_ Als einst größtes Badehaus Europas erinnert das Luitpoldbad an die Zeiten, in denen Könige und Kaiser in dem Städtchen an der Saale kurten.
Diese Atmosphäre ist auch heute noch in den historischen Räumen zu spüren. Und obwohl es mehrere Jahrzehnte lang leer stand, besticht das Gebäude – vor allem im Inneren – durch seine unvergleichliche Ästhetik und Pracht.
Allein das Erscheinungsbild der Treppenhäuser ist atemberaubend. Ihre Balustraden, Geländer und Oberlichter mit Buntglasscheiben sowie die Stuckdecken sorgen für ein ganz besonderes Flair.
Um dieses so weit wie möglich zu erhalten, legten die Planer besonderen Wert auf den Denkmalschutz. Doch gleichzeitig mussten sie den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht werden – zum Beispiel hinsichtlich der Brandschutzvorschriften. Hier setzen die Verantwortlichen auf das Know-how von Hoba.
Der Brandschutzspezialist stellt hochwertige Brandschutztüren her und hat eine umfassende Expertise, um individuelle Anforderungen im Rahmen der Bauaufgabe umzusetzen.
Schon in einem frühen Planungsstadium wurde Hoba hinzugezogen, um diverse konstruktive Aufgabenstellungen, die auch dem Denkmalschutz entsprechen mussten, umzusetzen.
Besonders ein Detail erwies sich dabei als kniffelig: Die Böden des knapp 150 Jahre alten Gebäudes waren an manchen Stellen schräg, die Auflagen des Denkmalschutzes verboten es, sie zu begradigen. Die Frage war: Wie lassen sich die Türen unter solchen Umständen montieren?
Für die Lösung dieses Problems stellten Hoba-Mitarbeiter den Architekten unterschiedliche Wandanschlüsse vor und präsentierten Varianten mit U-Profilen sowie Stumpf- und Blockrahmen.
Auf Basis dieser Varianten wurde dann eine produktneutrale Leistungsbeschreibung für eine öffentliche Ausschreibung verfasst, die das Unternehmen Günther Innenausbau für sich entscheiden konnte.
Letztendlich wurden von Günther dann insgesamt 31 Brandschutzelemente eingebaut. Darunter auch eine besondere Hoba-Spezialität: Türen im freien Glasumfeld.
Brandschutztür im freien Glasumfeld
Bei diesem System handelt es sich um eine Tür, die an ein feststehendes Glas anschließt. Dieses ist ohne jeglichen Rahmen in einer Wandnute befestigt. Eine Konstruktion, die dank der engen Zusammenarbeit der Hoba-Mitarbeiter und der Planer sogar bei solch einem fragilen Untergrund wie einer Rabitzdecke realisiert werden konnte.
Diese Türelemente ermöglichen ein leichtes und transparentes Erscheinungsbild.
Ein Aspekt, der bei dem Luitpoldbad besonders wichtig war, denn seine Innenräume sollten hell und transparent wirken. Bei den Türen selbst entschieden sich die Verantwortlichen u.a. für die Hoba Typ 7 und Hoba Typ 8.
Bei diesen Systemen handelt es sich um ein- bzw. zweiflügelige Multifunktionstüren, die sich so flexibel einsetzen lassen, dass sie sich einerseits zur Nachbildung historischer Vorlagen eignen und andererseits als zeitgemäße Ganzglastür ausgebildet werden können. Um alle Türen einzubauen, benötigte der Innenausbauer rund sechs Monate.
Heute haben hier die Staatsbad Bad Kissingen GmbH (die ehemalige Kurverwaltung), das Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung und die zentrale Finanzkasse des Finanzamtes Bad Kissingen ihren Sitz.
Darüber hinaus entstand im Innenhof des Bauwerks ein Eventbereich für Freiluftveranstaltungen. So dient das ehemalige Kurbad heute einerseits bürokratischen Aufgaben und andererseits dem Vergnügen der Bürger.—
Bautafel
Planer
Architekturbüro Grellmann Kriebel Teichmann
Projektsteuerung:
Hitzler Ingenieure
Innenausbau
Günther Innenausbau