_ Der Fokus der Fragestellungen bezog sich auf Nutzung und Nutzungswunsch verschiedener Anwendungen, Nutzungstreiber und -hemmnisse, Interessenten und Ablehner, wie auch die Bekanntheit und Nutzung von Anbietern bzw. Herstellern. So soll es Anbietern von Smart Home ermöglicht werden, ihr Angebot von smarten Anwendungen sowie ihre Kommunikations- und Vertriebsstrategie auf valide Fakten stutzen zu können. In der Studie wurde unterschiedlichen, klar definierten Fragestellungen nachgegangen, die eine zuverlässige Auswertung des Marktes ermöglichen sollen.
Steigende Marktpotenziale
Obwohl sich die Nutzerquote innerhalb der letzten beiden Jahre weiter erhöhte, hat sich ihr Wachstum zuletzt verlangsamt. Dennoch birgt der Smart Home-Markt nach wie vor enorme Potenziale – die Gesamtkalkulation lässt auf eine maximale Investitionssumme von 22,2 Mrd. Euro schließen. Momentan wird jedoch das Wachstum bzw. das Abschöpfen dieser Summe durch eine hochfragmentierte und unubersichtliche Marktsituation sowie ernst zu nehmende Sorgen und Befurchtungen aktueller und potenzieller Nutzer gehemmt bzw. verhindert.
Anwenderorientierung
Drei von vier Deutschen nutzen bereits Smart Home oder gehören zur potenziellen Nutzergruppe mit Nutzungsinteresse. Somit ist nur jeder vierte Deutsche generell als Ablehner zu bezeichnen. Mehr als die Hälfte der aktuellen Nutzer konnte jedoch erst gegen Vorlage einer Definition die Nutzung von Smart Home bejahen.Dies lässt darauf schließen, dass das stetige Ansteigen der Nutzerquote innerhalb der letzten Jahre eher Resultat des steigenden Marktanteils smart home-fähiger Geräte bzw. des zunehmenden Mangels an Alternativen ist, denn Ergebnis eines intendierten Prozesses. Es bleibt demnach zu vermuten, dass das technische Potenzial aktueller Anwendungen nicht vollends durch die Nutzer ausgeschöpft wird. Im Bereich der Nicht-Nutzer lässt sich ein hohes Nutzungsinteresse von Smart Home in der Zukunft feststellen. Haupttreiber hierfür sind Sicherheits-und Komfortbedürfnisse. Ablehner fuhren uberwiegend monetäre Grunde gegen eine Nutzung von Smart Home an; die Mehrheit dieser Gruppe sieht momentan keinerlei Aspekt, welcher sie von einer Nutzung überzeugen könnte.
Handlungsempfehlungen
Ansatzpunkte bestehen vor allem im Hinblick auf eine zielgruppengerechte Kommunikationsstrategie, die die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Adressaten besser berucksichtigt. Über alle Anwenderprofile hinweg offenbarten sich zudem Sorgen bezüglich der Privatsphäre, vor Hacker-Attacken sowie der Inkompatibilität zwischen Anwendungen verschiedener Hersteller.
Des Weiteren zeigten sich neben diesen subjektiven Einschätzungen tatsächliche Mängel in Umgang und Anwendung. So klagte ein nicht unbedeutender Teil der Nutzer über den komplizierten Einbau sowie eine allgemeine technische Überforderung.
Vor dem Hintergrund der im Vergleich zu den Nicht-Nutzern ohnehin stärker ausgeprägten Technikaffinität aktueller Nutzer, sollte dies die Hersteller und Anbieter zum Umdenken anregen. Für eine künftige Steigerung der Nutzerquote gilt es demnach Sorgen und Befurchtungen abzubauen sowie Installation und Bedienung zu vereinfachen.—