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“Kölner Studie“ verrät Modus Operandi der Einbrecher

Wann und wie wird eingebrochen?

_ Immer wenn im Zuständigkeitsgebiet der Polizei Köln und Leverkusen im vergangenen Jahr ein Einbruch verübt oder ein versuchter Einbruch bekannt wurde, sind Ermittlungen nach den Verursachern aufgenommen worden. Neben der Spurensicherung am Tatort und der Befragung von Zeugen wurden mithilfe eines Erfassungsbogens auch Erkenntnisse erhoben über angebrachte Einbruchsicherungen oder andere Umstände, die für die Tat von Bedeutung gewesen sein könnten.

Die daraus resultierende „Kölner Studie“ ist eine alle fünf bis sechs Jahre erhobene Untersuchung zum Modus operandi – also zur Art des Handelns – bei Wohnungseinbrüchen. Die letzte Studie wurde 2011 durchgeführt und 2012 veröffentlicht. Die aktuelle Studie wurde 2017 erstellt und wurde jetzt veröffentlicht.

Diese resultierenden Ergebnisse zeigen (auch bauliche) Schwachstellen auf, die es zu beseitigen oder zu minimieren gilt. Die aktualisierte Studie beinhaltet zudem Fakten und Erkenntnisse, die über die Zuständigkeitsgrenzen der Polizei Köln hinaus gelten.

Mithilfe der Auswertungen basieren die kriminalpolizeilichen Einbruchschutzberatungen auf sachlich fundierten Feststellungen. Ebenso können die Ergebnisse von der Sicherungsindustrie für technische sowie mechanische Innovationen genutzt werden. Zum Beispiel stellen Terrassenfenster in Einfamilienhäusern eine große Schwachstelle dar.

Eine rundumlaufende Sicherung, welche sowohl ein „Aufhebeln“ als auch das „Einschlagen der Fensterscheibe“ und „Entriegelung des innen liegenden Griffes“ vermeidet, ist hierbei von besonderer Wichtigkeit.

Neben umfassenden repressiven und präventiven Maßnahmen der Polizei ist die Sensibilisierung von Bürgerinnen und Bürgern und betroffener Kooperationspartner zur Sicherung von Wohnraum weiterhin notwendig.—

Tipp der Redaktion: Die Studie gibt es auf der Website der Kölner Polizei zum kostenlosen Download: www.bit.ly/KoelnerStudie

Daniel Mund

Broschüre zum Einbruchschutz neu aufgelegt

Neu aufgelegt und um das Thema Smarthome erweitert wurde die Broschüre „Sicher wohnen“, die kostenlos bei jeder Polizeidienststelle erhältlich ist. Zudem macht die Polizeiliche Kriminalprävention derzeit mit einem Kinospot auf das Thema aufmerksam.

„Weit über ein Drittel aller Einbrüche scheitern bereits an einer guten Sicherung der Häuser oder Wohnungen“, sagt Einbruchschutzexperte Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention. „Wir empfehlen daher eine mechanische Sicherung aller Fenster und Türen, damit ungebetene Gäste erst gar nicht hineinkommen.“ Die immer mehr eingesetzte Smarthome-Technologie könne dabei allenfalls als Ergänzung zur mechanischen Sicherung dienen, denn Smarthome-Lösungen allein stellen kein durchgängiges und damit zuverlässiges Einbruchmelde- bzw. Gefahrenwarnsystem dar. „Aus polizeilicher Sicht ist diese Technik nur zur Anwesenheitssimulation zu empfehlen, das heißt, das System spielt einem äußeren Betrachter beispielsweise durch Rollladen- und Lichtsteuerung ein bewohntes Haus vor“, so der Experte. Wer das System für mehr Komfort nutzen will, sollte sein Smarthome jedoch ausreichend absichern, um sich vor Sabotage und Angriffen von außen zu schützen.

Alle Empfehlungen und Tipps in Sachen Smarthome und Einbruchschutz gibt es in der neu aufgelegten Broschüre „Sicher wohnen“ (vormals „Ungebetene Gäste“), die kostenlos bei den Polizeidienststellen erhältlich ist oder heruntergeladen werden kann.

www.k-einbruch.de/medienangebot/detail/1-sicher-wohnen/

die wichtigsten Erkenntnisse der “Kölner Studie 2017“:

  • 2017 ist fast jeder zweite Einbruch im Versuchsstadium steckengeblieben.
  • In Parterre oder Hochparterre gelegene Wohnungen in Mehrfamilienhäusern sind am meisten gefährdet.
  • Die dunkle Jahreszeit (November – März) ist weiterhin Haupteinbruchszeit.
  • Donnerstags bis samstags sind Einbrecher besonders aktiv.
  • Immer mehr Menschen setzen auf Sicherungstechnik, um sich vor Einbrüchen zu schützen; dabei bietet die Smarthome-Technologie zusätzliche Möglichkeiten.
  • In nur 17 Fällen (1,05 %) konnte verbaute Sicherungstechnik den Einbruch nicht verhindern.
  • Pilzkopfbeschläge bieten den besten Schutz, abschließbare Griffoliven sind ebenfalls sehr wichtig.