In Norderstedt, kurz hinter der Stadtgrenze von Hamburg, fiel der Startschuss für die energetische Sanierung des Quartiers Waldstraße mit 368 Wohnungen. Dabei werden bis 2015 an sieben Wohnblocks 2500 alte PVC-Fenster gegen neue ausgetauscht und anschließend einer werkstofflichen Wiederverwertung als Recyclingfenster zugeführt. „Es handelt sich um die bisher größte Recyclingmenge an Fenstern europaweit für ein einzelnes Sanierungsprojekt im Bereich Wohnungsbau“, erklärte Michael Vetter, Geschäftsführer der Rewindo Fenster-Recycling-Service GmbH. Große Verantwortung für die Umwelt zeigen die Bauherren, die Adlershorst Baugenossenschaft eG, durch das Recycling der PVC-Altfenster in einem geschlossenen Materialkreislauf. Der Anstoß hierfür kam durch das ausführende Fensterbauunternehmen Fahland Bautechnik GmbH aus Hamburg, das die Methode selbst erstmals einsetzte.
In mehreren Bauabschnitten werden die alten Kunststofffenster, die noch fest montierte Holz-Zargen besitzen, ausgebaut. „Die neuen Zargen bestehen nun ebenfalls aus Kunststoff, was eine Sonderanfertigung der Fensterlaibungen extra für dieses Projekt erforderlich machte“, so Firmenchef Andreas Fahland. Für das Recycling werden die Holzteile von den Kunststoffrahmen entfernt und als Sonderabfall entsorgt. Die PVC-Altfenster werden in speziellen Containern gesammelt und dann vom Recyclingpartner Veka Umwelttechnik GmbH in regelmäßigen Abständen an der Baustelle abgeholt. In der Recyclinganlage werden die alten Fenster in einem Prozess zu fast sortenreinem PVC-Granulat verarbeitet, das an die Hersteller von Kunststofffenster-Profilen geliefert und dort als Ausgangsmaterial für die Produktion von Recyclingprofilen verwendet wird. 2013 wurden fast 22 500 Tonnen Granulat aus recycelten Fenstern, Türen und Rollläden gewonnen. Das entspricht in etwa einer Menge von 1,2 Mio. Fenstereinheiten.