In Mailand wird der chinesische Hersteller Landglass einen neuen Durchlaufofen für die Produktion von ESG vorstellen. Bei dieser Anlage kommen die jüngsten Entwicklungen in der Steuerung, der Heizungstechnik sowie der Antriebstechnik zum Tragen. Nach Aussage des Herstellers sind die entscheidenden Vorteile des Durchlaufofens seine hohe Produktivität, der sehr niedrige Energieverbrauch pro Quadratmeter verarbeitetem Glas sowie die hohe Qualität des vorgespannten Glases.
Bei der Anlage erfolgt der „Glasfluss“ automatisch, sobald das vorzuspannende Glas auf dem Ladetisch aufgelegt wird. Die Scheiben laufen dann kontinuierlich durch das System, ohne zu oszillieren oder anzuhalten. Diese Produktionsweise eliminiere, so Landglass, die Gefahr von Kratzern in den Umkehrpunkten der Oszillation. Darüber hinaus werde dadurch auch die Kurzwelligkeit wesentlich verbessert, da das Glas nicht abgebremst und wieder beschleunigt werden muss, wie in einem Oszillationsofen.
Die erforderliche Heizzeit zum Erreichen der Vorspanntemperatur von über 600°C wird allein durch die Geschwindigkeit bestimmt, mit der das Glas durch die Ofenkammer gefahren wird. Ist z.B. die Kammer 20 m lang und beträgt die Heizzeit von 4 mm Glas 160 s, so wird das Glas mit einer Geschwindigkeit von 125 mm/s durch die Anlage transportiert (20000 mm/160s =125 mm/s)
Durch ihre flexiblen Produktionsmodi erreichte die Durchlaufanlage eine höhere Produktions-Kapazität und, wie der Hersteller unterstreicht, auch eine verbesserte Qualität des Endprodukts.
Je nachdem ob der Verabreiter große oder kleine Gläser produzieren will, kann die Durchlaufanlage den passenden Produktionsmodus in der Steuerung abrufen.
Beim Produktionsmodus „kontinuierlich, ohne Intervall“ läuft das Glas in vorgegebener Geschwindigkeit durch den Ofen. Der Bediener der Anlage (oder die automatische Beladung) muss nur noch die Gläser auflegen, die dann automatisch in den Ofen einfahren. Eventuell notwendige Anpassungen der Geschwindigkeiten im System übernimmt die Steuerung selbstständig. Das Glas wird ohne Unterbrechung geladen und läuft kontinuierlich in die Anlage. Dieser Modus eigne sich besonders gut für sehr große Serien, kleiner und mittlerer Glasformate, wie beispielsweise für Möbelgläser. In diesem Modus kann der Verarbeiter die maximal mögliche Ausbringung erreichen.
Im Produktionsmodus „kontinuierlich, mit Intervall“ werden die Gläser in einem vorab gewählten Intervall geladen und in die Anlage eingefahren. Die Scheiben laufen mit konstanter Geschwindigkeit durch den Vorspannofen bis in die letzte Ofensektion ein. In dieser Sektion wird das Glas dann beschleunigt und in den Quench (d.h. den Abkühlbereich) eingefahren, wo es dann vorgespannt wird.
Die Länge der letzten Ofensektion bestimmt dann die maximale Glaslänge, die verarbeitet werden kann, da die Scheibe erst dann beschleunigt wird, wenn sie mit der ganzen Länge in dieser Sektion eingefahren ist. Das Ladeintervall variiert, je länger die Scheibe, desto länger das Intervall.
Dieser Modus garantiere die beste optische Qualität des Glasprodukts und sei somit ideal für alle Gläser, die in der Solarindustrie eingesetzt werden sowie für Architekturanwendungen.
Die eigene F&E-Abteilung habe laut Hersteller in den letzten Jahren bei den Durchlauf- und Hochkonvektionsöfen eine Reihe richtungsweisender Erneuerungen hervorgebracht. Aktuell arbeitet das Unternehmen an weiteren Entwicklungen in allen Bereichen der Vorspanntechnik von Flachglas sowie von gebogenem ESG. Auch diese Neuheiten werden auf der Vitrum präsentiert.
https://www.landglass.net/ | http://www.hermann-frey-consulting.de Halle 13, Stand L 03