Im Innern eine Mischung aus Beton und Tannenholz, außen Weisstanne und Zedernschindeln – das Einfamilienhaus im beschaulichen 800 Seelen-Dorf Bottenwil im Kanton Aargau sticht heraus. Das vom österreichischen Architekten Juri Troy entworfene Haus beeindruckt mit einer besonderen Lösung der heraufordernden Hanglage.
Dabei werden Velux Dachfenster geschickt zur natürlichen Belüftung und Belichtung genutzt und tragen so zur guten Energiebilanz des Gebäudes bei.
Bei der Planung des Hauses galt es, einige Vorschriften zu beachten. Das sehr steile Gelände durfte nicht verändert werden und der Zugang zur Straße musste gewährleistet bleiben. Auch in Sachen Form des künftigen Wohngebäudes gab es einige Bauvorgaben. Zudem spielte für den Bauherrn wie auch für den Architekten Tageslicht von Beginn an eine zentrale Rolle.
Daher entschieden sie sich für ein Gebäude mit Satteldach, das sich auf jeder Ebene zur Landschaft hin öffnet und von mehreren Seiten Tageslicht einfängt. So ist ein dreistöckiges Einfamilienhaus entstanden, mit Zugang und Garageneinfahrt direkt von der Straße aus. Von dort gelangt man über eine lange Treppe bis in den mittleren Stock, in dem sich der Wohnbereich inklusive Terrasse befindet. Der unterste Stock ist teilweise in den Hang eingegraben.
Bereits bei der Garageneinfahrt sind zwei zentrale Baustoffe erkennbar, die sich auch im Inneren des Hauses wiederfinden – Beton und Tannenholz. Dabei sorgt das Grau des unbehandelten Betons für einen wohltuenden Kontrast zur warmen Ausstrahlung des Holzes.
Das Dachgeschoss mit einem offenen Arbeitsbereich, Schlafzimmer, Gästezimmer und Bad mit Sauna scheint praktisch aus einem einzigen Stück Holz gefertigt und wird durch das Tageslicht richtig zum Strahlen gebracht. Auch der Wohnbereich und die Küchen werden dank einer großen Fensterfront und großen verglasten Balkontüren mit viel Tageslicht durchflutet.
Viel Tageslicht und Frischluft
Die vier nach Norden und die zwei nach Süden ausgerichteten elektrisch betriebenen Dachfenster lassen viel Tageslicht und frische Luft in die Räume. Um Schlaf- und Gästezimmer optimal mit Tageslicht zu versorgen, entschied sich der Architekt für einen cleveren Trick. Auf der Nordseite belichten zwei Dachfenster der Vierer-Kombination das Schlafzimmer, während zwei Schächte das Licht der beiden anderen in das Gästezimmer auf der anderen, südlichen Dachseite leiten. Die tiefen Schächte ermöglichen das gezielte Leiten des Lichts bis tief ins Innere des Gebäudes.
Durch ein Fenster in der Fassade hat man vom Schlafzimmer aus einen tollen Ausblick in die Landschaft. Die Dachfenster ermöglichen einen wesentlich höheren Lichteinfall, lassen das gleichmässige Nordlicht bis ins Gästezimmer dringen und sorgen so für eine diffuse Belichtung.
Die Dachfenster sind zudem entscheidend für die natürliche Klimatisierung. „Es genügt, sie zusammen mit den Terrassentüren auf der unteren Ebene zu öffnen, damit die warme, verbrauchte Luft nach oben strömt. Das ist der gute alte Kamineffekt“, erklärt der Architekt Juri Troy.
Da ein Teil des Hauses unter der Erde liegt, heizt sich dieser an heißen Sommertagen nicht so stark auf, so dass beim Lüften die kalte Luft aus diesem unteren Bereich in die oberen Stockwerke strömt. So wird das Einfamilienhaus in der warmen Jahreszeit natürlich klimatisiert. Erst wenn die Außentemperaturen unter 14° sinken, kommt für exzellente Energieeffizienz-Standards ein mechanischer Frischluftaustausch mit Wärmerückgewinnung zum Einsatz.