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Die finnische Glaston-Gruppe im Vormarsch

Coach eines starken Teams

Mika Seitovirta leitet seit 1. Januar 2007 verantwortlich die Geschäfte der Glaston-Gruppe. Die bekannten Marken der Glaston-Gruppe sind Bavelloni mit seinen Be- und Verarbeitungsmaschinen für Flachglas sowie Tamglass and Uniglass, die Anlagen und Maschinen für die Vorspannung von Sicherheitsglas entwickeln und herstellen. Das jüngste Gruppenmitglied ist der deutsche Softwareentwickler Albat+Wirsam.

GLASWELT: Herr Seitovirta, als wir uns im Oktober 2006 auf der glasstec in Düsseldorf getroffen haben, waren sie gerade bei Kyro, d.h. der Vorläuferin von Glaston und der früheren Konzernmutter von Tamglass, Bavelloni und Uniglass eingetreten. Seit diesem Treffen hat sich in Ihrer Unternehmens-Gruppe einiges geändert. Welche Gründe stehen hinter diesen Veränderungen?

Seitovirta:

Unsere Gruppe ist durch eine Reihe von Zukäufen gewachsen, war gleichzeitig aber durch die Fokussierung auf den Bereich Glasverarbeitung sowie auch durch Verkäufe von Unternehmensteilen geprägt. So wurde beispielsweise im Jahr 1995 die Sparte Holzverarbeitungsindustrie veräußert, und im Mai 2007 haben wir die Energiesparte abgegeben.

Durch das Zusammengehen mit Bavelloni im Jahr 2003 und den Zukauf von Uniglass haben wir deutlich gemacht, dass wir uns definitiv auf Glas, d.h. auf die Glasverarbeitungstechnologie als unsere Kernkompetenz konzentrieren. Hier liegt ganz klar unsere Expertise und unser Hauptgeschäftsfeld. Dies schlägt sich deutlich auch im neuen Namen Glaston nieder, der diese Verbindung zum Glas reflektieren soll.

Momentan wachsen die einzelnen Unternehmensteile zu einem integrierten Glaston-Team zusammen, das mit einer Stimme spricht und einer gemeinsamen Agenda folgt. Dabei werden die bekannten Marken Tamglass, Bavelloni und Uniglass sowie last but not least Albat+Wirsam als starke Produkt-Marken nebeneinander stehen.

GLASWELT: Wie war das Feedback Ihrer Kunden und des Marktes im allgemeinen auf diese Veränderungen?

Seitovirta:

Unsere Kunden und Partner haben positiv auf diese Veränderungen reagiert. Das Ziel von Glaston ist es, Zusatznutzen für seine Kunden zu bieten. Glaston soll man mit Zuverlässigkeit, Qualität und gutem Service verbinden. Wir sind an der langfristigen und engen Zusammenarbeit mit unseren Partnern interessiert, darauf richten wir unseren Fokus.

GLASWELT: Beim Aufbau der Glaston-Gruppe waren Sie mit großen Herausforderungen konfrontiert, welche war die Größte?

Seitovirta:

Die Reise ist noch nicht zu Ende. Und wir haben uns noch einer ganzen Reihe von Herausforderungen zu stellen. Aber indem wir als ein Team zusammenarbeiten und einer gemeinsamen Agenda folgen, wissen wir, worauf wir uns konzentrieren und wohin wir gehen.

Wir haben für dieses Jahr fünf Prioritäten festgelegt: Die erste heißt Rentabilität; und wir arbeiten daran diese Rentabilität weiter zu steigern und zu verbessern. Die zweite Priorität heißt „One Glaston“, d.h. eine Glaston-Gruppe. Wir richten unseren Fokus darauf, aus Glaston ein integriertes Unternehmen zu machen, mit gemeinsamen Operationsmodellen, gemeinsamen Werten und Zielsetzungen, die gleichermaßen für alle Unternehmensteile gelten.

Unsere dritte Priorität ist auf das Wohl unserer Kunde gerichtet. Nach einem Stadium der intensiven Produktentwicklung, fokussieren wir uns jetzt verstärkt auf den Kunden. Wir wollen, wie gesagt, dass unsere Kunden die Marke Glaston mit Zuverlässigkeit, Qualität und gutem Service verbinden.

Die vierte Priorität heißt Stärkung des Managements. Und unsere fünfte Priorität heißt Wachstum. Der Glasmaschinenmarkt verspricht gute Wachstumsaussichten. Die Bauindustrie wächst weltweit (mit Nordamerika als einziger Ausnahme). Der Anteil an Glas und besonders Sicherheitsglas, in Gebäuden, Fahrzeugen, Möbeln und weiteren Anwendungen nimmt von Jahr zu Jahr zu.

GLASWELT: Lassen Sie uns über die Glass Performance Days sprechen: wird Glaston auch zukünftig diese weltweit größte Glaskonferenz unterstützen?

Seitovirta:

Die Glass Performance Days (GPD) sind in vieler Hinsicht ein großartiges Forum. Wir, d.h. die Vortragenden, die Besucher und die teilnehmenden Firmen, können viel voneinander lernen: Indem wir die wichtigsten Player aus aller Welt zusam­menbringen, sind wir in der Lage, uns innerhalb der Glasindustrie mit kritischen Themen auseinander zu setzen. Als Top-Themen der letzten GPD will ich beispielsweise die Energieeffizienz sowie Einsparung von Energie nennen.

Wie gesagt durch diesen Informationsauftausch bei den Glass Performance Days und darüber hinaus, können wir viel voneinander lernen. Zudem nimmt der persönliche Austausch unter den Teilnehmern einen hohen Stellenwert ein, und man lernt sich besser kennen. Dabei ist uns das Feedback der Teilnehmer sehr wichtig, denn dies ist für uns die Basis um die GPD künftig zu verbessern und weiter auszubauen.

GLASWELT: Wir stehen kurz vor der Vitrum 2007, die vom 3. bis 6. Oktober in Mailand stattfindet. Dort wird Glaston zum ersten mal offiziell vertreten sein. Was erwartet die Besucher auf dem Glaston-Stand?

Seitovirta:

One Glaston - das ist unsere Botschaft. Wir haben als Gruppe eine Mannschaft mit den starken Marken Tamglass, Bavelloni, Uniglass und seit kurzem auch Albat+Wirsam. Diese Marken werden sich unter dem Schirm von Glaston mit ihren bekannten Mitarbeitern und Ansprechpartnern auf der Vitrum präsentieren.

GLASWELT: Herr Seitovirta, vielen Dank für das Gespräch.|

Info

Gebündelte Kräfte - Albat+Wirsam gehört zur Glaston Gruppe

Albat+Wirsam zählt seit Anfang Juli 2007 zur finnischen Glaston-Gruppe. Die gute Nachricht für Partner und Kunden, das Bewährte bleibt: Albat+Wirsam wird als Glaston-Unternehmen seine Unabhängigkeit weitestgehend erhalten und dem Markt weiterhin in Zusammenarbeit mit den langjährigen Maschinenpartnern innovative Lösungen zur Verfügung stellen.

Dr. Renate Albat und Dr. Dr. Bernd Wirsam, die aus Altersgründen einen Käufer gesucht hatten, wählten nach sorgfältiger Prüfung unter mehreren Optionen die offenkundig beste. Die anderen bisherigen Aktionäre, größtenteils A+W-Mitarbeiter, tragen die Lösung mit.

Günter Befort, A+W Vorstandsvorsitzender und Mitglied des Glaston Management-Boards: „Glaston hat seine Strategie konsequent auf die Flachglasbranche ausgerichtet. Als Innovationsführer in Sachen ‚Software für Glas’ werden wir innerhalb der Firmengruppe künftig eine zentrale Rolle bei der intelligenten Vernetzung und Steuerung komplexer Produktionslandschaften spielen, die neben Glaston-Technologien durchaus auch Produkte anderer Maschinenpartner umfassen können. Ich denke dabei besonders an die aktuellen Zuschnittoptimierungs- und Sortierlösungen, die wir mit führenden Herstellern hervorragend am Markt platziert haben, aber auch an die Isolierglasproduktion. Darüber hinaus sind wir weiterhin für alle Partnerschaften offen.“

Zum zweiten A+W Vorstand wurde George Evers bestellt, der als Financial Director u.a. für die kaufmännische Integration des Lindener Softwarehauses in die Glaston Gruppe verantwortlich zeichnet.

Dr.Dr. Wirsam bleibt Aufsichtsratsmitglied und, ebenso wie Frau Dr. Albat, in beratender Funktion für Albat+Wirsam tätig. Nach wie vor kommen die beiden Firmengründer, die mit ihren Optimierungsalgorithmen den Glaszuschnitt revolutioniert haben, jeden Tag ins Firmengebäude in Linden – wenn Dr.Dr. Wirsam nicht gerade bei einem Kunden oder Technologiepartner vor Ort ist. Wirsam: „Wir arbeiten weiter an der neuen Generation der A+W-Optimierungssysteme, insbesondere dem Erfolgsprojekt DynOpt, das in immer neuen kundenindividuellen Konfigurationen ein Marktrenner ist. Gleichzeitig verbessern wir aber auch konventionelle Optimierungen und gestalten den Know-how-Transfer an unsere Nachfolger in Entwicklung und Produktmanagement – ein sehr wichtiger Prozess, denn dieses Know-how zählt zu unserem wertvollsten Kapital.“

Wichtigste Frage der Albat+Wirsam Stammkunden, die dem Unternehmen z.T. seit Jahrzehnten die Treue halten: „Was ändert sich an unserer Zusammenarbeit mit Albat+Wirsam?“

„Die Antwort“, so Günter Befort, „ist ganz einfach: nichts – außer dass wir durch neue Synergieeffekte im Glaston Firmenverbund noch bessere Softwarekonzepte und optimierten Service bieten können – weltweit.“

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