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Interview mit Davide Cigna und Jean-Louis Slegers

Wohin geht die Reise bei Bottero?

Glaswelt – Wie waren Sie mit der glasstec in Düsseldorf zufrieden? Im Fokus standen dort bei Ihnen zwei Schneidtische. Wie war die Resonanz auf diese Neuheiten?

Jean-Louis Slegers – Wir sind mit der Messe zufrieden und hatten sehr gute Resonanzen, auf beide Anlagen. Der 353 BKM ist in erster Linie für kleine und mittlere Betriebe gedacht und von diesen Kunden hatten uns sehr viele am Messestand besucht. Das Highlight war aber der 548-LAM-Schneidtisch, eine entscheidende Weiterentwicklung mit neuen Features. Die Anlage gibt es in drei Schnittbreiten: bis 3,80, bis 4,95 und bis 6,10 m. Mit dieser Anlage konzentrieren wir uns noch stärker auf das Schneiden laminierter Gläser. Neun Patente sind darin enthalten, eines betrifft das völlig neue Heizsystem, so etwas gab es so auf dem Markt noch nicht.

Davide Cigna – Unsere Kunden benötigen mehr denn je schnelle, einfache und verlässliche Lösungen. Deshalb sind zum Beispiel an allen Schneidtischen derselben Baureihe die gleichen Schneidköpfe montiert. Das gibt einem kleinen Betrieb die Sicherheit, mit der gleichen hochwertigen Technik zu arbeiten, wie der industrielle Großkunde. Beim Großkunden sind einfach mehr Features installiert, die im Großbetrieb eben nötig sind. Und um reproduzierbare Qualität herzustellen, ist ein hoher Automatisierungsgrad essenziell. Dafür ist unsere Business Unit Engineering seit 40 Jahren verantwortlich. So erhält bei uns auch ein kleiner Kunde eine Anlagentechnik, die sonst nur Großkunden vorbehalten ist.

Glaswelt – Zur Automatisierung: Wie sind Ihre Pläne hinsichtlich „Industrie 4.0“?

Cigna – Hier ist eine enge Abstimmung mit dem Kunden nötig. Wir haben festgestellt, dass Deutschland schon sehr weit im Thema ist. Besonders die jüngeren Kunden sind sehr gut informiert und haben genaue Vorstellungen. In anderen Märkten ist das nicht der Fall, da wird auch schon mal nach „Industrie 4.0-Anlagen“ gefragt, ohne eine Vorstellung davon, um was es dabei eigentlich geht.

Slegers – Wir versuchen auch hier unseren Grundsatz beizubehalten – erst zuhören, um das Problem zu verstehen und anschließend die jeweils passenden Lösungsansätze zu erarbeiten.

Glaswelt – Sehen Sie die Gefahr, durch die stärkere Vernetzung und möglicherweise eine höhere Flexibilität die Ordnung im Betrieb aufzugeben?

Cigna – Nein, so eine Gefahr sehe ich nicht. Flexibilität und kurze Reaktionszeiten müssen nicht zu einem chaotischen Betrieb führen. Ich denke an das Beispiel eines Kunden in Südtirol, der seinen Kunden ein großes Angebot an möglichen individuellen Produkten bietet, die unter rationalen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten – auch schnell – herzustellen sind. Bewegt sich sein Kunde im Rahmen dieser Möglichkeiten, bekommt er seine Produkte schnell und zu einem annehmbaren Preis. Liegt die Lösung aber außerhalb dieses gesteckten Angebotes, wird es schwierig. Das berühmte „karierte Maiglöckchen“. Es ist möglich, wird dann aber teurer und dauert vielleicht etwas länger.

Glaswelt – Apropos Maiglöckchen – wie wird es denn mit dem Dünnglas weitergehen?

Cigna – Dünnglas wird sich weiterentwickeln. Solche technologischen Tendenzen kann man nicht aufhalten, wenn sie Vorteile bieten. Wir sind auch in China sehr aktiv und dort wird bereits mit 0,5/0,6 mm-Glas gearbeitet. Auch das können unsere Anlagen. Zwei Anlagen, die das besonders gut beherrschen, haben wir bereits nach Belgien geliefert. Wir sind auch im Automobilglas aktiv. Wer weiß, welche Pläne die Automobilhersteller hier noch in der Schublade haben?

Slegers – Dieses Jahr feiert Bottero seinen 60. „Geburtstag“. Wir freuen uns auf die Zukunft und weitere Entwicklungen, weil wir stets von Anfang an in die Ideen unserer Kunden eingebunden sind. Das ist und bleibt sehr spannend.

GLASWELT – Meine Herren, wir danken für das Interview! —

Das Gespräch führte Rainer Hardtke

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