_ Auf der glasstec in Düsseldorf präsentierte Anbieter Merck die neuen eyrise s350 Gläser, die in ein 6 m hohes Modell der „Niemeyer Sphere“ integriert waren (großes Bild). Das Original findet man am Geschäftssitz des Kranherstellers Kirow in Leipzig und ist eines der letzten Werke des berühmten brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer. In dem Modell in Düsseldorf kamen dreieckige Ausführungen der Flüssigkristallgläser zum Einsatz.
Die Einführung der Marke eyrise folgt auf die Eröffnung der Produktionsstätte für Flüssigkristallglas-Module von Merck in Veldhoven bei Eindhoven (Niederlande). Zusätzlich zur „Kirow Niemeyer Sphere“ laufen weitere eyrise-Bauvorhaben, darunter die erste Vollfassadeninstallation für den neuen Geschäftssitz der FC Gruppe in Karlsruhe. Die Eröffnung des Gebäudes ist für 2019 geplant.
Die Nachfrage nach dynamischen Gläsern steigt
Eine der gegenwärtig großen Herausforderung in der Architektur besteht darin, die Balance zwischen den ästhetischen Vorzügen von Glas und der Notwendigkeit funktioneller Verschattung herzustellen, die dem zunehmenden Bedarf an einem neuen und dynamischen AnsatzVorschub leistet.
Die Flüssigkristallfenster von Merck stellen eine bahnbrechende Lösung dar und bieten Vorteile, die über verfügbare intelligente Glasprodukte hinausgehen. Dazu gehören die Schaltung in weniger als einer Sekunde sowie eine große Bandbreite möglicher Formen und bisher nicht bedienter Größen von bis zu 1,6 × 3,5 m.
Weiter bieten unbegrenzte Farboptionen zusätzliche Flexibilität beim Design: So lassen sich die Flüssigkristallgläser ganz auf spezifische Farbanforderungen von Architekten und Bauherren abstimmen und umsetzen, so die Auskunft der Entwickler.
Sonnenschutz ohne Verzögerung
Die Verschattungsanwendungen von Merck bieten den Endnutzern sofortigen Sonnenschutz bei ungehindertem Blick nach draußen. Dieses Lightwellness-Konzept für die neuen Gläser schaffe zudem eine lichtgesteuerte Wohlfühlatmosphäre. Mit dieser Lösung könne unerwünschtes Aufheizen oder Blenden durch einfallendes Sonnenlicht vermieden werden, ohne dabei den natürlichen Lichteinfall zu behindern.
Permanente Sicht nach draußen gewährleistet
Die Fenstergläser bleiben sowohl im abgedunkelten als auch im hellen Zustand transparent und farbneutral. Dadurch lasse sich die Sicht nach außen weiter ungestört genießen, und auch die natürlichen Farben der Innenausstattung bleiben erhalten.
Dies mache wiederum Jalousien und zusätzliche Lichtquellen überflüssig, wie die Entwickler erklären. Die Lichtdurchlässigkeit der Gläser ist individuell anpassbar und über Gebäudemanagementsysteme steuerbar. Die Lichtdurchlässigkeit kann hierbei bis auf 1 Prozent reduziert werden, wie der Hersteller unterstreicht.
Durch das effizientere Nutzen des Tageslichts und den dank Verschattung geringeren Einsatz von Klimaanlagen, tragen dynamische eyrise-Gläser zu einer maßgeblichen Reduzierung des Energieverbrauchs bei.
Die Variante Privacy-Verglasung bietet darüber hinaus ein sofortiges Umschalten von transparent zu undurchsichtig: Das natürliche Licht kann weiter passieren und dennoch kann man von außen nicht mehr in den Raum blicken. Dies bietet eine passende Lösung für eine flexible Privatsphäre in Bereichen wie Konferenzräumen, Hotels und Besprechungszimmern sowie in Untersuchungsräumen von Krankenhäusern und Arztpraxen, ebenso wie in privaten Räumen, wie Schlafzimmern.—
Kein Wettbewerber sondern Zulieferer
Anbieter Merck sieht sich nicht im Wettbewerb mit Glas- und Fensterherstellern, sondern als deren Lieferant für Module, mit denen Verarbeiter intelligente Glaselemente, Fenster und Fassaden herstellen können. Darüber hinaus steht das Technologieunternehmen als Berater für Architekten, Designern sowie Fenster- und Fassadenhersteller bereit.
Die sekundenschnell reagierenden Gläser erlauben auch im verdunkelten Zustand den Blick nach draußen. Dabei lassen sich die Gläser auch unterschiedlich schalten.
Hier ein Blick in die Merck-Produktion für Flüssigkristallglas-Module in Veldhoven (Niederlande).