_ Der enge und gute Kontakt zu den Kunden ist für Geschäftsführer Rainer Köppe ein zentrales Anliegen für den erfolgreichen Marktauftritt. Beim „Tag der offenen Tür“ konnten sich Besucher vor Kurzem selbst ein Bild von den vielseitigen Fähigkeiten der Glasspezialisten machen. Dabei stand neben der bewegten Vergangenheit auch die Zukunft des Unternehmens im Mittelpunkt.
Für Köppe besteht kein Zweifel daran, dass es in Zeiten des immer härteren Wettbewerbs mehr als eine langen Firmentradition braucht, um dauerhaft auf dem Markt bestehen zu können. Vor diesem Hintergrund konzentriert sich der Hanseat nicht nur auf einen deutlich gesteigerten Schulungsumfang der eigenen Mitarbeiter, sondern auch und gerade auf den Ausbau des Maschinenparks.
Wie sich eine Veränderung der Märkte auf ein mittelständisches Unternehmen auswirken kann, zeigt sich bei der Kuball Glaserei und Glashandel GmbH: „Um den spürbar gewachsenen Ansprüchen der Kunden weiterhin entsprechen zu können, war es notwendig unser Angebot um neue Bereiche zu erweitern“, sagt Rainer Köppe, der seit 1977 im Unternehmen ist. „Dies erforderte wiederum den Ausbau unseres Maschinenparks.“
Anlagentechnik für die Zukunft
„Die Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahren entscheidend verändert, was sich auch in der exorbitant gestiegenen Nachfrage nach Sicherheitsgläsern widerspiegelt“, so Rainer Köppe. Vor allem in Schulen und Kindergärten werden solche Gläser zunehmend verbaut.
Und auch die Kundschaft habe sich weiterentwickelt und laienhafte Wunschvorstellungen seien definierten Anforderungen gewichen: „Auch der Endkunde tritt heute vielfach mit klaren Erwartungen an uns heran und ist deutlich informierter als früher“, erläutert der Geschäftsführer und betont den Wandel vom fast schon historischen Glasermeister zum flexiblen Glasbau-Spezialisten.
So war die Aufrüstung des bestehenden Maschinenparks durch einen VSG-Schneidtisch und einen neuen Floatglas-Schneidtisch, beide von Bottero (www.bottero.com/de), sowie die Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit modernster Technik die logische Konsequenz, der stetig fortschreitenden Entwicklungen und Anforderungen, Stichwort Industrie 4.0. Die beiden neuen Anlagen sind für eine umfassende Vernetzung ausgelegt.
Dass sich die Glasbranche vergleichsweise spät auf den Weg in die „Vernetzte Informationstechnologie“ gemacht hat, ist für den Geschäftsleiter eine Tatsache. „Im Jahr 2000 war es uns erstmals möglich, mit der verfügbaren Software zu zeichnen und unseren Kunden schon vorab das gewünschte Endprodukt am Monitor zu zeigen. In anderen Branchen war die Nutzung derartiger Programme längst Standard.“
Digitalisierung als Schlüssel
Rainer Köppe kann der zunehmenden Digitalisierung nur Positives abgewinnen. Er betont, dass vor allem auch der selbsterklärende Charakter aktueller Software-Programme, die gerade Maschinenbedienern die Arbeit erleichtere, effektiver mache.
„Mit Hilfe eines nutzerfreundlichen Programms kann ein gut geschulter Mitarbeiter eine neue Anlage schon nach einer Woche beherrschen“, zeigt sich Geschäftsführer Rainer Köppe begeistert.
Doch droht mit Blick auf Industrie 4.0 den Menschen in der Werkstatt nicht langfristig die Verbannung aus ihren angestammten Wirkungsstätten? Mit immer weitreichenderer Automatisierung wird diese Frage selbstverständlich auch in der Glasbranche diskutiert.
Der Firmenleiter hat dazu seine ganz eigene Meinung. Für ihn sind der Mensch und seine Affinität zum Glas weiterhin unabdingbar: „Es sind meine Mitarbeiter, die unseren Produkten ihren ganz besonderen Stempel aufdrücken. Denn trotz aller Hightech sind und bleiben unsere Stücke immer Unikate. Wobei gerade die neueste Anlagentechnik uns zunehmend unterstützt, auch die Losgröße 1 wirtschaftlich zu fertigen.“—