_ „Wir wollen mehr als hochwertige technische Folienprodukte anbieten“, so hat Vorstandsvorsitzender Michael Kundel die Einweihung und damit den Ausbau des Folienservices begründet. Schon vor der Nutzung der neuen Geschäftsräume gab es diesen Folienservice in begrenzteren Räumlichkeiten. Jetzt hätte man die ideale Immobilie für den Nutzen gefunden. Dem offiziellen Festakt waren monatelange Umbau- und Vorbereitungsarbeiten vorausgegangen. Bereits im März 2018 hatte Renolit die Liegenschaften von Zobel im Rahmen einer Nachfolgeregelung übernommen und sie anschließend den künftigen Service- und Produktionsabläufen angepasst.
„Neben der Durchführung der Kundenschulung für Folienreparaturen produzieren wir hier auch jene Abmessungen unserer Folienrollen, die die industrielle Massenproduktion nicht zulässt“, beschrieb Geschäftsbereichsleiter Stefan Friedrich die Aktivitäten der Abteilung, die künftig noch weiter ausgebaut werden sollen. So wird derzeit ein Laborbereich eingerichtet, um in Schadensfällen genaue Untersuchungen im eigenen Hause durchführen zu können. Und für Testkaschierungen sowie zur Beschichtung von Fassadenelementen aus Metall steht die Anschaffung einer speziellen Kaschieranlage auf der Agenda.
Die ersten Schritte zum heutigen Folienservice hatte das Unternehmen bereits Ende der 1980er-Jahre getan. „Im Rahmen der Qualitätssicherung haben wir uns damals mit selbstklebenden Außenfolien beschäftigt, um damit die Kaschierfolie auf Profilen zu reparieren“, berichtete Harald Neunzehn. Der Leiter des Renolit Folienservices hat das heute so erfolgreiche Reparaturverfahren von der ersten Minute an begleitet und entwickelt.
Er berichtete auf der Einweihung gegenüber der GLASWELT, dass heute im Wesentlichen zwei Schadensarten auftreten: „Zum einen sind es Montageschäden vor der Nutzungsphase eines Fensters oder einer Tür. Im Laufe der Nutzungsphase sind es dann die Folgen von Einbruchsdelikten, die unsere Kunden beschäftigen.“ Witterungsbedingte Folienschäden würden dagegen so gut wie gar nicht mehr auftreten und somit würde die Reparatur solcher Schäden auch kaum mehr vorkommen, so der Experte.
1999 ist aus der Phase des Experimentierstadiums ein Reparaturservice entstanden, den die Kunden auch außerhalb einer Gewährleistung in Anspruch nehmen konnten.
Repariert wurde ausschließlich vor Ort, so dass die beteiligten Mitarbeiter pausenlos unterwegs waren. „Mit dem Ziel, unser Expertenwissen allen interessierten Kunden zugänglich zu machen und über Workshops weiterzuvermitteln, haben wir schließlich 2012 den Folienservice gegründet“, blickte Stefan Friedrich zurück.
Dabei werden Fensterbauer und Montagebetriebe selbst zu Folienexperten ausgebildet. In der eintägigen Schulung (Kosten: 185 Euro) wird vermittelt, wie Folienschäden jeder Art in 6 Schritten behoben werden können. Anschließend darf der autorisierte Folienreparaturbetrieb die Reparaturfolien beziehen und selbst Reparaturen durchführen.
Gleichfalls listet Renolit auf der entsprechenden Internetseite des Folienservices geschulte Fachbetriebe auf, die den Reparaturservice anbieten.
Seit 2015 kümmert sich Exterior Vertriebsleiter DACH, Stefan Hiergstetter, um alle vertriebstechnischen Belange des Folienservices, was einen zusätzlichen Nachfrageschub ausgelöst hat: Heute nutzen rund 350 Personen jährlich das Schulungsangebot. Hinzu kommen die erwähnten Leistungen des Schneidservices sowie der Vertrieb des Handelssortiments, das derzeit den Profi-Reiniger und den Profi-Lackstift umfasst und noch im Laufe dieses Jahres weiter ausgebaut werden soll. —
Neuer heißer Online-Draht
Via Internet bestellen und Informationen abrufen, wenn es in den Tagesablauf passt – mit dem Start einer digitalen Kundenplattform erweitert Renolit jetzt sein Serviceangebot. „Wir wollen unseren Kunden durch mehr Flexibilität die Routinearbeit erleichtern und unabhängiger von Bürozeiten machen“, beschreibt Projektleiterin Judith Caro das Ziel dieses elektronischen Informations- und Vertriebsweges.
Das Angebot für Outdoor-Anwendungen umfasst derzeit den Exofol Profi-Lackstift, den Profireiniger sowie die Reparaturfolien. Für den Indoor-Bereich werden aktuell das Kurzrollenprogramm der 3D-Thermolaminate, Kurzrollen von Wood-Stock Oceandrive sowie die selbstklebenden Renolit Modernisation Films angeboten. Darüber hinaus bietet die digitale Kundenplattform über den Bereich „My Renolit“ Bestandskunden Informationen zu ihren bereits getätigten Bestellungen.
Wie matt lackiertes Holz
Mit einer neuen Oberfläche für Außenfolien will Renolit jetzt die Messlatte bei Fensterprofilen, Tür- und Torfüllungen nach oben schrauben. Die Wormser Oberflächenspezialisten haben die tiefe, bewegte Holzprägung VLF mit einer transparenten PVDF-Schicht kombiniert und so ein derzeitiges Optimum an Natürlichkeit reproduziert.
Renolit Exofol PFX Super-Matt heißt die neue Folienvariante, die auf der weichmacherfreien PVC-PX-Folie basiert. Ihre zusätzliche PVDF-Schicht ist bereits vom Spitzenprodukt FX bekannt. Dieser Fluorkunststoff verhält sich ähnlich wie eine Teflonbeschichtung bei Bratpfannen. Er verbessert den Oberflächenschutz und erhöht die Resistenz der Folie gegenüber Schmutz und Chemikalien, selbst Graffiti lassen sich mühelos entfernen.
„Diese Struktur ist von Echtholz praktisch nicht mehr zu unterscheiden, weder optisch noch haptisch“, sagt Produktmanager Franz Josef Weber.
„Ihre geringe Oberflächenspannung macht die Folie schmutzabweisend und pflegeleicht. Auch auf dieser sehr samtigen Oberfläche haben Staub- und Schmutzpartikel keine Chance, sich festzusetzen“, beschreibt Geschäftsbereichsleiter Stefan Friedrich die Wartungsarmut der Neuentwicklung. Zur Reinigung genügen Wasser, Seife oder Spülmittel sowie eine weiche Bürste oder Schwamm.
Die Vermarktung der neuen Folie startet mit vier Eichendekoren in unterschiedlichen Farbstellungen: Honey Oak, Ginger Oak, Pepper Oak und Weissbach Eiche, deren authentische Zeichnungen mit dem stark variierenden Faserverlauf der Holzstruktur besonders harmonieren würden. Mit einem subtilen Glanz aus den Prägetälern gleicht die Oberfläche natürlich gewachsenem, matt lackiertem Eichenholz.
Konstruktiver Bestandteil ist auch bei dieser Variante die bekannte Solar Shield Technology (SST). IR-reflektierende Farbpigmente reduzieren die Temperaturdifferenzen zwischen äußerer und innerer Profiloberfläche. Auf diese Weise bleiben die Profile formbeständig, Fenster und Türen behalten ihren exakten Sitz.
Zur Erleichterung der Verarbeitung trägt auch Exofol PFX auf der Rückseite eine Primerschicht. Die Gewährleistungszeiträume für die neue Variante entsprechen denen der PX-Folie.