Ein Ladenbauer hatte den Auftrag ein Glasdach für die trockene Passage der Einkaufsgäste zu erstellen. Mit der Glaslieferung war er allerdings nicht zufrieden: Die Glasscheiben seien mangelhaft gewesen, weil die Lochtoleranz teilweise zu gering, d.h. die Bohrungsdurchmesser zu klein gewesen seien.
Der Sachverständigen-Arbeitskreis Glas hat es sich zur Aufgabe gemacht, für häufig vorkommende Schäden an Glas einheitliche Beurteilungskriterien und Bewertungen zu diskutieren und vorzustellen. Unter anderem auch die Frage, wann eine verkratzte ESG-Glasscheibe wegen einer vermeintlich zu hohen Festigkeitsminderung ausgetauscht werden muss. Einig ist man sich darüber, dass nicht jeder erkennbare Oberflächenschaden auch zu einem notwendigen Austausch (aus Festigkeitsgründen) der ESG-Gläser führen muss.
Fenster und Fenstertüren sind wichtige Bestandteile eines Hauses. Sie machen oft nur einen geringen Teil der Kosten für die gesamte Baumaßnahme aus. Wenn sie jedoch nach kurzer Zeit ihren Dienst aufgeben bzw. irreparabel geschädigt sind, sinkt der Wert des Bauwerks um ein Mehrfaches des Aufwands für diese Fenster.
In den Anschlussbereichen der VSG-Scheiben an das Mauerwerk bei einer Terrassenüberdachung sind zahlreiche Sprünge aufgetreten. Der Autor wurde in seiner Funktion als Sachverständiger von Amtswegen bestellt, um den Schaden zu begutachten und zu klären, ob eine unsachgemäße Handwerksarbeit oder aber eine spätere Anwendung als Schadensursache anzunehmen ist. Die GLASWELT begleitet den Fall und zeigt Bilder vom Ortstermin (auftretende Namen, Ort und Datum wurde vom Autor geändert).
Es ist allgemein bekannt, dass die knapp kalkulierten Angebote für Baumaßnahmen bei Wohnungsbaugenossenschaften häufig nachverhandelt werden. Das ist für den Mindestbietenden zwar unerfreulich, aber übliche Praxis. Ist der Auftrag erteilt, versucht der Auftragnehmer mit allen Mitteln, mit dem Budget zurechtzukommen. Er verfolgt die Maxime: Mit einem Minimum an Aufwand ein einigermaßen positives Ergebnis zu erzielen. Wird dies verfehlt, ist der Aufwand im Nachhinein erheblich.
Die Computerräume eines Rechenzentrums wurden aus sicherheitstechnischen Gründen als Faradayscher Käfig ausgeführt. Das heißt, die gesamte Fassade, inklusive der Fenster, musste mit einem ladungsableitenden Metallgeflecht ausgestattet werden, wodurch ein „Ladungsschirm“ entsteht, der das Rechenzentrum wirkungsvoll vor Blitzschlag schützt (Namen, Ort und Datum vom Autor geändert).
Der Wunsch nach Holzfenstern, bei denen die Holzstruktur sichtbar bleibt, ist ungebrochen. Architekten, Bauträger und Bauherren lassen sich nicht davon abbringen, hell lasierte Fenster einzusetzen. Sie ignorieren die Tatsache, dass helle Naturholzfenster höchst kostspielige Alternativen zu deckend beschichteten sind. So auch in diesem Fall, der seit eineinhalb Jahren ein Landgericht beschäftigt.
Nach der Eröffnung einer Mehrzweckhalle fühlen sich etliche Zuschauer in ihrer Sicht auf das Geschehen beeinträchtigt. Bemängelt wird, dass durch die gebogenen Scheiben starke optische Irritationen hervorgerufen werden und ein normales Verfolgen des Spielgeschehens nicht gewährleistet ist. In einem Gutachten sind nun die Fragen zu klären, ob die gebogenen Geländerscheiben hinsichtlich ihrer optischen Beeinträchtigungen das Vertragsziel sichtbehinderungsfreier Durchsicht erfüllen. Und wenn nicht, ob das Vertragsziel sichtbehinderungsfreier Durchsicht auch anderweitig erfüllbar ist.
An einem Sommertag im Juni ging ein extremer Hagelschlag im Gebiet der Stadt Sodenthal nieder. Dabei wurde die im vorliegenden Fall zu begutachtende Schadenssache, Shedverglasungen der Sporthallen Kantholzweg und Knochenweg, beschädigt. Die Shedverglasungen aus PVC wurden stark beschädigt und teilweise durchschlagen. Die Hallen wurden im Jahre 1975 erbaut, die Shedverglasungen sind ebenso alt (Namen, Ort und Datum vom Autor geändert).
Im Durchgang einer Herrentoilette ist bei Handhabung durch einen Gast eine Ganzglastür zerborsten. Der Gast zog sich dabei Schnittwunden an der Hand zu, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Um die Ursache des Glasbruches zu klären und, um die notwendigen Maßnahmen zur Vermeidung etwaiger weiterer Glasbrüche einleiten zu können, wurde ein Gutachten angefordert.
Besser hätten es die Kinder und Erzieherinnen mit ihrem „Kindernest“ nicht treffen können. Große Gruppenräume, eine Küche und ein riesiger Spielboden mit Turngeräten sowie zweckmäßig gestaltete Aufenthalts- und Büroräume sollten für eine angenehme Atmosphäre und einen guten Tagesablauf sorgen. Die landschaftlich schöne Lage des abgewinkelten Baukörpers am Hang unterhalb der Siedlung, mit Panoramablick auf eine Wiese, einen Bach und Wald zum Tal hin, bot zudem Zugang zur Natur.
