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Energieeffizienz und Mitarbeiterzufriedenheit

Ein (Lüftungs-)Hauch von Freiheit

In Räumen mit reiner Festverglasung fühlen sich die Nutzer oft eingesperrt. Der Fleischereikonzern Tönnies z. B. legte deshalb bei seinem neuen Verwaltungsgebäude in Rheda-Wiedenbrück nicht nur besonderen Wert auf die Energieeffizienz. Um seinen Angestellten Frischluft und den Kontakt nach draußen zu bieten, entwickelte die MKF Metallbaukontor GmbH spezielle Lüftungsklappen. Die raumhohen Elemente zeichnen sich durch ihre schmalen Abmessungen aus. Zudem ermöglicht die spezielle Konstruktion trotz starker Dämmung und verdeckter Beschläge eine leichtgängige Bedienbarkeit.

Entworfen wurde der repräsentative Bau mit Unterstützung des Ingenieurbüros Tauber Engineering. „Wir wollten dabei den Benutzern dieses Gebäudes die Möglichkeit bieten, nach eigenem Bedarf zu lüften“, erklärt Geschäftsführer Martin Tauber. Die Schwierigkeit bestand allerdings darin, dass die Lüftungselemente zum einen wärmegedämmt und zum anderen mit unsichtbaren Beschlägen versehen sein sollten, damit sie sich harmonisch in das Gesamtbild einfügen. „So etwas gab es nicht auf dem Markt“, so Tauber.

Die Planer orientierten sich für den lichten Durchgang daher an den Bauvorschriften für Treppengeländer, die zur Verhinderung von Abstürzen einen Maximalabstand von 12 cm zwischen den Stäben festsetzen. Gleichzeitig erreichen die Flügel durch die geforderte hochisolierende Ausführung eine Bautiefe von 8,5 cm.

Um die Probleme mit dem Aufdrehradius in den Griff zu bekommen, schloss sich die MKF Metallbaukontor mit der Ahnepohl Metallbau GmbH, die die Klappen produzieren sollte, und den Beschlagsexperten von Roto zusammen. „Ein wichtiger Punkt war es, Kollisionen zu verhindern, weshalb wir die Flügelgeometrie und die Verriegelungsteile modifizierten“, erklärte der zuständige Techniker Michael Ahnepohl. Auch die Forderung nach verdeckt liegenden Beschlägen ohne sichtbare Bandrollen stellte eine Herausforderung dar. Aufgrund der unterschiedlichen notwendigen Anpassungen wurden die Aluminiumprofile schließlich in Sondergeometrie hergestellt. Da die passende Kombination aus Profil und Beschlag ausschlaggebend für das Funktionieren der schmalen Klappen war, wurden auch Veränderungen an den Beschlägen erforderlich, wie Frank Bicknese, Leiter Produktmarketing AluVision bei Roto berichtet: „Als Basis wurden Serienbauteile der verdeckt liegenden Bandseite AluVision T600 verwendet und abgewandelt, dass eine Flügelbreite von 185 mm umgesetzt werden ­konnte.“

Problematisch an der Gestaltung der Lüftungsklappe war zudem das Verhältnis von Höhe zu Breite. Um sicherzugehen, dass die Verglasung nicht bricht, wird für Glas üblicherweise ein maximales Größenverhältnis von 1:10 vorgegeben. Bei den etwa 2,80 m hohen Klappen hätte diese Richtlinie eine Breite von 28 cm erfordert – zu viel, um eine gesonderte Absturzsicherung in Form eines störenden Geländers zu umgehen. Daher wurden die Flügelelemente stattdessen mit Blech gefüllt. „Der positive Nebeneffekt dabei ist, dass so eine scharfkantige Optik entsteht, die ganz dem Stil moderner Architektur entspricht“, erklärt Fassadenplaner Tauber.

Im Inneren wurden die Klappen mit einer zusätzlichen Dämmung versehen, während die Fenster eine Dreifach-Isolierverglasung erhielten. „Für die Abdichtung zwischen Flügel und Rahmen wurde eine umlaufende Mitteldichtung aus der hochisolierenden Serie verwendet sowie eine innere Anschlagdichtung, die sonst bei Türen mit flügelüberdeckenden Füllungen eingesetzt wird“, erläutert Ahnepohl. Für die Verglasung neben der Lüftungsklappe liegt der Ug-Wert bei 0,6 W/m2K, für Rahmen und Klappe liegt der Uw-Wert bei 1,0 W/m2K. Insgesamt wurden rund 240 Lüftungsklappen verbaut. Die neuartigen Elemente haben aber nicht nur einen funktionalen Nutzen, sondern wirken auch als Gestaltungsmittel, indem sie die strenge Rasterung der Fassade lockern.

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