Ein Problem bei der Planung von passivhaustauglichen Außentüren in Flucht- und Rettungswegen hat jetzt das oberpfälzische Unternehmen Variotec gelöst. Da für Passivhaustüren ein Mindestdämmwert UD von 0,8 W/m2K gefordert ist, erreichten herkömmliche metallverstärkte und stark gedämmte Türflügel mit den für Fluchtwegen notwendigen Öffnungsbreiten oft Gewichte von bis zu 170 kg. Der Einsatz solcher Konstruktionen wäre z.B. für einen Kindergarten undenkbar, denn welcher Spross könnte einen solchen Koloss im Brandfall schon „jederzeit leicht“ öffnen? Genau diesen Punkt muss eine Fluchttür jedoch erfüllen. Diese Türeigenschaft, auch als „Fähigkeit zur Freigabe“ bezeichnet, müssen Hersteller nach der europäischen Produktnorm EN 14351-1:2006 + A1:2010 zusammen mit den eingesetzten Beschlägen nachweisen. Die maximale Öffnungskraft darf dann nur 7 kg (DIN EN 179) bzw. 8 kg (DIN EN 1125) betragen.
„Uns ist es gelungen, sechs unserer Türtypen so auszustatten, dass sie entsprechend geprüft, zertifiziert und zugelassen sind. Drei unserer Türmodelle erfüllen zudem die Vorgaben des Passivhausstandards mit einem U-Wert kleiner 0,8W/m2K. Möglich machte dies u.a. die Kombination aus einem Faser-Kunststoff-Verbund (FKV) zur Aussteifung der Türblätter und unserer Vakuumdämmung. Dadurch konnten wir das Gewicht gegenüber einem stahlverstärkten Türblatt um bis zu 15% reduzieren“, so Matthias Bellan, technischer Vertriebsleiter bei Variotec.
Neben allen gängigen Holzarten wie Fichte, Kiefer, Meranti, Lärche oder Eiche kann der Hersteller auch weitere Designwünsche in den Türblättern erfüllen. Kunden mit eigener Türproduktion bietet das Unternehmen eine Lizenzpartnerschaft an. Im Rahmen dieses Abkommens dürfen Schreiner, Tischler und Türenbauer geprüfte Systeme für zugelassene Türen in Flucht- und Rettungswegen selbst beraten, anbieten, herstellen und vertreiben.