Auf der glasstec 2016 präsentierte Hegla eine neue Generation seiner VSG-Schneidanlage und gab zugleich mit der Rapidlam einen kleinen Ausblick auf die Zukunft des VSG-Zuschnitts.
Ausgestattet mit elektromagnetischen Linearantrieben am Zuführtisch und der Bearbeitungsbrücke erzielt sie noch höhere Beschleunigungswerte und ebenfalls genauere Ergebnisse.
Vor allem bei der Kombivariante der ProLam, die für den flexiblen Zuschnitt von Float und VSG konzipiert ist, kommen diese Vorteile der wartungsarmen Antriebstechnik voll zur Geltung. Das Ritzen und Schleifen des Floatglases erfolgt mit dieser Brücke bei hoher Präzision und nur geringer Taktzeit. „Ob Modell- oder Geradschnitt“, so Hegla Geschäftsführer Manfred Vollbracht, „gerade bei Produktionsspitzen oder Sonderscheiben hat sich die Möglichkeit zum flexiblen Zuschnitt von Float und VSG auf der ProLam sehr bewährt“.
Zu den Neuheiten an der Anlage gehört weiter die Schrägschnittvorrichtung, die das Schneiden und Ausrichten geradliniger Modelle und Symmetrien technisch unterstützt und vereinfacht.
Zunächst wird ein Rohling zugeschnitten, der geplante Schrägschnitt dann von der Bearbeitungsbrücke automatisch an zwei Stellen auf dem Glas markiert. Die Scheibe wird nun von einer drehbaren Positionierhilfe an der vorderen Markierung fixiert und kann dann bedienerfreundlich und mit Unterstützung des Luftkissens sowie einer optischen Kamera genau ausgerichtet werden.
Das Ritzen, Folientrennen und Aufbrechen des Glases erfolgt vollautomatisch und mit hoher Maßgenauigkeit. „Die neue Schrägschnittvorrichtung ist bei den Messebesuchern gut angekommen. Insbesondere bei großen Scheibendimensionen war bislang die Ausrichtung mit nur einem Bediener aufwendig und zeitintensiv, die Schneidgenauigkeit von dessen Geschick und Erfahrung abhängig“, so Vollbracht.
Für Glasverarbeiter, die über die Möglichkeiten der konventionellen Geradschnitte hinaus auch freie Formen und Modelle anbieten wollen, kann die ProLam mit der patentierten Shape-Funktion ausgestattet werden. Das VSG wird dazu von Doppelgreifern aufgenommen und von diesen so unter der Schneidbrücke und den Schneidköpfen bewegt, dass die Schnittkontur erzeugt wird.
Für eine maximale Präzision sind die beiden Schneidköpfe mit einem eigenen Antrieb versehen und werden synchron und exakt zur Form – und dies ohne Versatz oder Nachbewegung – geführt.
Neben Taktoptimierungen wurde die Nutzerfreundlichkeit verbessert. Für mehr Bewegungsspielraum für den Mitarbeiter ist die Position und Anordnung der Schneidbrücke überarbeitet worden. Die Parkposition des Werkzeugträgers ist nun an der Rückseite des Tisches, sodass der Werkzeugwechsel außerhalb des Sicherheitsraumes erfolgen kann.
Die Schneidbrücke nimmt weniger Raum im Arbeitsbereich ein, sodass der Bediener mehr Bewegungsfreiheit vor der Maschine hat.
Für zusätzliche Bedienerfreundlichkeit kann die ProLam mit einer optionalen Reststreifenentsorgung ausgestattet werden, die nicht verwertbare Glasreste über einen Klappmechanismus in einen Scherbencontainer entsorgt.
Wie sich Hegla den VSG-Zuschnitt der Zukunft vorstellt, darüber konnten sich Standbesucher an der neuen Rapidlam einen Eindruck verschaffen. Die kompakte Anlage verfügt über eine Shape-Ausstattung und ist vor allem für das präzise Ritzen von freien Formen und Modellen aus VSG konzipiert.
Platzsparend gebaut lässt sie sich freistehend sowie als Anstelltisch für eine bestehende Linienlösung einsetzen. Durch die Integration der Greifer direkt in den Anschlagtisch benötigt die Rapidlam keine gesonderte Abschrankung und ist von allen Seiten frei zugänglich.
Visionär sei die technische Umsetzung der Messeanlage. Statt wie bisher über konventionelle Heiztechnik die Folie zu trennen, verwendet Hegla dazu einen speziellen Laser. Neu ist dabei der Bearbeitungsablauf: Zuerst wird die Folie im Glas mit dem Laser getrennt, dann das Glas geritzt und anschließend gebrochen.
Große Aufmerksamkeit erzielte dabei der deutliche verkürzte Zeitaufwand für das Trennen der Folie. Sofort nach dem Ritzen wird das VSG ohne den Widerstand der Folie leicht aufgebrochen. Gerade Modellscheiben könnten so um ein Vielfaches präziser, schonender und schneller getrennt werden.
Die Rapidlam ist mit konventioneller Heiztechnik ab sofort erhältlich.
Die Lasertrenntechnik für alle üblichen VSG-Produkte wird von dem Unternehmen aktuell zur Marktreife weiterentwickelt.
In der zweiten Jahreshälfte 2017 sei dann die Laser-Folientrenntechnik verfügbar und kann auch an bestimmten weiteren Anlagen nachgerüstet werden.