_ Was 1867, im Jahr der Firmengründung von EK mit der Herstellung von Taschenmesserfedern und Werkzeugteilen begann, hat sich über die Jahrzehnte hin zu Spezialteilen für die Isolierglasbranche sowie die Elektro- und die Automobilindustrie weiterentwickelt.
Ob im Düsseldorfer Hochhaus GAP 15 oder im neuen One World Trade Center in New York, die Isolierglas-Verbindertechnik von EK kommt auf allen Kontinenten zum Einsatz. Als Entwickler und Hersteller von Stahl- und Kunststoff-Verbindungselementen für die Isolierglasherstellung ist EK in diesem Segment heute weltweit aktiv und stellt eine große Anzahl an Längsverbindern, Eckwinkeln oder Sprossenzubehör für Hersteller von hochwertigen ISO-Einheiten bereit. Dabei sind die Produkte aus Haan oftmals die bevorzugten Zulieferteile für die namhaften Systemgeber der Isolierglasindustrie. Und das gilt gleichermaßen für Verbindungselemente aus Stahl als auch aus Kunststoff.
Für die Automobilzulieferindustrie fertigt EK Präzisionsteile aus Stahl und NE-Metallen mit Oberflächenbehandlung: Von der Folie bis zum hochfesten Federbandstahl werden komplette Systemlösungen angeboten. So werden EK-Stanzteile im Automobil unter anderem in der Fahrwerks-, Steuerungs- und Abgastechnik verwendet.
Heute führen die beiden Cousins Ralf M. und Frank Kronenberg das Familienunternehmen in fünfter Generation. Der Sitz des Unternehmens ist in Haan bei Düsseldorf. Vom dortigen Technologiepark werden die Produkte des Herstellers in alle Welt verschickt. Die Exportrate liegt bei 60 Prozent.
Vor gut vier Jahren wurde der Firmensitz von Solingen nach Haan verlegt. Im Jahr 2013 wurden in Haan die beiden ehemaligen Fertigungsstätten zusammengelegt und eine neue Produktion mit Firmenzentrale aufgebaut. Diese ist als „Green Building“ konzipiert. So wird beispielsweise die bei den Stanzprozessen erzeugte Wärme für die Heizung und die Warmwasseraufbereitung genutzt. Und auch die Fassade trägt einen wichtigen Teil zu Energieeinsparung bei.
Damit wollen die Firmenlenker auch unterstreichen, dass sie den Weg der ökologischen Nachhaltigkeit gehen und diesen künftig konsequent weiter fortsetzen wollen. Dieser Anspruch geht auch Hand in Hand mit der Tradition von EK, der sich Ralf M. und Frank Kronenberg verpflichtet fühlen und die diese auch bewusst und aktiv leben. Frank Kronenberg: „Wir sind ein Familienbetrieb und sind hier verwurzelt und wir pflegen auch unsere Belegschaft. Das schätzen unsere rund 90 Mitarbeiter. Die Betriebszugehörigkeit liegt im Schnitt bei 10 Jahren.“ Zudem gibt es ein Reihe von Robotern, die rund um die Uhr arbeiten.
Made in Germany, made in Haan
In Haan entstand so auf einem 25 000 m2 großen Areal eine zeitgemäße, energetisch optimierte Fertigungsstätte. Auf 9000 m2 Nutzfläche stehen heute 18 moderne Hochleistungsstanz- und Spritzgussmaschinen, die für einen jährlichen Output von über 650 Mio. Produkten sorgen. Der eigene Werkzeug- und Formenbau ergänzt die Produktion.
Ein wichtiger Punkt bei der Entscheidung, die Fertigung zu verlegen war die Anbindung an die Autobahn, die direkt am Technologiepark in Haan vorbeiführt. So kann nun die ausgeklügelte Logistik des Unternehmens ihre Stärken voll entfalten, um die Kunden in kürzester Zeit zu beliefern. Viele Produkte werden just in time geliefert, weiter sind auch viele Produkte ab Lager erhältlich, damit EK auf jede kurzfristige Anfragen sofort reagieren kann.
So wurde EK zum gefragten Isolierglas-Zulieferer
Einen entscheidenden Schritt bei der Unternehmensausrichtung gab es Ende der 70er-Jahre unter dem Führungsduo Hans-J. und Max Kronenberg, den Vätern der heutigen Firmenlenker.
Aus einer einfachen Anfrage eines Lieferanten nach Aluminiumbändern zur Herstellung von Eckverbindern für Abstandhalterhohlprofile, entwickelten die beiden ein Produkt, das eine kleine Revolution in der Isolierglasherstellung bedeutete. In weiser Voraussicht meldeten die Entwickler darauf erste Schutzrechte an. Nun war der Weg zur internationalen Marktführerschaft geebnet.
Das Geschäftsfeld mit den Verbindungselementen für die Isolierglasfertigung wurde zudem über die Eckverbinder hinaus deutlich erweitert. So kamen Sprossenzubehör hinzu sowie die Entwicklung von Längsverbindern, die auch heute noch zu dem gefragtesten Produkten aus dem Hause EK zählen. Dazu Ralf M. Kronenberg: „Der Glasmarkt ist sehr wichtig für uns. Als weltweiter Marktführer in der Verbindungstechnik für Abstandhalter wollen wir unser Geschäft auch weiter ausbauen.“
Starke Familienbande
Auf die Frage der GLASWELT, wie man es schafft, jetzt in fünfter Generation so eng in der Familie zusammenzuarbeiten, sagt Frank Kronenberg: „Wir ergänzen uns sehr gut in unseren Arbeitsweisen, dazu kommt, dass wir verschiedene Aufgabenbereiche haben, die wir jeweils verantwortlich betreuen. Mein Cousin ist für die Glasbranche verantwortlich, ich kümmere mich um das Automobil-Segment. Und diese Arbeitsweise mit definierten Verantwortlichkeitsbereichen funktioniert seit vielen Jahren sehr gut.“
Wichtig seien den beiden Cousins die Erfahrungen und Werte aus der langen Unternehmensgeschichte zu würdigen, zugleich aber permanent den Blick dynamisch nach vorne zu richten.
So sind neben den traditionellen Standbeinen Glas und Automobil zudem Befestigungstechnik für die Solarindustrie hinzugekommen sowie jüngst auch Befestigungstechnik für Balustraden und Absturzsicherungen.
Wie sieht die Zukunft aus?
„Wir arbeiten permanent daran, auf die Bedingungen des Marktes früh, das heißt rechtzeitig, zu reagieren“, unterstreicht Frank Kronenberg.
Deshalb versteht sich das Unternehmen heute nicht nur als reiner Produktlieferant, sondern immer mehr auch als Produktentwickler, der im engen Dialog mit seinen Kunden neue, innovative Systemlösungen entwickelt und zur Marktreife bringt. Solche Dienstleistungen seien am Markt zunehmend gefragt, wer hier seine Kunden aktiv unterstützen könne und dazu einen guten und verlässlichen Service bietet, habe auch entsprechende Marktvorteile.
Ralf. M. Kronenberg erläutert: „Ohne Service geht es heute nicht mehr. Und bei uns stimmt der Service, den wir über viele Jahre weiterentwickelt und immer weiter ausgebaut haben. Dazu zählt auch der enge Kontakt zu unseren Kunden, teils über Generationen hinweg, der auf dem Grundsatz basiert, dass die Kunden immer den gleichen Ansprechpartner im Werk haben. Das erleichtert nicht nur die tägliche Arbeitspraxis, es schafft vor allem auch Vertrauen. Und das schätzen unsere Kunden.“
Gute Mitarbeiter für eine erfolgreiche Zukunft
Heute hört man immer wieder, dass Fachkräfte fehlen. Dem begegnet das Unternehmen schon mit ansprechenden Angeboten an junge Menschen aus der Region, wie Ralf M. Kronenberg unterstreicht: „Was zukünftige Kollegen angeht sind wir in der Region aktiv, so pflegen wir Schulpartnerschaften und bieten Probetage hier im Werk an. Damit konnten wir seit unserem Umzug nach Haan bereits zwei neue Auszubildende gewinnen, sodass wir heute vier Azubis im Werkzeugbau – unserer Kernkompetenz – haben. In der Regel übernehmen wir alle unsere Lehrlinge.“
Geplant sei weiter, so Ralf M. Kronenberg, nicht nur in der Fertigung sondern auch im kaufmännischen Bereich junge Mitarbeiter auszubilden.
So hat EK in Kooperation mit dem Schulzentrum Haan sowie mit der IHK Düsseldorf und dem Kreis Mettmann vor Kurzem zu einem Schnuppertag eingeladen. Überraschend für den tendenziell männlich geprägten Produktionsbetrieb: Die Hälfte der Teilnehmer(innen) waren junge Frauen. Darüber freut man sich im Unternehmen.
Auf die Frage der GLASWELT nach der Zukunft des Haaner Unternehmens www.kronenberg-eduard.de und wie die Entwicklung weitergehen soll sagt Ralf M. Kronenberg: „Wichtig ist für uns, immer wieder Neues zu wagen und mutig Innovationen voranzutreiben, wobei wir bei diesen Entscheidungen immer den Nutzen für unsere Kunden voranstellen.“ —