Eine so umfangreiche Zertifizierung habe selbst Benjamin Krick noch nie durchgeführt. Der promovierte Ingenieur beim Passivhaus-Institut ist seit mehreren Jahren Leiter der Arbeitsgruppe Komponentenzertifizierung. Für aluplast hat er nun das ganze System energeto 8000 überprüft. Das Ergebnis: Als erstes komplettes Fenstersystem aus Kunststoff hat dieses System nun das Passivhauszertifikat nach Dr. Feist erreicht.
Während dem Passivhaus-Institut bei den Fenstersystemen üblicherweise nur eine, maximal zwei Rahmen-Flügel-Konstruktionen zur Prüfung vorgelegt werden, hat sich Jan Hollmann, Bautechniker bei aluplast, mit energeto 8000 wesentlich mehr vorgenommen: Das gesamte System sollte auf den Prüfstand kommen.
Das hieß: verschiedenste Komponenten aus dem System wurden in unterschiedlichsten Kombinationen berechnet: geklebte Multifalzflügel, zwei verschieden breite Stulpe (142 mm und 162 mm), verschiedene Pfosten, Schwellen und Riegel. Damit verfügen neben verschiedenen Fenstertypen nun auch Nebeneingangstüren, raumhohe Balkontüren oder Elemente mit Pfosten oder Riegel, mit (Teil-)Festverglasung oder öffenbar, über das aufschlussreiche Passivhauszertifikat. Auch die gängigsten Einbausituationen wurden berücksichtigt: Wärmeverbundsystem, Holzleichtbau und Betonschalungsstein. Bei den Fenstern berechnete Dr. Krick neben dem gängigen Bankanschluss auch eine neue Lösung mit einer eingeschobenen Fensterbank.
Von dem aluplast-System zeigt sich Dr. Krick nach eigener Aussage vor allem deshalb überzeugt, weil es durch den Powerdur-Kern in den gängigen Größen einen Verzicht auf Stahl erlaubt und dadurch sehr gute Wärmedämmwerte ermöglicht.
Für aluplast-Verarbeiter ergibt sich durch die Komplett-Zertifizierung ein beachtlicher Vorteil: In der Ausschreibung von Projekten mit hohen Anforderungen an die Energieeffizienz können sie Architekten und Gebäudeenergieberater mit einer Rundum-Planungs- und -Nachweissicherheit von ihrem Angebot überzeugen. Das komplette System energeto 8000 findet sich nun auch niedergelegt im Passivhaus-Projektierungspaket PHPP, mit dem Planer und Architekten den tatsächlichen Gesamtenergiebedarf von Passivhäusern berechnen und einen Wirtschaftlichkeitsvergleich von verschiedenen Planungsvarianten erstellen können.