Glaswelt – Wer ist die MG Metallbau? Sie sprechen von einem Joint Venture mit diesem Unternehmen?
Jan-Peter Albers – Die MG Metallbau ist aus der früheren Sorgenfrei Metallbau GmbH entstanden. Ein Konsortium mehrerer Investoren hat dann die MG (Anm. d. Red.: MG steht für Metallbau Gadebusch) an den Start gebracht. Betriebsleiter ist weiterhin Christoph Sorgenfrei; die Geschäftsführung liegt beispielsweise in den Händen unseres Geschäftsführers Hanjo Junkelmann.
GLASWELT – Was zeichnet dieses Unternehmen aus?
Albers – Das Team hat uns mit seinen designorientierten Produkten begeistert. Der Schücosystem-Verarbeiter trumpft immer wieder mit neuen Lösungen in der Fassade auf. Generell stellt MG Fassaden-, Fenster-, Tür-, Brand- und Rauchschutzelemente her. Produkte sind auch in einem Schleusen-Bauwerk und im Hamburger Ohnsorg-Theater zu finden.
GLASWELT – Wie groß ist der Aldra Umsatz-Anteil am Aluminium-Fenstermarkt?
Albers – Knapp 10 Prozent – also rund 3 Mio. Euro. Davon setzen wir rund 30 Prozent im Gewerbebau ab.
GLASWELT – Und offensichtlich erkennen Sie in diesem Markt noch weiteres Potenzial?
Albers – Ja genau. Der Aluminiumbau war für uns schon immer eine gute Ergänzung zu unserem Kunststoff-Portfolio. Tatsächlich glauben wir, noch mehr Umsätze mit auskömmlichen Margen generieren zu können. Auch unsere Händler sehen unser Aluminium-Segment als sinnvolle Ergänzung an.
GLASWELT – Und jetzt sind Sie auch in der Lage, Holzfenster anzubieten?
Albers – Unser Ziel war schon immer, ein echter Vollsortimenter zu werden – und ein hochwertiges Holz-Alu-Fenster ist da ein wichtiger Baustein auf dem Weg dorthin. Wir sehen den Einstieg bei Winter als Notwendigkeit dieser Abrundung des Portfolios. Generell ist es unser Ziel, in der Region Nord- und Nordwestdeutschland mit einem kompletten Produkt- und Dienstleistungspaket ganz vorne dabei zu sein.
GLASWELT – Und wie sieht der Neustart bei ewitherm konkret aus?
Albers – Aldra soll künftig den Vertrieb der Holzfenster und -türen sowie die Geschäftsführung der ewitherm Holzbau GmbH übernehmen. Für den erfolgreichen Abschluss der Übernahme müssen noch wenige Einzelfragen geklärt werden. Die Geschäftsführung von Winter Holzbau ist optimistisch, dass die rechtswirksame Übernahme zeitnah erfolgen kann. Und ganz wichtig für die Mitarbeiter: Die Mehrheit soll übernommen werden. Das Unternehmen soll sich in Zukunft mit der hohen Qualität und dem besonders guten Know-how im Werkstoff Holz vom Wettbewerb differenzieren und sich im hochwertigen Wohnungsbau in Nord- und Westdeutschland solide positionieren. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Zuerst steht die Sanierung des Betriebs an. Aber wir sind sehr zuversichtlich, dass langfristig Holzfenster und -türen in Thedinghausen gebaut werden.
GLASWELT – Wie laufen aktuell die Geschäfte?
Albers – Zum Anfang des Jahres war es noch verhältnismäßig ruhig – seit dem Sommer verspüren wir eine starke Nachfrage und mittlerweile ist ein längerer Auftragsvorlauf vorhanden. Wir sind zuversichtlich, das Vorjahresniveau mindestens halten zu können.
GLASWELT – Was sagen Sie zur gegenwärtigen Situation im Fenstermarkt – mit seinen aktuellen Konzentrationsentwicklungen?
Albers – Für mich ist die Konzentration nur eine logische Konsequenz der Marktsituation und der Preiskämpfe und dieser Trend wird weitergehen. Es wird aber auch noch genug Marken geben, die sich anders differenzieren können – nicht allein durch ihre Größe. —
Die Fragen stellte Chefredakteur Daniel Mund.
Aldra und MG Metallbau
Seit dem 01.08.2015 gehen Aldra und die MG Metallbau GmbH in einem Joint Venture gemeinsame Wege in der Produktion von Fenstern und Haustüren aus Aluminium. Durch die langjährige Erfahrung im Metallbau wird das 10-köpfige Team der MG Metallbau aus Gadebusch unter Betriebsleiter Christoph Sorgenfrei die Fertigung der Fenster und Türen sicherstellen. „Die moderne Produktionsstätte auf 6000 m² Grundfläche bietet hervorragende Voraussetzungen zur Herstellung der Aldra-Aluminiumelemente“, so Aldra-Geschäftsführer Jan-Peter Albers.
Aldra sieht großes Umsatzpotenzial im Bereich des hochwertigen Wohnungsbaus mit Aluminium-Fenster-Blocksystemen sowie Aluminium-Haustüren. Darüber hinaus sind die Wachstumsfelder Eingangs- und Brandschutz-Elemente für den Gewerbebau ein weiter auszubauender Geschäftsbereich. Mit diesem Joint Venture soll es dem Vertrieb gelingen, diese Potenziale auszuschöpfen und die Handelspartner mit einer noch größeren Produktpalette bedienen zu können.
Zusätzlich werden Aldra und MG Metallbau künftig Schulungen für die Aldra-Handelspartner im Bereich Brandschutz anbieten.
Die Aldra Geschäftsführung hat es sich zum Ziel gemacht, mit diesem Joint Venture den Umsatz im Bereich Aluminium mittelfristig auf 5 Mio. Euro zu erhöhen.