Mehr und mehr Glasverarbeiter fertigen ihr eigenes ESG, ESG-H und TVG. Dabei müssen die Hersteller die nach EN geforderte Eigenüberwachung (CE-Kennzeichnung) im Rahmen der werkseigenen Produktionskontrolle (WPK) selbst durchführen: Die Bauregelliste fordert für die Bauprodukte ESG, ESG-H und TVG als mechanische Kenngröße die charakteristische Biegefestigkeit. Dies gilt ebenfalls für ESG nach DIN EN 12150, wenn einer der ermittelten Werte die Anforderung von z.B. 120 N/mm2 unterschreitet.
Weiter hat der Hersteller sicherzustellen, dass sich die Ergebnisse auf eine fünfprozentige Bruchwahrscheinlichkeit an der unteren Grenze des Vertrauensbereiches von 95 % beziehen. In der vom verantwortlichen Geschäftführer des ESG/TVG herstellenden Betriebs unterschriebenen Konformitätserklärung wird die rechtsverbindliche und volle Übereinstimmung zwischen seinem Produkt und der EU-Norm bestätigt. Eine sichere und geprüfte Dokumentation ist dazu nötig: Damit lässt sich zudem im Schadensfall nachweisen, dass ein „geprüftes Glas nach DIN EN 1288-3“ geliefert und ausreichend vorgespannte Gläser eingebaut wurden.
Häufig wird während der Einstellphase der ESG-Öfen nur auf das Bruchbild des Glases vertraut, jedoch nicht auf die entscheidenden Biegezug-Festigkeitswerte nach DIN EN 1288-3. Das Bruchbild liefert keine Aussage zur Biegefestigkeit.
Rechnet man die verschwendete Zeit, Energie und sonstige Ressourcen zusammen, lohne sich die Anschaffung einer Biegezugmaschine, etwa vom Typ BZM 30 compact vom Konstruktionsbüro H.G. Jährlin, und armortisiere sich schnell.
Bei dieser Anlage gibt der Verarbeiter nach dem Einlegen der Glasprobe die ESG-Ofennummer und die Glasdicke (ggf. die Glassorte) ein und der Test startet. Die Steuerung fragt jetzt die Sicherheitsschalter ab, verriegelt die Klappe und der Prüfvorgang der Glasprobe erfolgt bis zum Bruch.
Der entstandene Glasbruch rutscht dann in einen Container unter der Testkammer, der Antrieb fährt in den Ruhezustand und ein neuer Prüfkörper kann eingelegt werden.
Das Display zeigt während des Tests z.B. den aktuellen Prüfdruck in Newton an (bis 30/40 N). Beim Prüfvorgang mit der BZM 30/40s ist das statistische Einrechnen der aktuellen Festigkeitswerte in Verbindung mit der zuordenbaren Kühllufttemperatur möglich. Mit diesen Daten lassen sich ESG-Öfen entsprechend der Norm-Anforderungen auf die jeweils gewünschten mechanischen Festigkeitswerte von thermisch vorgespanntem Kalknatron-ESG einstellen und überwachen, so der Anbieter.
Die Dokumentation und Auswertung findet mit der kundeneigenen EDV statt. Die vorinstallierte Software mit eingebauter Schnittstelle überträgt mittels Netzkabel alle ermittelten Daten an einen handelsüblichen Computer.
Die Biegezugmaschine des Konstruktionsbüros H.G. Jährling lasse sich einfach und sicher bedienen. Durch die stabile Rahmenbauweise ist die BZM auch als BZM 40 compact s erhältlich und für die Prüfung vom Schiffsglas geeignet.
Die mit der Anlage erfassten Kenndaten könnten mittels lückenloser Statistik über Prüfparameter, einer verknüpften Auswertung der Bruchfestigkeiten abgerufen werden.
Die BZM 30 compact wird nach internem Probelauf und Überprüfung durch die MPA Darmstadt mit Kalibriernachweis betriebsbereit ausgeliefert.
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