Fugen. Braucht ein Verarbeiter die Gewissheit, dass sein Fenster fest definierte Schallschutzwerte einhält – z. B. aufgrund von Bauherrenvorgaben –, bauen wir auf unserem Prüfstand im Schallraum eines seiner Elemente auf und testen es auf Herz und Nieren.
Ähnlich wie bei den Dichtigkeitsprüfungen – die Kombination zu einem Gesamtpaket ist ebenfalls möglich – bieten wir Verarbeitern von der Vorprüfung über die Systemoptimierung bis zur Bestellung eines akkreditierten Prüfers das komplette Leistungspaket. Eingeschlossen ist auch die Ausstellung eines Siegenia-eigenen Zertifikats. Dieses reicht in vielen Fällen bereits aus, um einen Auftrag zu erhalten und bietet Verarbeitern die nötige Handlungssicherheit.
Trotz anspruchsvoller Bedingungen: 41 dB geschafft
Zu den Kunden, die sich unser umfangreiches Schallschutz-Know-how bereits zunutze gemacht haben, zählt auch die Niveau Fenster Westerburg GmbH. Das Unternehmen hatte ein großes Bauvorhaben mit hohen Schallschutzanforderungen angenommen, bekam dann jedoch Bedenken: Die behindertengerechte Schwellenkonstruktion der Balkontüren machte einen Verzicht auf den sonst üblichen Überschlag erforderlich – unter Schallschutzaspekten eine große Herausforderung.
Konrad Herzmann, Leitung technisches Büro bei Niveau, berichtet: „Da Siegenia bei unserem Auftraggeber einen guten Ruf besitzt, war dieser mit der Prüfung im unternehmenseigenen Schallraum einverstanden und nahm von der Einbindung eines akkreditierten Prüfinstituts Abstand. Im Rahmen dieser Prüfungen zeigte sich sehr schnell, dass ausschließlich unser hochwertigstes Element den Schalldämmwert von 41 dB erreichen konnte. Gemeinsam haben wir uns an die Lösung herangearbeitet und das Element schließlich dank der Optimierungsvorschläge des Advance Teams erfolgreich geprüft. Hier hat sich unsere lange Partnerschaft mit Siegenia bewährt – und unsere Kosten erheblich reduziert. Hoch anrechnen muss man dem Advance-Team die schnelle und flexible Terminvergabe.“ —
Die Themen unserer letzten Serienbeiträge: „Wie komme ich am besten zu RC-geprüften Fenstern" (Ausgabe 01/15),„Verschenke ich Zeit in der Fertigung" (Ausgabe 12/14)
Siegenia mit neuem Claim
Auf der BAU in München haben wir Guy Muller, Leitung Geschäftsbereich Markt-Kunden bei Siegenia getroffen und ihn auf den neuen Claim und die Neupositionierung angesprochen.
GLASWELT – Herr Muller, bislang haben Sie mit Ihrem Claim „Solutions inside“ Lösungen versprochen. Seit der BAU heißt es nun „SIEGENIA brings spaces to life“. Warum kam es zu dieser Veränderung? Hat damit ein Paradigmenwechsel im Unternehmen stattgefunden?
Guy Muller – Im Zuge unseres 100-jährigen Firmenjubiläums haben wir unseren bisherigen Claim auf den Prüfstand gestellt. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir noch eindeutiger auf das Versprechen der Marke Siegenia gehen sollten. Während unser Hauptanspruch die Entwicklung innovativer technischer Lösungen bleibt, fokussieren wir mit „Siegenia brings spaces to life“ den konkreten Nutzen unserer Lösungen für Endanwender. Wir machen Räume lebendig. Siegenia bedeutet Raumkomfort. Dies ist nicht als Paradigmenwechsel zu verstehen – wir unterstützen vielmehr die Verkaufsaktivitäten unserer Partner, indem wir ihnen gezielte Argumente für das Verkaufsgespräch bieten und ihre Position stärken.
GLASWELT – Verstehen Ihre Zielgruppen die Kernaussage dieses Claims? Wie kam er bei Ihren Standbesuchern auf der BAU in München an?
Muller – Die Resonanz war positiv, um nicht zu sagen begeistert. Für den erfolgreichen Dialog mit dem Endanwender ist die Umstellung der Argumentation auf den konkreten Nutzen essenziell. Das haben unsere Kunden auf Anhieb verstanden. Dabei erleben sie Siegenia als authentisch. Dazu hat nicht zuletzt die Tatsache beigetragen, dass wir das Thema Raumkomfort auf dem Messestand konsequent in Szene gesetzt haben – vom weithin sichtbaren neuen Claim über das White Paper zum Thema Raumkomfort bis zu unserer Sonderfläche „Room Vision“, wo wir die Vorteile einer ganzheitlichen Produktstrategie demonstriert haben. Mit Innovationen wie der Soft Close Funktion für den Portal HS oder der neuen Comfort App haben wir unterstrichen, dass wir diesen Claim mit Leben füllen. Das kommt bei unseren Kunden an.
GLASWELT – Muss der Verarbeiter befürchten, dass er damit etwas aus dem Unternehmensfokus rückt?
Muller – Im Gegenteil. Unsere Partner profitieren sowohl von unserer Fokussierung auf den Endanwendernutzen als auch von dem direkten Dialog, in den wir mit Architekten und Endanwendern gehen. Das stärkt sowohl den Wert unserer Marke als auch die Nachfrage nach unseren Produkten. Letztlich erhalten unsere Verarbeiter spürbar mehr Support als bislang: Indem wir über die Möglichkeiten von Fenster-, Tür- und Komfortsystemen informieren, leisten wir wichtige Vorarbeit für den Erfolg unserer Partner.
Die Fragen stellte GLASWELT Chefredakteur Daniel Mund auf der BAU. In der nächsten Serienfolge mit Siegenia in der GLASWELT werden wir die Raumkomfort-Thematik behandeln und noch mehr auf die geänderte Strategie des Unternehmens eingehen.