_ Holodeck architects, das sind Architektin Marlies Breuss und Architekt Michael Ogertschnig aus Wien, hatten den städtebaulichen Wettbewerb gewonnen und setzten die Neuordnung des Industrieareals Breitensee in drei Etappen um. Entstanden ist ein nutzungsgemischter Gewerbehof mit städtischem Flair.
Erschlossen werden die einzelnen Bauteile über den Innenhof. Auf diesem wurde ein viergeschossiger Neubau errichtet, der an die bestehenden Produktionsgebäude durch ein brückenartigensBauteil angebunden ist.
Im Inneren stellt sich der multifunktionale Neubau in die Tradition klassischer Fabrikgebäude. Etwa durch das sichtbar gelassene Skeletttragwerk, das mit seiner 3,28 m Raumhöhe großzügige Lofts bildet, die sich über die gesamte Raumtiefe erstrecken. Die Lofts können variabel in kleinere Einheiten bis hin zum Ein-Mann-Büro geteilt werden.
Auf abgehängte Decken oder Doppelböden, wie überhaupt auf jede Form von Verkleidung, wurde bewusst verzichtet, was auf den zeitgemäßen Standard des Neubaus im Hinblick auf die Energieeffizienz verweist: Die Gebäudestruktur steht als thermische Speichermasse zur Verfügung und stellt ein angenehmes Raumklima bei niedrigen Betriebskosten sicher.
Ein etwas anderes Fassadenbild
Dem Gedanken der Funktionalität ohne aufwendige elektronische Steuerung folgt auch die äußere Hülle des Neubaus.
Die Pfosten-Riegel-Aufsatzfassade auf Stahl-Unterkonstruktion zeigt eine scheinbar wilde, tatsächlich aber genau geplante Kombination aus transparenten, transluzenten und geschlossenen Teilflächen.
„Wir wollten eine gewisse Raumtiefe anbieten“, beschreibt Architekt Michael Ogertschnig vom Projektteam bei Holodeck architects die Idee. „Die durchscheinenden Fassadenelemente streuen das Licht blendfrei bis weit in die Geschosse: Die gesamte Fläche kann so flexibel für vollwertige Arbeitsplätze genutzt werden.“
Verantwortlich hierfür ist Kapilux W von Okalux, ein Isolierglas mit integrierter weißer Kapillarplatte. Das einfallende Tageslicht wird durch die Kapillarröhrchen gleichmäßig in den Raum gestreut, wodurch sich die Tiefenausleuchtung der Lofts deutlich verbessert. Ein Effekt, wie er insbesondere bei bedecktem oder bewölktem Himmel in seitenbelichteten Räumen von Vorteil ist.
An Tagen mit starker Sonneneinstrahlung reduziert Kapilux hingegen die Blendung durch die Sonne sowie die Bildung harter Schlagschatten und sorgt für eine angenehme Atmosphäre und optimale Ausleuchtung der Arbeitsplätze.
„Die transluzenten Elemente sind ein wichtiger Baustein in unserer Fassadenkonzeption, weshalb wir nach einem hochwertigen und bewährten Produkt gesucht und mit Kapilux gefunden haben“, erklärt Michael Ogertschnig.
Auch das hohe Wärmeschutzniveau der Gebäudehülle erfüllen die Okalux Funktionsgläser. Neben hochwärmegedämmten Aluminiumkassetten für die geschlossenen Bereiche und den dreifach verglasten transparenten Flächen trägt das ebenfalls dreifach verglaste Kapilux W mit 20 mm Kapillaren im Scheibenzwischenraum angesichts von U-Werten von 0,8 W/(m²K) wesentlich zur Energieeinsparung bei.
Wie die klaren Fenster so sind auch die durchscheinenden Elemente je nach Einbauposition als Festverglasung oder öffenbare Einsatzelement ausgeführt.
Vor der Fassade befinden sich außerdem Sonnenschutz-Metallgewebe in per Hand verschiebbaren Rahmen, mit denen die Büronutzer jederzeit eine individuell auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Belichtung und reduzierte Sonneneinstrahlung herstellen können.—