Die ISO-Produzenten vermelden steigende Anteile von Sicherheitsglaskombinationen bei der Fertigung von Isolierglas. Dieser verstärkte Einsatz von VSG und ESG verleiht dem Isolierglas sinnvolle Zusatzfunktionen, die aus der Einbau- oder Nutzungssituation resultieren.
Innerhalb das Beratungs- und Verkaufsgespräch für Fenster sollten Fensteranbieter diese Gegebenheiten berücksichtigen – zumal damit auch Potenzial für zusätzliche Deckungsbeiträge verbunden ist.
Verbundsicherheitsglas (VSG): Eine zwischen mindestens zwei Glasscheiben einlaminierte, zäh elastische und widerstandsfähige Spezialfolie bewirkt, dass im Fall der Zerstörung des Glases die Glassplitter auf der Folie haften bleiben. Dies bietet einerseits einen Schutz vor Verletzungen; andererseits bewirkt die sogenannte Resttragfähigkeit, dass die Scheibe als Einheit erhalten bleibt. Diese Eigenschaft wird zur Absturzsicherung genutzt, die bei bodentiefen Fensterelementen vorgeschrieben ist, wenn eine Absturzhöhe von mehr als einem Meter vorliegt – auch bei Fenstern mit Unterlicht.
Speziell optimierte Folien können dabei zusätzlich Schall dämmende Eigenschaften bieten: Sie sind quasi „weicher“ als das Glas und behindern so den Durchgang der Schallwellen. Leistungsfähige Schalldämm-Isoliergläser bestehen aus mindestens einer VSG-Scheibe.
Die Resttragfähigkeit von Verbundsicherheitsglas bietet zudem Einbruchschutz, denn eine durch Gewalt zerstörte VSG-Scheibe bietet weiterhin einen Raumabschluss. Durch eine Erhöhung der Dicke oder Anzahl der Folien und /oder der Einzelgläser, wird die Widerstandsfähigkeit gegen Durchwurf, Durchbruch bis hin zum Durchschuss gesteigert.
Einscheibensicherheitsglas (auch ESG oder vorgespanntes Glas genannt): Der Einsatz von ESG bietet ebenfalls einen Schutz vor Verletzungen, da im Fall einer Zerstörung die Scheibe in viele kleine Glasstücke zerfällt. Zudem bietet es eine höhere Biegezugfestigkeit und Temperaturwechselbeständigkeit als Floatglas. Diese Eigenschaften werden sinnvoll beim Einsatz als Außenscheibe eines Isolierglases genutzt, um diese widerstandsfähiger z. B. gegen Hagelschlag zu machen oder Glasbruch durch Temperatureinwirkungen und Schlagschatten zu verhindern.
Aus den Beispielen wird deutlich, dass die Prüfung des Einsatzes von Sicherheitsgläsern ein wesentlicher Bestandteil seriöser Beratungs- und Verkaufsgespräche von Fenstern ist.
Häufig bedingen gewünschte oder erforderliche Zusatzfunktionen wie Einbruchschutz oder Schalldämmung ein Zusammenspiel von Rahmen, Beschlag und Glas. Die entsprechende Erstausrüstung der Fenster ist damit stets günstiger als eine spätere Nachrüstung. Zudem werden dadurch Potenziale geschaffen, um den Umsatz pro Fenster zu erhöhen und zusätzliche Deckungsbeiträge zu generieren.
Ein sinnvolles Hilfsmittel für die Glasberatung im Fenstervertrieb bietet der Flachglas MarkenKreis mit dem GlasBerater an, der u. a. kostenlos online unter http://www.glasberater.info genutzt werden kann.