Der erste Profilzylinder in Deutschland wurde von Sylvester Wöhrle, Ingenieur der Hahn AG in Ihringshausen bei Kassel, einem Tochterunternehmen der Goerz AG, entwickelt und 1924 zum Patent angemeldet. Die amtliche Patenterteilung erfolgte vor 90 Jahren im Jahr 1928 und orientierte sich an dem von US-Amerikaner Linus Yale jr. entwickelten Rundzylinder mit fünf Stiftzuhaltungen.
Der große Vorteil der Bauform des Profilzylinders war die mögliche Nachrüstung in vorhandene Einsteckschlösser, da Schloss und Schließzylinder voneinander getrennt sind. Dieser berühmte Profilzylinder ist bis heute die gebräuchlichste Form verwendeter Zylinder in Sicherheitstürschlössern.
Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm Wettbewerber Zeiss aus Jena 1926 die Goerz AG. Die neue Zeiss Ikon AG nutzte auch erstmals das griechische Wort Ikon – auf Deutsch: Bild. Vor allem mit seinem einmaligen Know-how in der Konzeption und dem Bau komplexer Schließanlagen hat sich Ikon im Laufe der Zeit international einen Namen gemacht. Nach einer großen Ära stand parallel zur Auflösung der DDR 1989 der weltbekannte Konzern Zeiss Ikon vor dem Aus. Optik und Feinmechanik gingen von nun an getrennte Wege. Die Schloss- und Zylinderproduktion ging in die Hände eines finnischen Unternehmens; 2005 gab es dann den Zusammenschluss mit der effeff Fritz Fuss GmbH & Co. KGaA, Albstadt. Daraus entstand die Assa Abloy Sicherheitstechnik GmbH als Teil der internationalen Firmengruppe Assa Abloy aus Stockholm.
Heute werden elektromechanische und elektronische Schlösser, Zylinder, Sicherheitstürschließer und Beschläge gefertigt und vertrieben – und immer noch der berühmte Profilzylinder. Unter der Marke Ikon wird er nach wie vor weltweit verkauft.
Weitere Produkte mit dem Namen Ikon sind mechanische, mechatronische und elektronische Schließzylinder, spezielle Zusatzsicherungen sowie Türbeschläge.