Der Rahmen stimmte: In stimmungsvoller Atmosphäre und stilvollem Ambiente feierte Anfang Dezember Rolf Sawatzki (70), geschäftsführender Gesellschafter der Semcoglas Holding GmbH, seinen Abschied aus dem aktiven Geschäftsleben. Rund 200 Gäste, darunter Familienmitglieder, Freunde, Mitarbeiter und Geschäftspartner waren zu diesem feierlichen Anlass ins Kurhaus von Bad Bentheim eingeladen. Zu den Ehrengästen zählten u. a. Christa Thoben, Wirtschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, sowie Dr. Horst Rehberger, Wirtschaftsminister a. D. des Landes Sachsen-Anhalt.
In ihrem Festvortrag mit dem Titel „Der Mittelstand – Stütze der Deutschen Wirtschaft“ würdigte Frau Thoben die Verdienste Sawatzkis als Unternehmer mit Vorbildfunktion, ohne die die deutsche Wirtschaft nicht so erfolgreich sein würde. Darüber hinaus lobte sie den modernen Werkstoff Glas, der in der heutigen Architektur nicht mehr wegzudenken sei und schon jetzt im Rahmen der zunehmend energieorientierten Bauentwicklung eine tragende Rolle spiele.
Eine jahrzehntelange, konstruktive und freundschaftliche Beziehung verband in seiner Rede der Unternehmer Karl Lenhardt mit Rolf Sawatzki, der ihn in den 60er Jahren als agilen und dynamischen Leiter der damaligen „Schalker Glaswerke“ kennen lernte. Beide setzten zu der Zeit ihre gemeinsamen Pläne für eine automatische Herstellung von geklebtem Isolierglas um, was dem Beginn einer revolutionären Wende gleichkam.
Der Macher als Marke
Einen Vortrag von großem Unterhaltungswert hielt der Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Felix Osterheider von der Unternehmensberatung Kokos AG. Unter dem Motto „Der Macher als Marke“ brachte er mit seinen frech formulierten Thesen und rasant vorgebrachten Anekdoten die Anwesenden so richtig in Fahrt. Seiner Meinung nach sei gerade der Mittelstand prädestiniert für Innovationen, da er über weniger Marktmacht und Ressourcen verfüge als Großunternehmen. Schon aufgrund seiner Strukturen fordere und fördere er mit starker Flexibilität, einer hohen Reaktionsgeschwindigkeit, stetiger Dynamik, weniger Bürokratie und der möglichen Nutzung attraktiver Nischen die aktive Rolle des Unternehmers. Und genau aus diesem Grund sei Rolf Sawatzki, so Osterheider, zu einem Mittelständler geworden, der weit über das Übliche herausrage.
Eine sehr persönliche Rede über den Menschen und Unternehmer Rolf Sawatzki hielt sein Partner Hermann Schüller, gleichfalls geschäftsführender Gesellschafter der Semcoglas Holding GmbH. Er erzählte die bewegende Geschichte Sawatzkis von seinen Kinderjahren während des Krieges über seine Jugendjahre im Bergbau bis hin zu seinen beruflichen Werdegängen in der Glasbranche. In einem Vergleich mit Picasso („Man kann ein Bild sein lassen und beschließen, nicht mehr daran zu rühren. Aber man kann nie darunter schreiben: Ende.“) machte Hermann Schüller deutlich, dass auch die Schaffenskraft von Rolf Sawatzki niemals zu Ende geht und dass er mit seinem umtriebigen Geist nicht wirklich loslassen könne. Daher betitelte er Sawatzkis wohlverdienten Ruhestand als „Unruhestand“. Aus diesem Grund und gerade weil der Rat von Rolf Sawatzki, so Schüller, ihm auch weiterhin stets viel Wert sein werde, haben sich beide auf einen ab Januar in Kraft tretenden Beratervertrag geeingt.
Dass Rolf Sawatzki noch lange nicht müde ist, bewies er mit der Ankündigung, dass er der Glasbranche auch weiterhin treu bleibe und über seine neu formulierten Aufgaben bei der Semcoglas noch einige Jahre „unruhig“ sein werde. Zum Schluss stellte Rolf Sawatzki sein Hilfsprojekt vor, für das er sich zu Gunsten eines neuen Waisenhauses in Bolivien sehr einsetzt.|
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