Lose herabhängende Kordeln von Jalousien oder Rollos stellen eine beachtliche Gefährdung dar, der nun mithilfe dreier Europäischer Normen begegnet werden soll. Die Standards regeln die Sicherheit innerer Fensterabschlüsse und wurden mit 1. April 2014 auch als ÖNormen in Österreich publiziert.
Unter einem inneren Abschluss versteht man Vorrichtungen wie Jalousien, Rollos, aber auch Vorhänge, die vor oder an einem Fenster zwischen einer „nicht geschlossenen” Verglasung oder in einem Gebäude an der Innenfläche befestigt sind. Die europaweit gültigen Normen EN 13120, EN 16433 und EN 16434 beschreiben die Leistungsmerkmale und Sicherheitsanforderungen sowie die notwendigen Prüfverfahren zur Konstruktion und Herstellung solcher Produkte. Thematisiert werden dabei signifikante Gefährdungen, die von solchen Systemen ausgehen – unabhängig davon, ob sie manuell oder kraftbetätigt mittels Elektromotoren bedient werden und ob sie mit ausgleichenden Federn ausgestattet sind. Die neuen Sicherheitsstandards helfen Herstellern derartiger Produkte, diese so zu konstruieren und auszuführen, dass sie auch für Kinder keine Gefahr mehr darstellen.
„Die Gefahr, die von herabhängenden Kordeln und Schnüren ausgeht, wird vielfach unterschätzt”, sagt Alexandra Kühnelt-Leddihn vom KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit), die mit der Thematik befasst ist. Deshalb lassen sich die definierten Lösungen sowohl auf neue innere Abschlüsse wie auch auf bereits montierte Systeme anwenden. Die Regelwerke beziehen sich – unabhängig von Konstruktion und verwendetem Werkstoff – auf unterschiedliche Arten von Jalousien, Rollos, Stores, Plissees, Vorhänge, Aufrollsysteme und Innenfensterläden. Thematisiert werden alle erdenklichen Gefahren, die bei der Konstruktion, beim Transport, beim Einbau oder bei Bedienung und Wartung auftreten können.