_ Die Produktpalette der Gethke Glas Gruppe umfasst Isolierglas, Floatglas, Gussglas, Sicherheitsglas, Ganzglastüren und Beschläge, Glasschiebetüranlagen sowie Vordachsysteme aus Glas. Die Gruppe erwirtschaftet an drei Standorten in Deutschland mit über 180 Mitarbeitern einen Umsatz von mehr als 30 Mio. Euro. 2017 produzierte das Gronauer Unternehmen 438 000 m² Isolierglas, davon war ein Drittel 3-fach-ISO.
1959 gründete Richard Gethke das Unternehmen, das sich auch heute noch in Familienbesitz befindet. Im Jahr 1971 wurde dann die Flachglashandlung in Gronau um eine ISO-Produktion erweitert. Bereits damals setzte der Hersteller auf eine Isolierglasanlage von Lisec, dies war der Start der jahrzehntelangen Zusammenarbeit zwischen Gethke und Lisec.
Auslöser waren zu viele Glasreste
Bis vor Kurzem machte dem ISO-Hersteller die Verschnittquote zu schaffen. Dann setzte Gethke auf Lisec Dynopt, das Lisec Optimierungstool für Zuschnitt, und das hat sich gelohnt: Vor dem Einsatz von Dynopt machten die ISO-Spezialisten etwa rund zehn Optimierungen am Tag mit im Schnitt sechs Glassorten pro Optimierung. Davon beinhalteten zwei bis drei Platten einen Rest, also entstanden zwischen 20 und 30 Reste am Tag. Beim Optimieren der Aufträge in der Disposition versuchten die Mitarbeiter so gut es ging, Restplatten zu vermeiden.
So suchten sie zum Beispiel passende Aufträge, um den Verschnitt zu verbessern, oder sie lösten die Restplatten auf und ordneten sie dem Handzuschnitt zu. „Solche Abläufe und Optimierungsvorschläge kosteten viel Zeit und Material“, so Lothar Schleiner, Prokurist/Betriebsleiter in Gronau.
So wurde der Verschnitt reduziert
Seit dem Einsatz von Dynopt nehmen die Mitarbeiter in der Disposition keine Rücksicht mehr auf Reste bzw. lösen diese nicht mehr auf und geben alles 1 : 1 an die dynamische Optimierung weiter: Das Optimierungstool übernimmt die Aufgabe zur Gänze selbst.
Dazu Lothar Schleiner: „Am Dynopt-Schirm beim ESL-Floatschneidtisch befinden sich immer zwischen 100 und 130 optimierte Dateien. Durch den Button „Gleicher Glascode“ behalten wir die Übersicht und sehen, wie viele Dateien sich von den einzelnen Glassorten (auch lieferterminübergreifend) im Pool der Dynopt befinden.“
Bei Gethke Glas wird bis zu drei Liefertage im Voraus optimiert – dadurch sind immer genug Glasscheiben zum Verschmelzen da. Die Übersicht behalten die Mitarbeiter über die Etiketten, die für jede dynamisch optimierte Scheibe gedruckt werden. Auf dem Etikett stehen die zugehörige Laufnummer, die Position, das Maß und der Abstellplatz. So können die Scheiben dem (eigentlichen) Lauf auch einen Tag später noch mühelos zugeordnet werden.
Optimierung non stop
„Resttafeln fallen so gut wie keine mehr an. Die Zeitersparnis seit wir Dynopt einsetzen liegt bei etwa drei Stunden am Tag, sprich eine Stunde pro Schicht. Insgesamt haben wir in etwa 3 % Verschnittersparnis, seit wir das Tool im Einsatz haben. Alles in allem war das sicherlich eine unserer besten Investitionen im Bereich Software.“
Durch die Kombination von GPS-Ident, dem sogenannten Remake Pool, wo alle Nachschnitte gesammelt und verarbeitet werden, und Dynopt werden jetzt die fehlerhaften Scheiben gescannt, umgehend in den Remake Pool gesendet und anschließend schnellstmöglich in Dynopt verarbeitet.
Mit der Erweiterung „Re-Opt“ am Schneidtisch wird noch während des bereits laufenden Zuschnitts optimiert bzw. werden Remakes eingefügt. So kann eine reklamierte Scheibe in kürzester Zeit der Produktion wieder zugeführt werden.
So bleibt die Übersicht immer gegeben
Die Übersicht behalten die Mitarbeiter über Etiketten, die pro Remake-Scheibe gedruckt werden. Auch in diesem Fall stehen auf dem Etikett die zugehörige Laufnummer, die Position, das Maß und der Abstellplatz sowie die Linie, an welcher der Remake-Auftrag erzeugt wurde.
Schleiners Resümee: „Zahlendreher beim Schreiben der Nachschnittzettel, lange Wege, lange Wartezeiten bis der Nachschnitt fertig ist, durcheinander stehende Glasscheiben, die nicht entsprechend gekennzeichnet sind sowie zusätzlicher Sortieraufwand gehören jetzt zum Glück der Vergangenheit an.“
Durch das Scannen im GPS-Ident erhalten die Mitarbeiter zusätzlich eine Übersicht der Remake-Gründe, um Optimierungsmaßnahmen bezüglich Qualität ableiten zu können.
Die Vorteile durch die neue Software
Der Betrieb spart heute durch den Einsatz des Optimierungstools etwa 1,5 Mitarbeiter im Handzuschnitt. Durch die Tatsache, dass Nachschnitte und auch die aufgelösten Resttafeln über Dynopt verarbeitet werden, wird an dieser manuellen Schneidanlage nur noch für die Schleiferei zugeschnitten. Diese Schneidanlage ist jetzt lediglich eine halbe Schicht am Tag besetzt. Früher waren das zwei volle Schichten.
Weiter gibt die Software eine verbesserte Übersicht über die Tagesproduktion im Zuschnitt, was wiederum die Stundenplanung der Mitarbeiter vereinfacht, einschließlich Überstunden, sodass bereits frühzeitig eine Verstärkung des Personals etc. organisiert werden kann.
Auch die Einkäufer profitieren durch die neue Software, denn die Mitarbeiter im Glaseinkauf können Dynopt als Unterstützung zur Bestellplanung von Basisglas verwenden.
Lothar Schleiner ist zufrieden: „Wir schätzen die Tatsache, dass Lisec nicht nur Maschinen baut und Software liefert, sondern auch selbst Isolierglas herstellt und somit ein ganz anderes Verständnis für unsere Belange hat. Außerdem lassen sich die Software und Maschinen im Vorfeld testen. Was wir zudem sehr schätzen, ist die telefonische Erreichbarkeit im Service, insbesondere von Lisec Software.“—
Diese Technik kommt bei Gethke zum Einsatz
Anlagen von Lisec
Isolierglaslinien, Rahmenbieger, Float-Schneidanlagen, Trockenmittelfüller, Butylextruder, VSG-Schneidanlage
Software von Lisec
GPS-Prod, GPS-Lineserver, GPS-Ident, GPS-WorkStep, Remakepool, Dynopt, GPS-Delivery, Lis-Prodschedule, Lis-QMS, Lis-Label, Lis-Base, Lis-Reporter