Die Roto Frank Professional Service GmbH (RPS) wurde im letzten Jahr gegründet, jetzt gibt es einen ersten Zwischenbericht der Geschäftsleitung mit zum Teil überraschenden Ergebnissen – und daran sind die Einbrecher schuld.
Dies konnten wir in der Roto-Zentrale mit dem Divisionsleiter Dr. Christian Faden und dem Roto-Chef – um es genau zu nehmen: dem Alleinvorstand der Roto Frank Holding AG – Dr. Eckhard Keill diskutieren.
Die Strategie des jüngsten Geschäftsfeldes des Bauzulieferers, mit Wartung, Reparatur, Modernisierung, Nachrüstung und Ersatzteilservice einen umfassenden Bereich abzudecken und dadurch die Abhängigkeit von einem einzigen Nachfragesegment (dem Sicherheitsmarkt) zu vermeiden, erweist sich laut Dr. Eckhard Keill schon jetzt als richtig.
Schwächelnder Sicherheitsmarkt
Mit dem Rückgang der amtlich registrierten Einbruchzahlen um rund 40 Prozent seit 2016 seien die privaten Investitionen in zeitgemäße Sicherheitstechnik nach Auskunft der RPS-Partnerfirmen ebenfalls signifikant gesunken. Zum Teil hätten sie sich sogar halbiert. Im Sog der geringeren medialen Aufmerksamkeit betreffe das auch die Prävention.
Die Branche müsse sich daher von der Hoffnung auf das Selbstläufergeschäft „Einbruchschutz“ verabschieden und stattdessen bei der aktiven Kommunikation wieder zulegen.
Ansonsten entwickeln sich die für RPS relevanten Marktfelder „kontinuierlich positiv“, unterstreicht Keill. Das gelte z. B. für die steigende Wartungsintensität bei Fenstern als Konsequenz der immer größeren und schwereren Elemente.
Dr. Christian Faden betont im Gespräch mit GLASWELT Chefredakteur Daniel Mund, dass bis dato viel konzeptionelle Arbeit erforderlich war, „um die nötigen Strukturen und die Basis für eine effiziente Marktoffensive zu schaffen“. Er führte als Beispiel die Integration eines einheitlichen IT-Systems, die Erstellung von Marketing-Broschüren und Online-Auftritten sowie die Koordination der beteiligten Netzwerk-Partner an.
Wie Faden erklärt, schlagen bei allen Gesellschaften von RPS trotz des rückläufigen Sicherheitsgeschäftes 2019 wachsende Umsätze zu Buche – aber der branchentypische Fachkräftemangel mache auch vor den RPS-Firmen nicht halt: Um die offenen Stellen zu besetzen, greife man durch spezielle Qualifizierungsmaßnahmen am Roto-Campus verstärkt zur „Selbsthilfe“.
Noch nicht im Plan sei man mit dem Ziel, ein einheitliches bundesweites Angebot zu schaffen. Dabei habe der Ausbau des Netzwerkes durch geeignete Partner in Ballungsregionen Priorität, so Faden. Aber es müsse sich um versierte, größere und etablierte Betriebe handeln. „Qualität geht vor Zeit“, formuliert Faden also das zentrale Akquisitionsprinzip. Dennoch hält er die Übernahme von zwei weiteren Firmen bis Ende 2019 für möglich.
www.roto-professional-service.de
Einen weiteren Teil des Interviews mit Dr. Eckhard Keill und Dr. Christian Faden lesen Sie in der Oktoberausgabe der GLASWELT.