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Der Glaswelt-Gastkommentar von Paul Basianen

Wachsendes Marktpotenzial für Glas

Europa hat es als erstes verstanden, mit Isolierglas Energie zu sparen und Deutschland und die Niederlande haben seit vielen Jahren Wärmeschutzverordnungen, die immer wieder verschärft wurden und werden. Trotzdem sind noch 35 Prozent aller Häuser in Europa mit Einfachglas vorsehen, wie Arthur Ulens, CEO der AGC (und vormaliger Glaverbel-Geschäftsführer) erklärte, während 55 Prozent mit Isolierglas ausgestattet sind und nur 10 Prozent mit Low-E Aufbau im Isolierglas. Hier liegt für die Fenster- und Fassadenbranche alleine in Europa ein riesiges Potenzial, das es noch zu heben gilt. Deshalb sollten alle Betriebe, die sich der (Isolier-) Glasverarbeitung bzw. der Fenster- und Fassadenherstellung verschrieben haben, bei der Vermarktung ihrer Produkte verstärkt die energetischen und ökologischen Aspekte hervorheben, um Kunden zu gewinnen.

Daneben müssen die alternativen und regenerativen Energiequellen wie Solar und Photovoltaik weiter ausgenutzt werden. Auch dies ist eine Herausforderung für die Glas industrie, die viele Chancen bietet: Denn hier sind vielfältige innovative und hochwertige Glasprodukte gefragt, die gute Gewinnmargen erwarten lassen.

In all den Jahren in der Branche habe ich den Markt, die Produkte und die Spieler sich verändern und weiterentwickeln sehen. Und soweit ich es einschätzen kann, ist dieser Prozess noch lange nicht zu Ende. Im Gegenteil, gegenwärtige und zukünftige Umwelt- und Energiefragen werden die Glasbranche weiter vorantreiben. Hier sind noch viele Innovationen zu erwarten.

Etwa 12000 deutsche Studenten (15,2%) studieren in den Niederlanden auf Hochschulen in den verschiedensten Fächern. Allerdings, wenn man etwas in Richtung Glas lernen will, muss man nach Belgien oder Deutschland gehen. Die Niederlande haben in dieser Hinsicht keine „Glas-Kultur“. Das liegt teilweise an der Art zu bauen, denn man baut selten sein eigenes Haus, das übernimmt meistens ein Projektentwickler.

Ihr Paul Bastianen

(p.bastianen@planet.nl, Mobiltel (+31) 653 25 67 28)

Als gelernter Bauingenieur ist Bastianen seit 1981 in der Glasbranche tätig und er hat das „Metier“ in Deutschland gelernt. Sein erster Arbeitgeber in Sachen Glas war die Scheuten Glasindustrie, die damals Mitglied von Sanco war und deren Beratungszentrale verschiedene Schulungsprogramme anbot. Weiter war Bastianen bei Chemetall (bekannt durch Naftotherm) und bei Interpane tätig.

Der Niederländer wird in Zukunft im Wechsel mit anderen Branchenkennern diese Gastkolumne füllen. Sein Fokus zielt dabei auf die europäische bzw. die globale Glasbranche. Konzentrieren möchte er sich auf die Themen Technik, Marketing, Marktentwicklung und neue Trends. Seit Anfang 1990 ist Bastianen im Redaktionsrat der niederländischen Fachzeitschrift Glas in Beeld und seit einigen Jahren als Redaktionsmitarbeiter tätig.

Wenn Sie, liebe Leser, weitere Themen im Gastkommentar erörtern wollen, würden wir uns über Ihre Anregungen und Zuschriften sehr freuen.

Kontakt: glaswelt@glaswelt.de

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