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Sprengwirkungshemmende Sicherheitsfolie besteht “Härtetest“ im Druckstoßrohr

Wenn das Glas Schaden nimmt ist die Folie gefragt

Auf diese Art werden Baustoffe auf ihre Widerstandsklasse gegen Sprengwirkung geprüft, u. a. Sicherheitssonderverglasungen. Kürzlich hat eine Hochleistungssicherheitsfolie für Bauverglasungen einen solchen Test gemäß DIN EN 13541 erfolgreich bestanden. Nach Herstellerangaben ist die „Profilon ER1“ des Sicherheitstechnikunternehmens Haverkamp damit weltweit die erste in Deutschland hergestellte Hochleistungssicherheitsfolie, die den Widerstandstest bestanden hat. Die Bedingungen, unter welchen dieses DIN-Zertifikat erteilt wird sind äußert streng – schließlich sollen im Fall der Fälle Menschen vor umherfliegenden Glassplittern geschützt werden. Bei dem Test für sprengwirkungshemmende Sicherheitsfolien sind daher keinerlei Beschädigungen an der Folie zugelassen.

Eigenschaften

„Profilon ER1“ ist ein mehrlagiges Folienlaminat mit einer Stärke von 475 µm. Die Sicherheitsfolie wurde konzipiert, um Spitzenflächendrücke aufzunehmen, wie sie bei Druckwellen erzeugt werden und ist gemäß DIN 4102-1 Klasse B1 schwer entflammbar und brandüberschlagshemmend. Die „Profilon ER1“ soll so Schutz bei Sprengstoffanschlägen in sehr hohen baulichen Gefährdungszonen, wie hoher, dichter Bebauung oder in besonders gefährdeten Eingangsbereichen bieten. Die Mehrlagigkeit der Hochsicherheitsfolie erzeuge zudem eine hervorragende Durchwurfhemmung. Das Produkt verfüge damit über eine hohe Widerstandsfähigkeit bei punktuellen Druckbelastungen, wie sie im Gefahrenfall z. B. durch herumschleudernde Gegenstände hervorgerufen werden. Ungeschütztes Einfach- und Isolierglas erreicht durch die Beschichtung mit der Sicherheitsfolie laut Datenblatt folgende Widerstandsklassen:

  • Sprengwirkungshemmung getestet im Druckstoßrohr gemäß DIN EN 13541 ER1 (NS)
  • Durchwurfhemmung (Kugelfallversuch): A1 nach DIN 52290, P2A nach EN 356 und UL 972

Als weitere Eigenschaften bietet die Sicherheitsfolie Sonnenschutz zur Energieeinsparung und zum Schutz vor UV-Strahlung sowie Oberflächenschutz um eine kratzfeste Oberfläche und damit entsprechende Langlebigkeit zu gewährleisten, vor Vergilbung schützt ein UV-Filter.

Montage

Zur Beschichtung wird die Sicherheitsfolie von innen auf die Glasscheibe montiert. Eine entsprechende Randverbindung sorgt für eine stabile Anbindung zum Rahmen. Je nach Fensterkonstruktion wird die Folie unter die Glashalteleiste angebracht, mit Silikon versiegelt oder mit einer zusätzlichen mechanischen Anbindung („Proficon“) verarbeitet. Die Gläser werden dazu nicht aus dem Rahmen genommen, sondern werden von qualifizierten Monteuren direkt im Rahmen mit der „Profilon ER1“ beschichtet.|

Druckstoßrohrprüfung am EMI

Mit dem mit Luft betriebenen Stoßrohr DN1000/2400 des Fraunhofer Ernst-Mach-Instituts wird eine Explosionsbeanspruchung im Fernfeld einer Detonation wirklichkeitsnah simuliert. Neben der normativ geregelten Prüfung von Fenstern, Türen, Glasscheiben und Abschlüssen können beliebige Baustoffe wie Mauerwerk, Stahlbeton, aber auch Gebäudekomponenten wie Lüftungsanlagen experimentell untersucht werden. Die Analyse des Bauteilverhaltens durch die Messung von Verformungen, Dehnungen und Drücken kann durch entsprechende Messtechnik unterstützt werden. Moderne, digitale High-Speed Aufnahmen ermöglichen die Analyse des Tragverhaltens. Das Fraunhofer EMI ist eine anerkannte Prüfstelle für sprengwirkungshemmende Normprüfungen von Sicherheitssonderverglasungen entsprechend DIN EN 13541. Die für eine CE-Kennzeichnung zu berücksichtigenden Eigenschaften spezifiziert der Anhang ZA der jeweiligen Produktnorm. Es können z. B. Belastungen entsprechend Detonationen in einer Größenordnung von 100 kg bis 2500 kg TNT in den Abständen 35 m bis 50 m inklusive einer Unterdruckphase erzeugt werden. Die EMI Stoßrohranlage hat einen Durchmesser von 2,4 m. Die Abschlusswände (Objekt-Träger) bestehen aus stark armiertem Stahlbeton mit entsprechenden Öffnungen. In diese kann der Prüfkörper direkt oder zusammen mit einem entsprechenden Prüfrahmen befestigt werden.

Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik

Ernst-Mach-Institut

79588 Efringen-Kirchen

Tel. (0 76 28) 9 05 00

https://www.emi.fraunhofer.de/

Kontakt

Haverkamp GmbH

48165 Münster

Tel. (02 51) 6 26 20

info@haverkamp.de

https://www.haverkamp.de/

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