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Interview mit Tobias John von EControl

Smart Glass: Zusatzfunktion via Software-Update

Glaswelt – Wenn Sie heute mit potenziellen Kunden sowie mit Partnern sprechen, was ist die erste Frage, die Sie gestellt bekommen?

Tobias John – Diese Frage oder besser Fragen drehen sich immer um das Thema, was bringt unser schaltbares EControl-Glas energetisch und wo liegen die Vorteile im Vergleich mit anderen Sonnenschutzsystemen, etwa einem außen liegenden Sonnenschutz (statisch und beweglich) sowie zu Isolierglas mit Sonnenschutzbeschichtung. Und hier erläutern wir immer, dass es sich bei unserem Smart Glass um eine Lösung handelt, welche das Thema schlaues Management von Solarenergie ermöglicht, immer unter der Beibehaltung der Glas-Grundfunktionen Transparenz und Durchsicht.

Weiterhin ist für Atrien und Glasüberdachungen oftmals ein außen liegender Sonnenschutz nicht sinnvoll oder nicht umsetzbar. Hier punkten wir mit unserer formunabhängigen Verschattung im Glas. Es freut uns, dass jetzt schaltbare Gläser auch auf dem Radar von Bauträgern, wie z. B. Goldbeck, sind. Das Unternehmen verwendet sogar selbst für seine eigenen Verwaltungsbauten unser schaltbares Glas.

Glaswelt – Was bedeutet Smart Glass heute und was wird man künftig darunter verstehen?

John – Unsere smarten Gläser können zusätzliche Funktionen erhalten, wenn es neue Updates gibt. Dazu ein Beispiel: Wir arbeiten gerade daran, dass unsere Gläser, wenn sie in einem halben Jahr ein Software-Update erhalten, zusätzlich auch noch als Einbruchschutz fungieren, da wir als Zusatzfunktion noch eine Glasbruchmeldung mit „einspielen“ können. Über diese Zusatzfunktion freut sich natürlich der Nutzer. Über ein Update kann so ein ganz anderes Merkmal dazukommen.

Glaswelt – Wie sieht es mit der Lebensdauer der schaltbaren Verglasungen aus, womit rechnen Sie?

John – Die Regelwerk-Anforderungen, wie sie für ein Standard-Isolierglas gelten, erfüllen selbstverständlich auch unsere Gläser, auch in Bezug auf die Lebensdauer. Zusätzlich gibt es Tests speziell für die elektrochromen Eigenschaften. Diese ergeben theoretische Lebenszeiten von über 20 Jahren. In unserer 10-jährigen Marktpräsenz haben wir wichtige Erfahrungen gemacht und diese inzwischen in Elektronik und Software abgebildet, um eine optimale Lebensdauer zu gewährleisten.

Glaswelt – Gibt es mit Blick auf die Montage von EControl-Gläsern auch Unterschiede zum Standard-Isolierglas?

John – Ja, aber nur einen kleinen: Für unser EControl ist es notwendig, das Glas über ein Kabel an die Stromversorgung anzubinden. Diese Kabel müssen bei der Fassadenplanung mit berücksichtigt werden. Ansonsten erfolgt das Verglasen wie gehabt. Wir arbeiten aktuell daran, dass man gerade bei kleineren Projekten auf das Kabel verzichten kann. Wir geben Ihnen Bescheid, sobald das der Fall ist.

Glaswelt – Erhalten Verarbeiter neben den Glasprodukten auch zusätzliche Unterstützung von Ihnen? Wenn ja, in welcher Form?

John – Ja. Wir begleiten – wenn vom Verarbeiter gewünscht – den gesamten Prozess bzw. Projektablauf, inklusive den Einbau der Gläser. So stellen wir beispielsweise ein Prüfgerät bereit, das die elektrische Funktionalität der Scheiben für den Monteur bestätigt oder ihm sagt, was er nochmals prüfen und ggf. anpassen muss.

Glaswelt – Wohin geht die Reise bei EControl?

John – Wir wollen mit unseren Partnern enger zusammenarbeiten, um die digitale Zukunft des Produkts gemeinsam zu gestalten. Das ist notwendig, um das Produkt permanent zu verbessern sowie neue Lösungen zu finden, die passgenau für den Kunden sind. Wichtig ist die Integrierbarkeit von EControl in die jeweilige Smarthome-Lösung, wir arbeiten daran, die passenden Schnittstellen zu schaffen. So kann der Endkunde dann unsere Gläser in seine Smarthome-Umgebung einbinden, was ihm dann erlaubt, über die bestehende Smarthome-App auch unsere Gläser mit anzusteuern. Potenzielle Partner sehen wir bei Anbietern von Fertighäusern, Wintergärten, Systemhersteller von Fassaden u.v.a.m. Es geht nicht mehr um Einzelkomponenten, sondern um umfassende System-Lösungen für den Nutzer. Und unsere smarten Gläser (www.econtrol-glas.de) sehen wir als wichtigen Teil dieser Lösungen für die dynamische Gebäudehülle.—

Das Interview führte Matthias Rehberger

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