_ Der Weg ist steinig und schwer – so besingt es Xavier Naidoo und er hat gewiss nicht den Weg zur eigenen Zertifizierung gemeint. Könnte er aber. Denn in Abhängigkeit vom jeweiligen Profil kann der Prozess bis zur Erlangung des Prüfzertifikats mehrere Monate in Anspruch nehmen. Durch die DIN EN 1627-1630 ist das zeit- und kostenintensive Zertifizierungsverfahren klar geregelt.
Im Rahmen von Siegenia Advance wird allerdings Verarbeitern mit den „Handbüchern Systemsicherheit“ – erhältlich für Holz und Kunststoff – eine wesentlich effizientere und kostengünstigere Möglichkeit geboten: Die Partner erwerben eine Lizenz zur Nutzung von Systemprüfungen gemäß RC1N und RC2, die bei namhaften Prüfinstituten durchgeführt wurden. Zur Abdeckung eines möglichst breiten Anwendungsspektrums wurden dort von Siegenia Fenster der unterschiedlichsten Bauarten und Größen auf den Prüfstand gestellt.
Kosten sparen – Fehlerquellen ausschließen
Auf Basis der Ergebnisse erhalten unsere Kunden in den Systemhandbüchern eine ausführliche Zusammenstellung, was bei der Fertigung einbruchhemmender Fenster zu berücksichtigen ist. Das beinhaltet u. a. Informationen über die zugelassenen Profile und Querschnitte für Flügel, Rahmen, Stulp und Pfosten, die Beschlagmontage und Verglasung sowie die Montage vor Ort beim Kunden. Gerade unsere Vorgaben zum Thema Verglasung haben sich in der Praxis vielfach bewährt. Da es hier eine Vielzahl individueller Variablen zu berücksichtigen gilt, ist der Aufklärungsbedarf groß. Detaillierte Angaben zu Einbau, Anbindung und Kleber sind deshalb selbstverständlich.
Verarbeiter profitieren davon auf ganzer Linie: Durch den Verzicht auf ein eigenes Prüfungsprozedere reduzieren sie Aufwand und Kosten. Sie verlassen sich auf unser Know-how, anstatt viel Zeit in die Aufbereitung der prüfungsrelevanten Dokumente zu investieren – und können schon während des Entwicklungsprozesses Fehlerquellen ausschließen, indem sie sich auf Bewährtes stützen.
Helmut Meeth fährt zweigleisig
Auch der rheinland-pfälzische Fensterhersteller Helmut Meeth macht sich die Vorteile der Systemhandbücher zunutze.
Der langjährige Siegenia-Kunde hat für das wärmedämmende Premium-Fenstersystem isolaSecur eine RC2-Prüfung in eigenem Namen durchgeführt, greift jedoch bei allen anderen Fenstern des Sortiments auf das Systemhandbuch zurück.
Prokurist Jürgen Stecker, Leiter Technik bei der Helmut Meeth GmbH & Co. KG, erklärt dies wie folgt: „Gerade Eigenheimbesitzer verlangen zunehmend häufig nach einbruchhemmenden Fenstern. Insbesondere beobachten wir dies, wenn im Vorfeld eine kriminalpolizeiliche Beratung stattgefunden hat. RC2-Fenster sehen wir als echten Wettbewerbsvorteil an: Mit uns sind unsere Kunden auf der sicheren Seite. Dabei nutzen wir die Erfahrung unseres Beschlaglieferanten, um unsere Kosten zu senken. Auch darüber hinaus erhalten wir vielfältige Unterstützung: Sämtliche Vorprüfungen für unsere RC2-Fenster haben wir auf dem Prüfstand von Siegenia durchgeführt und auch die von uns angestrebte RC3-Prüfung bereiten wir mithilfe unseres Partners vor.“
Neue Geschäftschancen nutzen
Dass der Schritt zum zertifizierten RC-Element lohnt, zeigt ein Blick auf die Fakten: Die Einbruchzahlen steigen; das Thema Einbruchschutz ist in aller Munde. Eigenheimbesitzer legen immer häufiger Wert auf ein gültiges Prüfzertifikat und die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen wird in vielen Fällen erst möglich, wenn man ein gültiges Prüfzeugnis besitzt. Bewirbt man sich ohne ein solches, riskiert man Reklamationen und Zusatzkosten. Auch im Rahmen des KfW-Förderprogramms „Energieeffizient sanieren“ ist ein Prüfzeugnis Voraussetzung für den geförderten Einbau einbruchhemmender Fenster. An attraktiven Zusatzgeschäften für Verarbeiter mangelt es also nicht – vorausgesetzt, man versteht sie zu nutzen. —
Dynamische Prüfung nach DIN EN 1629 mithilfe einer Pendelstoßvorrichtung