In Wertheim auf der jüngsten Mitgliederversammlung des „VDMA Forums Glastechnik“ im Oktober 2009 berichteten Unternehmensvertreter, dass einzelne Großprojekte wieder angeschoben worden seien, Japan, Nordafrika und der Mittlere Osten positive Nachfragesignale sendeten und selbst die USA Modernisierungsbedarf melde. Auch das Handwerk in Deutschland frage wieder vermehrt Ausrüstungen nach.
Die Industrie hofft, dass sich diese Entwicklung verstetigt und dass sich die Nachfrage bis 2010 und darüber hinaus weiter belebt. Man war sich darüber einig, dass das Niveau von 2008 aber nicht wieder erreicht werde. Für viele Unternehmen war 2008 das umsatzstärkste Jahr in ihrer Geschichte. Anfang 2009 verzeichneten viele Firmen noch einen großen Auftragsüberhang aus dem Vorjahr. Dieser ist heute weitgehend abgebaut und neue Aufträge fehlen.
Der Solar-Bereich konnte einen Teil der Rückgänge im klassischen Glasbereich auffangen. Allerdings lässt auch dort die Nachfrage aus wichtigen Kundenmärkten, wie zum Beispiel Spanien, nach. Der Markt hat sich in den letzten Monaten für die Glasmaschinenhersteller nicht so günstig entwickelt wie erwartet. Für 2010 gehen die Unternehmen deshalb auch nur von einer verhaltenen Erholung aus.
Bei Automobilglas keine Entspannung erwartet
Viele Anlagenhersteller hoffen auf einen baldigen Aufschwung am Bau. Im Bereich Automobilglas erwarten die Unternehmen noch keine Entspannung bei der Auftragslage. Das sei erst 2011 wieder wahrscheinlich. Die Unternehmen, die in den Tableware und Containerglassektor liefern, sind insgesamt weniger stark vom Auftragsrückgang betroffen als andere, erwarten sich aber auch eine Wiederbelebung der Nachfrage noch zum Ende des Jahres.
Allen Unternehmen gemein ist, dass ihnen der für sie wichtige russische Markt eingebrochen ist. Heute erwarten Kunden aus Russland mit ihren Aufträgen immer auch begleitende Finanzierungskonzepte. Ein problematischer Markt für die Glasmaschinenindustrie ist China. Das Land ist zwar durch die Finanzkrise nicht so stark getroffen wie andere Länder, aber chinesische Billigangebote machen es den deutschen Herstellern schwer, sich am Markt zu behaupten. Die Unternehmen versuchen, sich dem Preiswettbewerb zu entziehen und über Qualität und Service zu punkten. Im internationalen Wettbewerb stehen chinesische Unternehmen oft auch deshalb gut da, weil sie in der Regel auch Finanzierungskonzepte mitliefern können, die staatlich unterstützt sind.
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