Der Glasanbieter Finnglass führt elektrisch beheizte Isoliergläser im Programm. Das beheizte Glas verhindert Wärmekonvektion und einen kalten Wandeffekt an der inneren, zum Raum gewandten Scheibe. Zur Erinnerung: Konvektion erfolgt, wenn Luft in der Nähe eines Fensters abkühlt, absinkt und durch wärmere Luft ersetzt wird, welche wiederum abkühlt und so weiter. Dies gibt ein Gefühl von Zugluft. Ebenso entsteht der kalte Wandeffekt durch Temperaturunterschiede: Die Wärme der menschlichen Haut überträgt sich auf ein kühleres Fenster und gibt einem das Gefühl, dass das Fenster Kälte abstrahlt.
Laut Finnglass spart das Erwärmen der Scheiben Energie. Tests des Technischen Forschungszentrums Finnland (VTT) hätten gezeigt, dass 90 % der erzeugten Wärme durch Glasbeschichtungen und Gas zwischen den Glasschichten in das Gebäude geleitet werden. Zudem könne die Raumtemperatur aufgrund der Heizscheiben um 1 bis 2 Grad Celsius niedriger sein, da Konvektions- und Kaltwandeffekten nicht entgegengewirkt werden müsse.
Elektrisch beheiztes Glas eignet sich sowohl für den Neubau als auch für die Renovierung bestehender Gebäude. Für eine optimale Nutzung solcher Gläser müssten diese in einer frühen Projektphase eingeplant werden, lange vor der Planung und Bemessung der Heiz- und Kühlsysteme.
Die Investition in elektrisch beheiztes Glas, das standardmäßig bis zu 2300 × 4700 mm erhältlich ist, sei etwas teurer als Standard-Isolierglas, jedoch seien laut Finnglass dann keine weiteren Heizsysteme für Glasflächen oder Fassaden erforderlich. Die Scheiben lassen sich mit einer Netzspannung von 110, 230 und 400 V betreiben, ein Trafo ist nicht nötig. Die in Finnland hergestellten Gläser erfüllen die IP-Schutzklasse IP 34 und IPx7.